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Von der Hassrede zur Hoffnungsrede

Hass und nochmal Hass: Im öffentlichen Diskurs wird des Öfteren gehetzt statt debattiert. Leider sieht es bei Christen oft ähnlich aus. Zehn Ratschläge für einen kommunikativen Wandel.

Von Steffen Kern

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Wir Menschen sind auf Hoffnung hin angelegt. Richtig ist zugleich auch: Hoffnung muss eingeübt werden. Hoffnung muss sich bewähren. Gerade in den Krisen unserer Zeit. Wenn es um die Hoffnung geht, die Christen haben, dann muss sie sichtbar, spürbar, erfahrbar werden. Und da reicht es nicht, nur von Hoffnung zu erzählen. Alles, was wir reden und schreiben, sollte von einer Haltung des Respekts, der Achtung und von Wertschätzung geprägt sein. Wahrhaftig und besonnen sollten wir uns äußern, wenn wir glaubwürdig sein wollen. Wir brauchen eine Kommunikation der Hoffnung!

Leider sind wir als Christinnen und Christen da nicht immer die besten Vorbilder. Aber wir sind gefragt, auch in öffentlichen Debatten. Es geht nicht nur darum, was wir sagen, sondern um die Art und Weise, wie wir uns in öffentliche Diskurse einbringen. Gerade dann, wenn es heiß hergeht.

Corona, Klimawandel, Flüchtlinge, Gender, Lützerath … – ein paar Stichworte genügen, und die Wellen schlagen hoch. Mehr Empörung war selten. In unseren öffentlichen Debatten herrscht „die große Gereiztheit“, wie der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen treffend formuliert. Es scheint, als gäbe es nur noch Schwarz und Weiß. Wer anders denkt, wird diffamiert oder lächerlich gemacht. Häme und Hetze bestimmen viele Diskurse in den Medien. Die Verantwortung dafür schieben wir gerne auf „die anderen“. Bereits 2016 bemerkte Lenz Jacobsen in der ZEIT: „Die Hetzer, das sind immer die anderen.“

Ein Wut-Christentum hat keine Verheißung

Leider ist das unter Christen nicht anders. Nur kommen zu den bekannten Stichworten noch ein paar weitere dazu, etwa Fragen nach Mission, nach Bibelkritik und Fundamentalismus, verschiedenen Themen der Sexualethik, nach Waffenlieferungen, nach Klimaschutz und Lebensschutz … Viele wichtige Themen, keineswegs beliebig, aber die Art und Weise, wie viele Debatten geführt werden, ist beschämend.

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„Die Zunge kann kein Mensch zähmen, das aufrührerische Übel, voll tödlichen Gifts“, so mahnt bereits Jakobus in seinem Brief im Neuen Testament (Jakobus 3,8). Und der weise Salomo weiß: „Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt“ (Sprüche 18,21). Was die Zunge tut, können die Finger genauso, wenn sie über Displays wischen und über Tastaturen huschen: Es wird kommentiert und karikiert, verzeichnet und verleumdet, gelästert und gelogen. Oft werden nur Schlagzeilen gelesen, und dann wird auf Facebook, Instagram und Co. hemmungslos zugeschlagen.

„Neben das Wut-Bürgertum tritt ein Wut-Christentum. Das aber hat keine Verheißung.“

Auch wir Christen sind mehr, als uns guttut, vom Zeitgeist der kollektiven Erregung bestimmt. Neben das Wut-Bürgertum tritt ein Wut-Christentum. Das aber hat keine Verheißung. Von Zuversicht und Gelassenheit ist es meilenweit entfernt. Von Vertrauen auf einen Gott, der alles in seiner Hand hält, ist wenig zu spüren. Man empfindet kaum etwas von der Hoffnung, dass die Geschichte ein Ziel hat und unsere Gegenwart im Horizont der Zukunft Gottes steht. Von Liebe noch weniger – weder gegenüber den Feinden noch gegenüber den Freunden, den Nächsten oder den Geschwistern.

Damit wir uns recht verstehen: Um die Wahrheit muss gerungen werden. Klarheit in der Sache hilft und gibt Orientierung. Eine falsche Harmonie will niemand. Es geht auch nicht darum, einzelne Worte auf die Goldwaage zu legen, jeder Mensch vergreift sich mal im Ton oder in der Wortwahl. Es geht um Grundlegendes: In aller Regel sind die Themen komplex, sensibel und vielschichtig. Wir werden der Sache und den Menschen nicht gerecht, wenn wir nur Parolen verbreiten. Was uns abhandenkommt, ist die Fähigkeit zu differenzieren.

Wo aber die Differenzierung schwindet, hat es die Wahrheit schwer. Wir versäumen es, auf andere zu hören, besonnen und nüchtern abzuwägen und gelassen zu bleiben. Bevor wir ein Gespräch beginnen, sind wir oft schon fertig. Damit liegen wir ganz im gesellschaftlichen Trend: Wir ringen nicht mehr – weder um die Wahrheit noch um „die anderen“. Wir halten Spannungen nicht aus. Wir akzeptieren keine Zwischenlösungen. Wir pochen auf Standpunkte und sind nicht bereit, Orientierung zu suchen. Wir werden dünnhäutig. Gereizt statt gelassen. Gelassenheit aber ist eine unterschätzte Gabe des Heiligen Geistes. Die Sprache verroht. Worte verletzen oder vernichten sogar. Kommunikation wird destruktiv. Wo Häme, Hass und Hetze hallen, hält es Hoffnung nicht aus. Herzen werden hart.

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Was an den Rändern des politischen Spektrums eskaliert, wirkt in die Mitte hinein. Genau davon sind auch die Debatten in Kirchen, Gemeinden und den christlichen Medien betroffen. Öffentliche Debatten werden immer stärker polarisiert. Wie abfällig Christen teilweise übereinander reden, empfinde ich als beschämend. Mal werden die einen pauschal verunglimpft, mal die anderen diffamiert. Meist geschieht das reflexhaft und allzu schnell. Vertreter gegensätzlicher Fronten reizen sich gegenseitig und heizen die Debatten an. Ganze Portale, Blogs und Videopodcasts leben davon. Im Medienzeitalter der kollektiven Erregung hat’s die Differenzierung schwer und die Wahrheit erst recht. Bernhard Pörksen spricht zu Recht von einer „Wahrheitskrise“. Die meisten News gehen in Echtzeit raus, ungefiltert und ungeprüft. Je emotionaler, desto rasanter geistern sie durchs Netz. Posts, Storys und Reels schaffen ihre eigene Welt, oft fernab der Wirklichkeit. Es ist daran zu erinnern: Auch halbe Wahrheiten sind ganze Lügen.

Wie verwundete Tiere

In der neuen Medienwelt verhalten wir uns wie verwundete Tiere: Wir ziehen uns zurück und werden bissig, sobald uns jemand zu nahe kommt. Wir lassen nur noch an uns heran, was wir ohnehin für richtig halten. Was uns bestätigt, nehmen wir an. Wir kultivieren unsere Vorurteile. Wir pflegen unsere „Ich-hab’s-ja-schon-immer-gewusst“-Mentalität. Unsere „Das-war-ja-klar“-Haltung. Unsere „Wie-doof-ist-die-denn“-Abneigung.

Was uns infrage stellt, nehmen wir kaum noch wahr. Was uns herausfordert oder gar widerspricht, lassen wir nicht an uns heran. Wir leben wie andere auch in unserer Bubble, in den viel beschworenen Filterblasen und Echokammern. Wir hören das, was wir selbst gerne sagen. Wir bekommen von den Algorithmen das zu sehen, was wir gerne lesen. Wir bestätigen uns selbst und bleiben bei uns selbst. Dabei werden wir anfällig für sogenannte „alternative Fakten“, „fake news“, schlicht gesagt: für Falschmeldungen oft subtiler Art. Aber weil sie uns bestätigen, hören wir sie gern. Pikant dabei: Der ganz auf sich selbst bezogene und in sich selbst verkrümmte Mensch war den Reformatoren das Urbild des Sünders.

Wir sollten jedoch nicht tierisch bissig kommunizieren, sondern hoffnungsmenschlich. Darum stellt sich die Frage: Wie kommen wir in unserer Kommunikation auf eine Hoffnungsspur? Natürlich ist das zuerst eine Frage der Haltung. Wer innerlich gehalten ist, postet weniger ungehalten. Die folgenden Prüffragen können helfen, eine Hoffnungshaltung einzunehmen. Sie hinterfragen kritisch, was uns leitet, motiviert und antreibt. Ich empfehle mir und jedem Menschen, uns diese zu stellen, bevor wir kommunizieren:

1. Würde ich das, was ich jetzt schreibe, auch öffentlich sagen?
2. Würde ich das, was ich über eine andere Person behaupte, auch sagen, wenn ich ihr dabei in die Augen sehen müsste?
3. Was motiviert mich dazu, es zu schreiben? Will ich möglichst viel Zustimmung, Effekt und Anerkennung?
4. Auf wessen Kosten geht, was ich hier sage? Und wem nützt es?
5. Worin könnte mein Gegenüber recht haben? – Bevor ich jemanden kritisiere, will ich drei gute Gründe und Anliegen suchen, die mein Gegenüber zu seiner Aussage bringen. Auch wenn ich vieles anders sehe, frage ich nach den berechtigten Anliegen der anderen. Dadurch verändert sich vielleicht nicht meine Position, aber der Ton, in dem ich rede. Und bekanntlich macht der die Musik. Für Christen hat die Frage noch eine weitere Dimension. Wir können fragen: Was hat der „Christus in meinem Gegenüber“ mir zu sagen?
6. Was sind mögliche Konsequenzen dessen, was ich sage oder schreibe? Kann und will ich dafür die Verantwortung übernehmen? – Wir sind verantwortlich für unsere Worte und ihre Folgen.
7. Bin ich eigentlich ehrlich? Meine ich es so und sage ich es auch so? – Ehrlich zu sein ist die Basis von allem. Nicht nur in dem, was wir sagen, sondern auch in dem, was wir verschweigen.
8. Stehe ich persönlich für das ein, was ich kundtue? – Für das, was wir sagen, haben wir persönlich geradezustehen. Es ist nicht akzeptabel, wenn anonym oder unter falschem Namen im Internet Thesen verbreitet werden, die kein Mensch überprüfen und nachverfolgen kann. Anonymität ist schlicht feige. So zerstören wir unser gesellschaftliches Klima. Je unehrlicher und unpersönlicher wir reden, desto weniger Vertrauen gibt es in unserem Land. Christen sollten für eine vertrauensvolle, offene Kommunikation einstehen.
9. Unterscheide ich, was verschieden ist, oder vermische ich, was nicht zusammengehört? Verbreite ich pauschale Allgemeinplätze? – Wer Vertrauen gewinnen will, muss differenziert reden. Unsere Welt ist so komplex, dass platte und einfache Antworten oft nicht genügen. Es gilt, die Dinge differenziert zu betrachten, sorgsam abzuwägen und dann auch klar Position zu beziehen. Natürlich kommen wir ohne Zuspitzungen nicht aus. Aber platte Pauschalitäten sollten wir vermeiden.
10. Ist alles, was ich sage und schreibe, von Respekt getragen? Respekt für mein Gegenüber und Respekt gegenüber denen, über die ich rede? – Wer keine Achtung zeigt, wird verächtlich. Nur wenn wir respektvoll miteinander und übereinander reden, achten wir die Würde der anderen.
Klar ist: Wir brauchen einen kommunikativen Klimawandel. Von destruktiven Parolen hin zu einem hoffnungsvollen Hören und Reden. Von der Hate-Speech (Hassrede) zur Hope-Speech (Hoffnungsrede).

Die Kunst der Ehrlichkeit

Die Kunst der Ehrlichkeit besteht darin, die Dinge für sich zu behalten, die man nicht weiß. – Würden wir uns mehr in dieser Kunst üben, wäre der Welt schon manches Gerücht erspart geblieben. Viele handfeste Lügen wohl auch. Aber wir lassen uns eben leicht zum Tratschen verführen. Was schon für die seichte Unterhaltung am Gartenzaun oder am Stammtisch galt, stimmt auch fürs digitale Gezwitscher auf Twitter, Facebook, Insta und Co. „Fake news“ gehören von Anfang an zur Geschichte der Menschheit. Was hilft?

Sicher ein Verweis auf Gebote und gute Regeln. Das Gebot, nicht zu lügen, hat es immerhin in die Top Ten der biblischen Gebote geschafft. Manchmal hilft es aber auch, die Dinge und sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen – das ist ein großer Schritt auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit. Das hat nichts mit Leichtfertigkeit zu tun, sondern mit der Erfahrung, getragen zu werden. Wer die Welt nicht selbst retten muss, lebt entspannter.

Solches Vertrauen befreit. Und es hilft dabei, ehrlich zu werden. Das gilt für uns als Einzelne ebenso wie für Gemeinschaften von Menschen, also auch für Kirchen und Gemeinden. Ich bin davon überzeugt: Über die missionarische Kraft der Kirchen entscheiden nicht zuerst missionarische Konzepte oder womöglich strukturelle Anpassungen. Entscheidend für die Ausstrahlung einer Gemeinschaft ist schlicht, ob man dort ehrlich sein darf oder nicht. Ob sich dort alle etwas vormachen, vorgeben, etwas zu sein, was sie in Wahrheit gar nicht sind – oder ob Menschen schwach sein dürfen, nicht perfekt, fehlerhaft. Ob Menschen angenommen werden oder nicht. Wo sich Menschen ehrlich begegnen, wo jeder und jede ankommen kann, wo man offen und ehrlich ist, da geht man gerne hin.

Steffen Kern ist Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Journalist und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschafts-Verbands (Kassel). Er betreibt außerdem den Podcast „Hoffnungsmensch“.


Dieser Artikel ist in der Zeitschrift AUFATMEN erschienen. AUFATMEN gehört wie Jesus.de zum SCM Bundes-Verlag.

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24 COMMENTS

  1. Nach wiederholtem Lesen des Artikels möchte ich folgende Passage noch mal hervorheben: „Entscheidend für die Ausstrahlung einer Gemeinschaft ist schlicht, ob man dort ehrlich sein darf oder nicht. Ob sich dort alle etwas vormachen, vorgeben, etwas zu sein, was sie in Wahrheit gar nicht sind – oder ob Menschen schwach sein dürfen, nicht perfekt, fehlerhaft. Ob Menschen angenommen werden oder nicht.“ — Ich meine, es kommt nicht allein darauf an, wie gut man / frau die Bibel kennt und rezitieren kann, sondern mindestens genauso, wie gut jemand sich selbst wirklich kennt und ehrlich zu sich selbst ist.

    • Nicht unser Schein zählt und Selbsterhöhung zählt.

      Mein ganz großes Lob, lieber Seltsam. Endlich mal jemand, der was sinnvolles schreibt. Es gibt weder in der Bibel Supergläubige, auch nicht bei den ganz großen Gestalten im Alten Testament und Neuen Testament. Selbst Jesus – er war ja (auch) GANZER MENSCH – hat am Kreuz nach der Überlieferung gesagt; Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Dies ist menschlich, so wie es auch menschlich ist Glaubenszweifel zu haben und jede/r darf auch schwach sein. Den Wurzeln des jüdischen Glaubens, auf den wir als Christentum stehen, ist immanent: Die Welt und das ganze Universum vergeht im Nichts, nur Gott ist und bleibt ewig. Er ist aller Erklärungen entzogen, als der ganz Andere. Dies tröstet mich, weil er nicht unsere Narrative und Vorurteile teilt – er ist ganz einfach autonom. Und er hat einen größeren Überblick auch über all jene, die alles nach ihrem Gusto oder Nichtgusto für völlig falsch oder völlig richtig halten. Da würde man sagen: Die sind päpstlicher als der Papst. Denn wir sind nicht erlöst, weil wir uns das selbst erarbeitet haben, es war nur der Mensch am Kreuz und sein Gott in ihm. Deshalb gehören wir auf die Seite Gottes und dies macht uns aus: Nicht unser Schein und keine Selbsterhöhung.

  2. Ich persönlich glaube, dass wir Alle nur Menschen sind.
    Mit Fehlern und Schwächen.
    Mit Problemen, wie jeder Andere….und mit Allem was Leben ist und bedeutet.

    Jeder-auch Menschen die mit Jesus leben- Christen auf dieser Welt, müssen ihr eigenes Leben bewältigen.

    Da gibt es keinen Unterschied zu Menschen, die Jesus nicht haben, oder vom Glauben nichts wissen wollen.
    Denn Egoismus und „Selbstkontrolle“ und Geld,Macht und Manipulation….ja Missbrauch gibt es unter/bei Christen auch zur Genüge…nur es zeigt sich nicht so „offensichtlich“ aber irgendwann kommt dann doch auch das ,bzw. diese Dinge ans Licht.

    Christen sind nur Menschen…unperfekte Menschen!
    Das Wort Christ hängt immer ziemlich hoch….finde ich.
    Von daher
    Jeder ist für sein Tun,Handeln und Reden selber verantwortlich!
    Auch vor Gott, denke ich.

    Gott kennt unser Herz, Niemand Anderes könnte so in uns hinein schauen.

    Und kennt uns so gut, wie Gott.

    Jeder hat seine Überzeugung(Christen untereinander)…ich habe noch keine Gemeinde gesehen,wo es keinen Streit, Meinungsverschiedenheiten,Spaltungen oder Ähnliches gibt!
    Die Gemeinden wo „augenscheinlich“ alles gut ist, gibt es nicht….nur nach Außen.

    Und bei Diskussionen oder Krisen kommen dann die wahren „Gesichter“ zum „Vorschein“….

    Ich bin dafür, gleich ehrlich zu sein.
    Aber davor haben die Meisten Angst…dann wären sie ja keine „guten“ Christen mehr.
    Es gibt KEINE guten Christen!
    Gott Alleine ist gut!!!!
    Nur Gott!!!!

    Wir sind nur Menschen!!!!
    Die die Gnade und das Vorrecht haben, Gott kennen und lieben zu dürfen!
    Amen

    Und so habe auch ich meine Meinungen und Überzeugungen…und ein Leben!

    So geht es Jedem!
    Auch ich bekomme Kritik!
    Und sehe Dinge Anders ,wie Andere….

    Können wir nicht einfach nur die Meinung des Anderen stehen lassen?
    Ihn gerne haben, oder auch nicht…wie er dann ist?
    Warum müssen Alle so furchtbar heilig tun(wo sie es gar nicht sind?)
    Man siehe:Internet!

    Christlicher Bereich/Szene…schlimmer wie in der Welt

  3. „Leider sieht es bei Christen oft ähnlich aus.“
    Wenn es bei Christen so aussieht, dann sind sie keine Christen.
    „Passt euch nicht an die Lebensart dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung eurer Gesinnung, damit ihr prüft, was Gottes Wille ist – das Gute und Wohlgefällige und Erwachsene!“ (Rö 12,2)
    Statt uns an 10 Punkten zu orientieren, sollten wir unser Herz vom Heiligen Geist verwandeln lassen …

    • Oh Ulrich…oh oh….du urteilst ganz gut hier….
      ich Versuche immer ersteinmal vor meiner eigenen Tür zu schauen!
      Wir sind ALLE nur Menschen!
      Und sich so ein Urteil hier zu erlauben…. manoman….(du musst es ja wissen…mehr möchte ich zu deinem Kommentar lieber nicht sagen….schau, da fangen Auseinandersetzungen an….

    • Wenn Christen sich untereinander so verhalten, wie es im Neuen Testament gefordert wird, tun sie den Willen Gottes.
      Wenn sie sich untereinander so verhalten, wie es die Welt tut, tun sie nicht den Willen Gottes.
      Wer Jesus nachfolgt, tut den Willen Gottes. Wer den Willen Gottes nicht tut, folgt Jesus nicht, ist ergo im biblischen Sinne kein Christ.
      Der Maßstab ist immer das Wort Gottes; daran wird sich in Ewigkeit nichts ändern.
      Wir müssen nur das Neue Testament lesen, glauben und befolgen, das ist alles …

      • Das ist doch mal eine klare Auskunft eines Fundamentalisten. D.h. Jesus ist nur Vorbild, Maßstab, alles andere liegt in der eigenen Kraft. Einfach die Vorschriften befolgen. Dann hätten ja schon die 10 Gebote gereicht und die Bibel wäre ganz dünn. Diese Line läuft auf Selbsterlösung hinaus.

        • Es ist die Folge der Erlösung und der Gemeinschaft mit Gott, dass man durch die Kraft des Heiligen Geistes befähigt wird, den Willen Gottes zu tun und ein heiliges Leben zu führen. So beschreibt es das Neue Testament …

          • Wenn du als alter Mensch mit dem Messias Jesus gestorben bist und wiedergeboren als neuer Mensch im Heiligen Geist und in der Gemeinschaft mit Jesus lebst, dann willst du überhaupt nichts anderes mehr, als den Willen Gottes zu tun …

            • Also brauchen Sie für nichts mehr Reue zu empfinden, zeitlebens keine Buße mehr tun, weil Sie alles immer richtig machen???

            • Antwort an Seltsam:
              Meine Sünden, die ich sehr bereue, sind durch die Gnade Gottes und das vergossene Blut von Jesus vergeben und bereinigt. Und wenn es mir passiert, dass ich wieder sündige, bereue ich es, gehe ich der Sache auf den Grund, bringe es zu Jesus, erlange Vergebung und in bereit mich zu ändern. Man kann das etwas veraltet „Buße tun“ nennen. Wobei Buße und Reue im biblischen Sinne nur dann einen Sinn haben, wenn sie Veränderung mit sich bringen. Und gerade das ist auch wiederum der Wille Gottes. Und die Aussage von Jesus bleibt: „Wer den Willen meines Vaters in den Himmeln tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“ (Mt 12,50)
              Eigenartig, warum sich „Christen“ immer so wehren, wenn es gilt, den Willen Gottes zu tun …

            • „Ergo tun Sie immer den Willen Gottes? Sonst wären Sie ja laut Ihrer eigenen Definition selbst kein Christ?“
              Antwort Ulrich Wößner 1. März 2024 um 13:03 : „Ja, natürlich, was denn sonst?“
              Nun schreiben Sie, dass es doch schon mal passieren kann, dass Sie sündigen. Das klingt ja schon ehrlicher.
              Wobei das mit der Vergebung ziemlich wie ein Automatismus klingt, den das Gegenüber nur kurz abnickt.

            • Dafür ist Jesus gestorben, dass ich Vergebung bekomme und von der Sünde gereinigt und frei werde.
              Paulus drückt es so aus: „“Jetzt aber, nachdem ihr von der Sünde frei geworden und Sklaven für Gott geworden seid, habt ihr eure Frucht auf Heiligung hin, und das Ende ist ewiges Leben. Der Sold der Sünde ist allerdings der Tod. Die Gabe Gottes aber ist ewiges Leben im Messias Jesus, unserem Herrn.“ (Rö 6,22-23)
              Befreiung von Sünde -> Heiligung -> ewiges Leben …

      • Finden Sie erstmal so eine (Ur-)Gemeinde.
        Das Evangelium wurde doch im Laufe der Jahre kreuz und quer verdreht.
        Hinzu kommen noch die ständigen Giftpfeile des Teufels.
        Für einen Christen ist es extrem schwierig Heutzutage so zu leben.

  4. 11.: Dass man dem anderen zulächelt.
    Dass man sich nicht erniedrigen lässt.
    Dass man mitfühlen kann.
    Dass man Freude verbreitet.
    Dass man die schlechten Zeiten mit Stolz erträgt.
    Dass man für seine Freiheit kämpft.
    Dass kein Hass einen überwältigt.

  5. Da schleicht sich von vornherein ein Denkfehler ein, Hassrede soll es nämlich nur bei den „Fundamentalisten“ und Konservativen geben.
    Die nennt man jetzt „Wutchristen“ !?
    Natürlich gibt es die und das ist nicht schön, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Es ist leicht überprüfbar, macht man sich die Mühe und man stellt fest die sogenannten Liberalen und Toleranten können auch richtig böse werden, aber weil sie sich (Überraschung) auf der richtigen Seite der „Front“ vermuten ist deren „Empörungssprech“ natürlich legitimiert, ja sogar moralisch gefordert, verteidigt man doch alles was bunt, vielfältig und progressiv ist. Dampft man dieses Denkmuster etwas ein bleibt nur Intoleranz und mangelnde Reflextionsfähigeit übrig.
    Bei theologisch/ethischen Fragen verengt man den Meinungskorridor vehement und steckt traditionelle Positionen ungeprüft in die Schublade
    „böser Fundametalismus“. Liebe Leute so lassen sich Gräben ganz sicher nicht zuschütten. Im Gegenteil, man forciert beinahe künstlich die Gegensätze und erreicht damit gar nichts. Es sollte möglich sein verschiedene Meinungen nebeneinander stehen zu lassen. Das bedeutet nicht feste Überzeugungen um der „Einheit“ willen aufzugeben, es bedeutet anständig miteinander umzugehen!

  6. Der Artikel ist wirklich gut, die 10 Ideen würden hilfreich sein, wenn man / frau sie praktiziert. Dennoch habe ich wenig Hoffnung auf Dialog… Die Gutwilligen stellen sich selbst in Frage, suchen bei sich nach Verbesserung, und versuchen, das Gegenüber tiefer wahrzunehmen. Aber wird ein Dialog zustande kommen können mit so richtig hartgesottenen Fundamentalisten:innen, die hier oft so krasse Dinge schreiben?

  7. Ich sehe das genauso wie Bernd, Glaubenssachen kann man nur erhoffen und erspüren und sich von Gott erweisen lassen im Rahmen der persönlichen Liebesbeziehung. Darüber im Dialog die verbale Keule rauszuholen und Andersdenkende zu diffamieren ist meines Erachtens nicht im Sinne Jesu und sollte man nicht unter Gottes Willen stellen. Ich denke es hilft oft im missionarischen Dialog erstmal von sich selbst zu reden, von den eigenen Erfahrungen. Da kann der Gesprächspartner immer noch genügend von annehmen, eben wenn er es möchte, wenn der heilige Geist es in seinem Herzen bewirkt, und nicht aus einer Art, den anderen „zu etwas zu bringen“. Ich wünsche allen Lesern viel Weisheit und ein Gespür für die Führung des heiligen Geistes in der Kommunikation mit Andersdenkenden und vorallem die Besinnung auf Gottes wichtigste Charaktereigenschaft, seine bedingungslose Liebe für alle Geschöpfe. Nehmt euch einfach ein Beispiel an mir…:-) (Spaß….) Blessings***

  8. Eine Sprache ohne zu „kränken“

    „Wir Menschen sind auf Hoffnung hin angelegt. Richtig ist zugleich auch: Hoffnung muss eingeübt werden. Hoffnung muss sich bewähren. Gerade in den Krisen unserer Zeit. Wenn es um die Hoffnung geht, die Christen haben, dann muss sie sichtbar, spürbar, erfahrbar werden“! Da werde ich mich auch weiter darum bemühen. Ich gebe auch gerne zu, dass im Eifer des Gefechtes, auch für das absolut Wünschenswerte, mir nicht so ganz selten die Form meiner Kommunikation misslingt. Meine Hoffnung (was auch unsere aller Hoffnung sein dürfte): Gott liebt alle Menschen ohne Ansehen der Person und Vorbedingung. Dies erklärt sich aus der Realität, dass Jesus für die Erlösung aller Menschen und Völker am Kreuz starb. Daher gibt es für alle Menschen, alle Kreaturen (auch die Tiere) und das gesamte Universum die große Hoffnung auf einen Neuen Himmel und eine Neue Erde.

    Außerdem zählt immer noch und weiterhin zu meinem Credo: Ich lasse mich möglichst nicht in (fromme) Schubladen einordnen wie evangelikal, charismatisch oder liberal. Ich bin Christ, versuche mich meinen Idealen anzunähern und ebenso, den Balken zuerst aus meinem Auge zu ziehen. Die Bergpredigt halte ich für wichtig, Dass Christinnen und Christen politisch denken und handeln sollten, werde ich weiter kommunizieren. Aber mich immer auch irren zu können, muss wohl auch immer mal kommuniziert werden. Allerdings darf sich kein Mensch, und er soll es auch nicht, sich so relativieren, dass von ihm und seiner Auffassung und Überzeugung nichts übrig bleibt. Fundamentalismus ist mir ein sehr großes Ärgernis, insbesondere wenn ein so verstandener Fundamentalismus zum geistlichen Tunnelblick wird und theologische Unstrittigkeiten ad absurdum stellt – zum Beispiel man müsse jedes Komma, jeden Punkt und jede biblische Aussage für authentisch betrachtet und daher dürfe auch nichts ausgelegt werden. Nach fester evangelischer (und katholischer) Aussage soll das Alte und das Neue Testament an dem Werk und der Person Jesu ausgelegt werden, mit Jesus ändert sich unser Gottesbild. Natürlich darf man jede Meinung vertreten, auch die absurdeste, dem darf dann jeder auch widersprechen, aber in friedlicher Sprache, ohne zu kränken. Aber dies ist ein sehr schmaler Grad. Selbstverständlich sollte eine Meinung und das Wissen getrennt werden. In Glaubenssachen kann man definitiv in Form eines Beweises kaum etwas wissen,sondern nur zuversichtlich hoffen.
    .

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