Homosexuelle Paare haben nach Überzeugung des evangelischen Berliner Bischofs Markus Dröge ebenso einen Anspruch auf kirchliche Trauungen wie Ehepaare.
Wichtig sei, dass zwei Menschen verlässlich und dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen wollen, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz der "Berliner Morgenpost". "Das unterstütze ich sehr."
Die Synode der Landeskirche will bei der Frühjahrstagung am 8. und 9. April voraussichtlich Traugottesdienste auch für gleichgeschlechtliche Paare zulassen und sie damit Ehen von Mann und Frau gleichstellen. Bisher waren für homosexuelle Paare nur kürzere Segnungsgottesdienste möglich.
Zwar sollen Pfarrer und Gemeinden auch künftig Trauungen homosexueller Paare aus Gewissensgründen ablehnen können, betonte Dröge. Dies müsse jedoch begründet und den Paaren dann eine Alternative vermittelt werden.
Die Landeskirche wäre bundesweit die dritte der 20 EKD-Mitgliedskirchen, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften bei Trauungen mit Ehen gleichstellt. Bisher sind Traugottesdienste für homosexuelle Paare nur in den Landeskirchen in Hessen und Nassau und im Rheinland möglich. Seit 2002 haben in der Berliner Landeskirche mehr als 200 gleichgeschlechtliche Paare in Segnungsgottesdiensten den Bund für Leben geschlossen.
Die Dachverbände der Evangelikalen und Pietisten lehnen gelebte Homosexualität, und damit auch eine Eheschließung, ab. Sie vertreten die Position, dass die Ehe von Gott exklusiv für die Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann eingesetzt wurde.
(Quelle: Mit epd-Material)