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Audienz beim Ajatollah: Ein Bibelkurier in der muslimischen Welt

Tonnenweise Bibeln hat Tom Hamblin in zahlreiche Länder des Nahen Ostens transportiert – immer offen im Fluggepäck, nie heimlich. Das führte auch zu einem Treffen mit dem religiösen Oberhaupt eines Landes.

Tom Hamblin hat viele Jahre lang Bibeln in muslimischen Ländern des Nahen Ostens verbreitet. Die Besonderheit: Er ist kein Bibelschmuggler. Vielmehr hat er seine Fracht auf den Flughäfen korrekt deklariert – und mit vielen Verhandlungen dann ins Land bekommen. Wenn er in eine Stadt ging, trug er die Bibeln in transparenten Plastiktüten, um von vornherein offenzulegen, was er tat. „Vor aller Augen“ heißt deshalb konsequenterweise das Buch, in dem er von seinen Erlebnissen erzählt. Dies ist ein Auszug daraus.

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Vor aller Augen“ – von Tom Hamblin und Deborah Meroff

Wieder einmal wurde meine Fracht konfisziert und ich musste zum Erziehungsminister gehen. Er teilte mir mit, dass er mir nicht helfen könne. Dieses Mal müsse ich mich an das Scharia-Gericht wenden. Konservative, muslimische Länder wie dieses werden nach dem islamischen Recht, der Scharia, regiert, die sowohl das öffentliche als auch das private Verhalten regelt. Von allen Rechtssystemen, die es heute auf der Welt gibt, ist die Scharia zweifellos eines der Gesetze mit den größten Befugnissen und eines der strengsten. Ich nahm ein Taxi und bat den Fahrer, zum Scharia-Gericht zu fahren. „Scharia?“, flüsterte der Taxifahrer mit großen Augen. „Ja, bitte.“ Während der Mann fuhr, fragte er: „Sie sind Engländer? Sie wollen zur Scharia? Nicht gut.“ Er blieb vor einem Gebäude stehen und sagte, wir seien da. Ich drückte ihm das Geld in die Hand. Dann schritt ich zielstrebig mit meiner Aktentasche, in der ich ungefähr sechs Bibeln und Evangelien hatte, an den Wachleuten vorbei. Ich grüßte die Wachleute mit einem ‚Salaam Alaikum‘ und öffnete die Tür. Vor mir befand sich eine eindrucksvolle Marmortreppe. Ich wusste nicht, wohin ich gehen musste, also stieg ich die Treppe hinauf. Oben war ein langer Korridor, an dessen Ende zwei Männer an einem Schreibtisch saßen. Als ich mich ihnen näherte, standen sie auf. Ich wusste, dass sie mich fragen würden, ob ich einen Termin hätte. Deshalb sagte ich einfach: „Salaam Alaikum! Ist der Vorsitzende da?“ „Ja. Haben Sie einen …?“ „Danke!“, erwiderte ich fröhlich und öffnete die Tür.

Audienz beim Ajatollah

Etwas, das ich an der arabischen Kultur mag, ist ihre Gastfreundlichkeit. Die Menschen schicken einen nie weg, wenn man erst einmal bei ihnen ist. Sie können in ein beliebiges arabisches Haus gehen und werden eingelassen. Ich ging also in den Saal und traf darin zwanzig bis fünfundzwanzig Mullahs an. Das sind Männer, die in der islamischen Theologie und dem heiligen Gesetz ausgebildet sind. Ein Mann saß erhöht über ihnen auf einer Plattform. Dies war der Vorsitzende, der Ajatollah. Es gab nur einen einzigen leeren Stuhl. Ich setzte mich darauf und wartete, dass mich der Vorsitzende zu sich kommen ließ. Währenddessen betraten zwei junge Männer in feinen bestickten Gewändern und mit Goldringen an den Fingern das Gericht. Alle standen sofort auf, um ihnen ihren Respekt zu zollen, also stand ich auch auf. Der Ajatollah stieg von seiner Plattform herab, um sie mit einer Berührung der Nasen zu begrüßen. Offensichtlich waren diese beiden wirklich sehr wichtige Personen. Die zwei jungen Leute setzten sich zum Vorsitzenden. Ihnen wurde Kaffee gebracht, und sie unterhielten sich ungefähr zwanzig Minuten lang. Dann setzte sich der Vorsitzende wieder auf seine Plattform und schaute mich an. Ich durfte vortreten. Als ich mit meiner Aktentasche über den herrlichen gewebten Teppich ging, betete ich im Stillen gegen den Geist des Islam. Der Mann deutete auf einen Stuhl, beugte sich dann vor, biss die Zähne zusammen und zischte: „Was wollen Sie?“ Ich habe keine Erklärung für die Worte, die daraufhin aus meinem Mund kamen. Im Gegenteil, mein Geist meldete sich sofort, nachdem ich sie ausgesprochen hatte, und tadelte mich: Was denkst du dir nur? Wie kannst du etwas so Dummes sagen? Aber Jesus sagt uns in seinem Wort, dass Gottes Geist uns zeigen wird, was wir in der Stunde der Not sagen sollen, und so war es auch hier. Ich fragte den Vorsitzenden des Gerichts: „Wie geht es Ihrem Vater?“ Ich wusste nicht einmal, ob der Vater dieses Mannes überhaupt noch lebte! Er konnte schon seit Jahren tot sein. Aber der Vorsitzende, der sichtlich erstaunt war, antwortete: „Danke. Er fängt an, von seiner langen Krankheit zu genesen.“ Das Verhalten dieses Mannes durchlief nun eine wundersame Verwandlung und er fragte: „Was kann ich für Sie tun?“

Ein passendes Koranzitat

Ich berichtete, dass mir am Flughafen meine heiligen Bücher Gottes abgenommen worden waren und der Minister gesagt hatte, dass ich mich an den Vorsitzenden des Scharia-Gerichts wenden sollte. „Wenn Sie das Papier unterzeichnen, kann ich die Bücher zurückbekommen“, erklärte ich. „Bücher?“ „Die Tora, den Zabur und das Indschil.“ Diese Bezeichnungen stehen für die fünf Bücher Mose, die Psalmen und die Evangelien bzw. das Neue Testament. „Sie haben christliche Bücher in dieses Land gebracht?“ Die beiden jungen Besucher hörten wie gebannt zu. Ich antwortete: „Natürlich habe ich diese Bücher mitgebracht. Jeder hat ein Recht, Gottes Wort zu hören.“ Ich zitierte aus dem Koran: „‚dass das Volk des Buches [der Bibel] nach dem Indschil [Evangelium] leben sollte.‘ – Spricht er nicht von diesen Büchern?“ „Ha! Mohammed der Prophet – Friede sei auf ihm – hat das heilige Buch geschrieben. Ihr habt Gottes Worte in euren vielen Versionen verfälscht“, erwiderte der Vorsitzende aufgebracht. „Sir“, sagte ich, „das Wort ‚Version‘, das auf einigen englischen Bibeln steht, ist sehr unglücklich gewählt. Es sollte ‚Übersetzung‘ heißen. In unserer Kultur verstehen wir unter Version Übersetzung.“ Ich fing an, ihm die Geschichte der Bibelübersetzungen zu erklären, aber dann klingelte sein Telefon. Er drehte sich um, um abzuheben, während ich den Luxus, der mich umgab, betrachtete. Dabei fiel mein Blick auf die zwei jungen Männer, die lächelnd nickten und mir damit offensichtlich signalisieren wollten, dass ich weitermachen solle. Der Vorsitzende beendete sein Telefongespräch, drehte sich wieder zu mir herum und sagte: „Ich kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen. Ich habe zwei hohe Gäste. Kommen Sie morgen mit Ihren Papieren wieder. Dann gebe ich Ihre Bücher frei.“ „Garantieren Sie mir das im Namen Gottes?“, fragte ich, da ich wusste, dass dieser Mann sein Versprechen nie zurücknehmen würde, wenn er diese Worte ausgesprochen hätte. „Ja, im Namen Gottes.“ „Danke, Sir. Ich entschuldige mich für die Störung und komme morgen wieder.“ Als ich aufstand, um das Gericht zu verlassen, standen die jungen Männer ebenfalls auf. Schnell erhoben sich auch alle anderen. Die beiden kamen auf mich zu und fragten: „Sie kommen aus England, nicht wahr?“ „Ja, ich komme aus England“, erwiderte ich lächelnd. „Wir sind dort zur Schule gegangen. Sie sind ein Mann des Buches?“ „Ja.“ Der ältere der beiden reichte mir die Hand. „Es war sehr schön, Sie kennenzulernen. Wir wünschen Ihnen bei dem, was Sie tun, viel Erfolg.“ Überrascht dankte ich ihnen und verließ den Gerichtssaal. Am nächsten Tag wurden mir, wie der Vorsitzende es versprochen hatte, alle meine Bücher zurückgegeben.

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Im Angesicht der Prinzen

Da ich keinen Arbeitsvertrag als Geschäftsmann oder Ölarbeiter hatte, musste ich mich bei jedem Besuch in diesem Land in der britischen Botschaft melden. Am Tag nach meinem Erlebnis beim Scharia-Gericht ging ich zur Botschaft. Der Konsul teilte mir mit, dass mich der Botschafter sprechen wolle, und ich folgte ihm in dessen Büro. „Mr. Hamblin, ich möchte Sie eines fragen: Wie lang wollen Sie noch hierbleiben? Egal, wie lang Sie bleiben wollen – und das ist ein sehr heikler Punkt für die britische Regierung –, gehen Sie auf keinen Fall in die Nähe des Scharia-Gerichts.“ „Dort war ich gestern.“ Der Botschafter starrte mich an. „Das kann nicht sein. Kein Ausländer darf auch nur in die Nähe dieses Gerichts kommen. Das ist nicht einmal Botschaftern erlaubt.“ „Tut mir leid, aber ich war dort.“ „Wie sind Sie hineingekommen?“, wollte er wissen. „Ich bin hineingegangen.“ „Und was ist dann passiert?“ Ich beschrieb, was ich erlebt hatte, und erwähnte auch die zwei jungen Männer, die dort gewesen waren und mich ermutigt hatten, als ich mit dem Vorsitzenden des Gerichts eine kleine Diskussion gehabt hatte. „Als ich ging, gaben sie mir die Hand“, beendete ich meinen Bericht. Der Botschafter und der Konsul schauten einander an. Dann nahm der Botschafter die arabische Tageszeitung, auf deren Titelblatt ein Foto von den zwei jungen Männern und dem Scharia- Gericht abgebildet war. „Waren das die …“ „Ja!“, unterbrach ich ihn mit einem lauten Ausruf. „Das sind die zwei jungen Männer, die ich getroffen habe und die mir viel Erfolg gewünscht haben! Wer sind die beiden?“ „Das sind zwei Prinzen der Königsfamilie.“ Ich hatte diese Information noch nicht richtig verdaut, als mich der Botschafter fragte, wie der Vorsitzende des Scharia-Gerichts auf meinen Antrag reagiert hätte. „Ich habe alle Bibeln zurückbekommen“, antwortete ich.

Paulus und der Informationsminister

In den fünf Jahren und drei Monaten, in denen ich dieses Land immer wieder bereiste, erlebte ich unablässig, dass Gott eiserne Tore zerbrach, wie er verheißen hatte. Es gelang mir, zum Informationsminister eine ziemlich gute Beziehung aufzubauen. Er erklärte: „Ich will, dass Sie etwas tun, Mr. Thomas“ (er nannte mich immer so, beim Vornamen): „Schicken Sie mir jedes Mal, wenn Sie einen Besuch planen, ein Fax oder eine E-Mail und teilen Sie mir mit, wie viele arabische, persische, englische, Urdu und sonstige Bibeln Sie mitbringen. Dann unterschreibe ich die Einfuhrerlaubnis. Hier ist eine Karte mit meiner Nummer. Wenn Sie kommen, werden Sie keine Probleme haben.“ Ich dankte dem Informationsminister herzlich. Ich war so aufgeregt, dass ich die nächsten drei Monate kaum abwarten konnte. Als es so weit war, schickte ich dem Minister ein Fax, in dem ich die Bibeln auflistete, die ich mitbringen würde, und ihm meine Flugdaten mitteilte. Nach meiner Landung stand ich mit den anderen Fluggästen im Gepäckbereich und wartete darauf, dass meine Kartons und mein Gepäck durchkämen. Plötzlich tauchte ein Araber in wallendem Gewand auf. „Mr Thomas? Wir haben Sie erwartet“, teilte er mir mit. Das Gepäckband lief in diesem Moment an, und die ersten Gepäckstücke, die aus dem Flugzeug auftauchten, waren meine Kartons! Keine Stempel oder Markierungen waren darauf, es gab keine Verzögerung wie sonst. Ich belud einfach meine Gepäckwagen und schwebte durch den Ausgang! Meine Freunde waren außer sich vor Freude. Als ich das nächste Mal ins Regierungsgebäude ging, um dem Minister zu danken, wurde ich in sein Büro gerufen. Niemand hatte mich vorgewarnt, dass noch zwei andere Minister bei ihm waren. Ich setzte mich, während sie sich weiter auf Arabisch unterhielten. Schließlich sagte er zu den anderen beiden Männern auf Englisch: „Wissen Sie, wer dieser Engländer ist? Haben Sie ihn noch nicht gesehen? Er ist ein heiliger Mann Gottes. Er bringt das heilige Buch.“ Dann wandte sich dieser sonst so nette, freundliche Mann an mich und fauchte: „Was ist mit Salman Rushdie?“ „Salman Rushdie?“, wiederholte ich. „Hat er nicht ein Buch geschrieben?“ „Sie wissen, dass er ein Buch geschrieben hat, und ihr Engländer – ihr alle im Westen – lest seine schmutzigen Lügen.“ Ich schaute ihn unverwandt an. „Weil ich Christ bin, lese ich das heilige Indschil, das mich auffordert, Salman Rushdies Buch nicht zu lesen.“ Er war erstaunt. „Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Indschil sagt, dass Sie dieses Buch nicht lesen dürfen?“ „Ja“, antwortete ich und holte ein Neues Testament auf Arabisch und Englisch aus meiner Aktentasche. Ich schlug es bei Philipper 4,8 auf und las laut: „Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.“ „Sehen Sie“, fügte ich hinzu. „Deshalb habe ich Salman Rushdies Buch nie gelesen und deshalb werde ich es auch nie lesen.“ „Das sind schöne Worte“, rief der Minister aus. „Sie stehen im Indschil?“ „Oh ja, und noch viele andere solche Worte.“ „Lesen Sie sie noch einmal!“ Also las ich die Verse noch einmal. Nach dem zweiten Lesen fragte ich: „Sir, möchten Sie eines dieser heiligen Bücher Gottes? Ich habe ein Exemplar auf Englisch und eines auf Arabisch.“ „Ich hätte gern eines auf Arabisch“, antwortete er. Die beiden anderen Minister meldeten sich zu Wort. „Haben Sie noch mehr davon?“ Bevor ich das Büro verließ, dankte ich dem Informationsminister dafür, dass er mir geholfen hatte, meine Bibeln durch den Zoll zu bringen. „Bitte“, sagte er und fügte dann hinzu: „Aber füllen Sie damit nicht das ganze Flugzeug, wenn Sie das nächste Mal kommen!“

Deborah Meroff hat zusammen mit Tom Hamblin dessen Erlebnisse aufgezeichnet. Das Buch von ihnen ist unter dem Titel „Vor aller Augen – Die unglaublichen Erlebnisse des Bibel-Kuriers Tom Hamblin im Nahen Osten“ bei SCM Hänssler erschienen. Dieser Auszug ist leicht gekürzt und bearbeitet.


Das Buch „Vor aller Augen – Die unglaublichen Erlebnisse des Bibel-Kuriers Tom Hamblin im Nahen Osten“ von Tom Hamblin erschien im SCM Hänssler Verlag. Die deutsche Ausgabe ist nicht mehr lieferbar. Der SCM Hänssler-Verlag gehört wie Jesus.de zur SCM Verlagsgruppe.

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7 Kommentare

  1. In welchem Land soll das denn gewesen sein? Prinzen? Ayatollah? Arabisch? Urdu? War er in Bahrain?

    Aber ist da das Herrscherhaus nicht sunnitisch? Was machen die Prinzen dann beim schiitischen Ayatollah?

    Und was die Bibel gegen Salman Rushdie haben soll, ist mir ein Rätsel…

  2. „Aber den Unsinn der „Satanischen Verse“ von Salan Rushdie lesen zu müssen, das ist tatsächlich nicht der Wille Gottes …“ —-Herrn Wößner, haben Sie das Buch gelesen, um beurteilen zu können, dass es Unsinn sei?“ Sie schreiben „…lesen zu müssen…“ und das ist schon eine Verdrehung, um „müssen“ ging es weder im Artikel noch im meinem Kommentar.
    Interessant ist nicht, was Sie schreiben. Interessant ist, was Sie weglassen: Sie gehen auf die Folgen nicht ein – sie bestätigen noch mal, dass der Missionar, de sich den Islamisten anbiedert, in der Sache ja recht habe. Dabei wollen Sie es dann belassen. Mit einem leichten Federstrich schnell mal urteilen. – Tatsächlich wurde damals ein Kopfgeld von erst 3 dann 4 Millionen Dollar ausgesetzt vom iranischen Regime, Herr Rushdie für vogelfrei erklärt. Und Jahre danach, im Herbst 2023 ist ein neues Attentat erfolgt. – Sie werden Ihre Hände in Unschuld waschen, „ich habe ja nur gesagt…“ – Aber nicht bereit (oder nicht in der Lage) fundierte Literaturkritik zu betreiben. – Daraus ist zu entnehmen, dass sich Fundamentalisten offensichtlich gern verbrüdern, über die Religionsgrenzen hinweg, die christlichen lassen dann nur die offensichtliche Gewalt weg.

    • Auf Wikipedia gibt es eine aufschlussreiche Inhaltsangabe zu den „Satanischen Versen“ von Salman Rushdie, die empfehle ich zu lesen, da vergeht einem aus christlicher Sicht die Lust, sich dieses Werk im Original anzutun.
      Dass das iranische Verbrecherregime den Autor eines Buches mit einer Todes-Fatwa verfolgt, sagt wohl etwas über dieses Regime aus, aber noch lange nichts über die Qualität dieses Buches.
      Im Übrigen sind meine christlichen Glaubensgeschwister im Iran ständig vom Tod bedroht, da ist von „Verbrüderung“ nichts zu bemerken.

      • Leider weichen Sie wieder aus: Sie haben sich angemaßt, Gottes Ablehnung zu einem bestimmten Buch zu verkünden („… das ist tatsächlich nicht der Wille Gottes…“) Der Bibelverteiler aus dem Artikel hat sich genau damit angebiedert an die islamistische Sicht dieses Buches.
        Der Bibelverteiler (als Missionar kann ich ihn kaum ansehen) wird wissen, dass es eine Todesdrohung für den Verfasser des Buches gibt. Dennoch bemüht er die höchste christliche Autorität – die Bibel – um der islamistischen Ablehnung des Buches zuzustimmen. Das macht er zum Zweck, um dann unbehelligt seine Bibeln besser verteilen zu können. Um Übereinstimmung mit den Islamisten zu erreichen. Die Frage nach dem Buch wird ihm offensichtlich wie ein Test vorgelegt, eine Prüfung. Er lehnt dann dies Buch ab, ohne es gelesen zu haben, und rechtfertigt es christlich. Damit die Islamisten ein gute Meinung von ihm haben. Wie schäbig. Und letztlich doch eine Form von Menschenopfer.

  3. Gut, missionarische Berichte sind erfahrungsgemäß in der Regel ein bisschen übertrieben.
    Aber den Unsinn der „Satanischen Verse“ von Salan Rushdie lesen zu müssen, das ist tatsächlich nicht der Wille Gottes …

  4. „Weil ich Christ bin, lese ich das heilige Indschil, das mich auffordert, Salman Rushdies Buch nicht zu lesen.“ Er war erstaunt. „Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Indschil sagt, dass Sie dieses Buch nicht lesen dürfen?“ „Ja“, antwortete ich und holte ein Neues Testament auf Arabisch und Englisch aus meiner Aktentasche. Ich schlug es bei Philipper 4,8 auf und las laut: „Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.“ „Sehen Sie“, fügte ich hinzu. „Deshalb habe ich Salman Rushdies Buch nie gelesen und deshalb werde ich es auch nie lesen“——-Habe ich mich verlesen??? Sind das Schreibfehler?? Behauptet er wirklich, dass das Neue Testament verbietet, die Bücher von Herrrn Rushdie zu lesen?? Er bekennt, dass er dessen Bücher nie gelesen hat, er verurteilt sie, ohne sie gelesen zu haben, und gibt dies noch als christlich aus. Mit dieser Verurteilung schmeichelt er sich dort ein. Er gibt dadurch den isIamischen Fundamentalisten eine Schützenhilfe, jetzt können sie sagen: „Seht, hier spricht sich ein Christ im Namen des Evangeliums gegen Rushdie aus. Das bestätigt nun sogar aus christlicher Sicht unsere Fatwa gegen Rushdie“ Ist das nicht schon eine Form vom Menschenopfer? Vor welchem Altar? Ich kann noch immer kaum glauben, was ich hier lese. Islamische Fundamentalisten sind furchtbar, aber christliche sind es auch.

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