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Ein Gebetshaus — was ist das überhaupt?

Lena arbeitet im Haus des Gebets St. Georgen. Ihr Job besteht deshalb vor allem aus Beten. Hier erzählt sie aus ihrem Alltag.

Ein Gebetshaus ist das, was der Name schon sagt: ein Haus zum Beten. Es gibt viele Stellen in der Bibel, wo von Orten des Gebets die Rede ist, zum Beispiel in Jesaja 56,7: „Mein Haus soll von allen Völkern ein Gebetshaus genannt werden.“

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Das Prinzip heutiger Gebetshäuser ähnelt dem ersten Gebetshaus der Welt: dem Zelt Davids (zu finden ab 1. Chronik 15). David als König von Israel teilte tausende von Musikern, Sängern und weitere Leute aus dem Stamm der Leviten in Teams ein (1. Chronik 23,2-5 / 1. Chronik 25), die Gott rund um die Uhr anbeteten. Hier kann man verstehen lernen, dass Gott es einfach wert ist, mit Lobpreis und Gebet gefeiert zu werden. Ziel der meisten Gebetshäuser ist es, nach diesem Vorbild zu beten. Also 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Dort, wo das Zelt Davids aktiv war, beobachtet man in der Bibel, dass es dem Volk gut ging. Daher sind Gebetshäuser wie „Kraftwerke“ für ihre Region, aber es sind keine Gemeinden: Jeder, der Jesus liebt, ist willkommen, egal, aus welcher Kirche oder theologischen Prägung. Solche Orte des Gebets sind in den letzten Jahren auf der ganzen Welt entstanden, z. B. das International House of Prayer in Kansas City, und auch in Deutschland, wie die Gebetshäuser in Augsburg oder Freiburg. Auch im Schwarzwald gibt es so einen Ort des Gebets: das Haus des Gebets St. Georgen. Aktuell beten hier ca. 100 Mitarbeitende, davon 14 Angestellte. Ich bin eine von ihnen. Wir nennen uns BerufsBeter.

Wie sieht der Alltag aus?

So wie jedes Haus aus Räumen besteht, gibt es auch im Haus des Gebets St. Georgen verschiedene Räume. Da ist zuerst der GebetsRaum: ein großer Raum, in dem man seine persönliche Zeit mit Gott verbringen und seine Gegenwart suchen kann. Im Vordergrund steht hier die Anbetung. Praktisch heißt das, dass der Raum offen für Besucher ist, die einfach in den Raum reinkommen und dort beten können, während immer mindestens zwei Mitarbeitende da sind und selbst beten. Entweder läuft im Hintergrund ruhige Lobpreismusik oder es spielen einzelne Lobpreiser oder Bands. Aktuell wird hier etwa 60 Stunden in der Woche gebetet. Unser Ziel ist, rund um die Uhr zu beten und offen zu haben. Parallel dazu machen wir im Boiler-Raum Fürbitte. Denn genauso, wie Gott Tag und Nacht angebetet werden soll, wollen wir auch 24/7 für Anliegen eintreten. Unser Fokus dabei ist unsere Region und die unerreichte Welt, also Länder und Volksgruppen, in denen es noch sehr wenige oder gar keine Christen gibt. Aktuell wird im BoilerRaum ca. 50 Stunden pro Woche gebetet. Der Name geht übrigens auf den Erweckungsprediger Charles Spurgeon zurück: Er wurde während seiner Predigten von vielen Fürbittern in den Heizungsräumen, den boiler rooms, der Kirchen unterstützt. Und dann gibt es noch den Wunder-Raum: verschiedene Angebote, in denen für persönliche Anliegen gebetet wird. Man kann z. B. persönliche Gebetsanliegen vor Ort oder online einreichen oder sich zum Segnungsgebet anmelden, das einmal im Monat angeboten wird.

Mehr als Gebet

Momentan finden vor allem dienstags bis freitags von morgens bis abends Gebetszeiten statt. Das heißt, es herrscht den ganzen Tag über ein Kommen und Gehen. Manche kommen für eine Stunde, andere sind mehrere Stunden am Stück da und das an mehreren Tagen, weil sie es nicht ehrenamtlich machen, sondern eine Anstellung im Gebetshaus haben. Wie ich auch. Finanziert wird das über Spenden. Damit das Ganze weiter aufgebaut wird und gut funktioniert, braucht es vieles im Hintergrund. Deshalb finden im Gebetshaus nicht nur die Gebetszeiten statt. Es gibt zum Beispiel einmal in der Woche ein gemeinsames Mittagessen mit einer anschließenden Austauschrunde und einem Input, ab und zu Abende, an denen sich alle Mitarbeitenden treffen, und immer wieder Seminare rund um das Thema Gebet. Und ganz viele Meetings, in denen sich die Teams besprechen, die für bestimmte Bereiche verantwortlich sind und im Hintergrund dafür sorgen, dass alles läuft, z. B. das Office-Team.

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Was ich hier gelernt habe

Hier im Haus des Gebets habe ich eine ganze Menge gelernt. Unter anderem darüber, wie so eine Organisation funktioniert, wie gute Leitung aussieht und wie man gut zusammenarbeitet, indem man sich gegenseitig Feedback gibt. Am meisten aber natürlich über Gebet. Genauso wie bei allem anderen im Leben muss man auch erst mal lernen zu beten! Die Jünger von Jesus haben das verstanden und baten ihn deshalb, dass er ihnen beibringt, wie man betet: „Herr, lehre uns beten!“ (Lukas 11,1). Ich habe entdeckt, dass Gebet noch viel mehr ist, als ich dachte. Es bedeutet nicht nur, mit Gott zu reden, sondern dazu gehört alles, was uns hilft, ihm zu begegnen. Das kann Lobpreis in Form von Liedern sein oder ein Psalm, den man nicht nur liest, sondern bewusst an Gott richtet. Aber auch wenn ich mit Gott meine Gedanken in meinem Tagebuch festhalte, ist das Gebet. Und noch viele andere Gebetsformen habe ich hier kennengelernt. Die meisten davon haben damit zu tun, die Bibel nicht nur zu lesen, sondern sie zu beten.

Für die Unerreichten

Auch über das Beten für andere habe ich viel gelernt. Bei uns wird viel für Länder und Volksgruppen gebetet, in denen die meisten Menschen noch keine Chance hatten, Jesus kennenzulernen. Je mehr man in Fürbitte für etwas eintritt, desto mehr bekommt man auch selbst ein Herz dafür und so ist es mir total wichtig geworden, dass sich daran etwas ändert. Deshalb habe ich an einer Website mitgearbeitet, auf der es genau darum geht. Wenn auch Sie Gottes Herz für die Welt kennenlernen wollen, dann schauen Sie mal hier vorbei.

Link: Gebetshaus

Lena war schon bei der Gründung des Gebetshauses dabei und ist seit 2019 dort BerufsBeterin.

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Ausgabe 6/23

Dieser Artikel ist in der Zeitschrift Teensmag erschienen. Teensmag wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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7 Kommentare

  1. Seit kurzem gibt es in Lübeck die Anfänge einer ICF – Gemeinde.
    Dazu gehören auch schon Treffen in Lübeck. Es gibt eine Zusammenarbeit mit ICF Hamburg.

    • Oh danke Heike.
      Dann muss ich das mal googeln.
      Das klingt interessant.
      Und wäre von hier ca. eine Stunde….da könnte ich aber glaube ich, gut mit dem Zug hinkommen von Kiel aus….
      ich schaue mal, wo das ist, und wie weit das von hier ist.
      Vielen Dank!

    • Ich hab das jetzt mal gegoogelt, und das sieht ja gut aus.
      Wäre auch tatsächlich etwas für mich!
      Ich bete schon lange für den Ort, mein Zuhause in einer Gemeinde.
      Das Gott ihn mir zeigt und mich da führt und leitet.
      Vielleicht ist es ja dort!
      Obwohl es auch eine ganz schöne Strecke von hier ist…
      Ist aber Schleswig-Holstein, dass ist richtig!

      Vielleicht ist das Meine Gemeinde, in der ich dann sein kann, mein Zuhause-meine Familie finde!
      Die Wegstrecke ist trotzdem weit von Kiel!

      Kiel bräuchte soetwas auch!

      Hier im Norden ist es tatsächlich anders wie in anderen Bundesländern…..

      Ein Ehepaar, dass ich kenne, ist von hier nach Süddeutschland in eine ICF Gemeinde gegangen….weil sie sich dort einfach besser weiterentwickeln können….und ihrer Berufung folgen können.

  2. ich denke, wenn es solche Gebetshäuser in anderen Orten und Städten auch geben würde….wären viele viele Christen nicht mehr so alleine für sich….hätten einen Anlaufort für Gebet und Lobpreis!
    Soetwas fehlt hier wirklich!!!
    Das fehlt mir!

    In einer Not oder Krise wäre ja auch immer Jemand da, der beten würde….was für ein Segen für Augsburg und Umgebung!
    Was für ein Segen für den Schwarzwald!

    Ich kann das dann tatsächlich nur über BibelTV oder YouTube verfolgen….

    Vielleicht kommt soetwas ja noch einmal nach Schleswig-Holstein….wer weiß…ich würde mich dort dann mit einbringen….

  3. Wenn es doch nur in Norddeutschland solche Gebetshäuser geben würde…
    Mich macht das gerade super traurig!
    Ich wohne ja hoch im Norden in Kiel….und leider gibt es soetwas hier nicht.

    24/7 Gebet…das wäre so toll….und ich würde mitarbeiten…aber leider gibt es das nur in Augsburg und jetzt da im Schwarzwald…leider viel zu weit weg!

    Mein Traum war es immer, an so einem Gebetshaus teilzunehmen hier in Kiel.
    Aber ich kenne keine Gemeinde hier, Niemanden…der das auf dem Herzen hätte…

    So so schade….

    Augsburg sind 1000km….und Schwarzwald sicher auch 600-700 km von hier, ich weiß es nicht…ich war noch nie im Schwarzwald.
    Von daher muss ich das nehmen ,was hier ist…
    Für weitere Touren braucht man ein gutes ,heiles Auto…..oder das Geld für die Zugfahrt…Übernachtung…etc.
    Also…bleibe ich hier.
    Das Beten liegt mir sehr auf dem Herzen.
    Naja, so ist das….eine ICF Gemeinde gibt es hier auch nicht….

    Aber wozu hat man YouTube….man darf ja träumen….

    Ich lebe dann hier mit Gott….so wie ich bin….

    Wenn man natürlich im Schwarzwald lebt oder in Augsburg hat man Glück….

    selbst die Kinopremiere von The Chosen wäre mir zu weit gewesen…so schade…

    Liebe Grüße
    Meike

    • Liebe Meike,
      ich habe eine Freundin in Kiel, die ebenfalls eine Gemeinde sucht und gerne betet. Vielleicht könnte ich euch miteinander in Kontakt bringen? Falls du Interesse hast, melde dich gerne bei mir unter info@cvjm-berlin.de. Liebe Grüße. Maggi

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