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1.000 Menschen gerettet: „Jedes Leben zählt!“

Michael Blume war an der Rettung von 1.000 jesidischen Frauen und Kindern aus dem Nordirak beteiligt. Heute ist der überzeugte Christ Antisemitismusbeauftragter in Baden-Württemberg. Was ängstigt ihn? Was macht ihm Hoffnung?

Herr Blume, zunächst ein Blick zurück: Am 23. Dezember 2014 bekamen Sie aus dem Auswärtigen Amt und dem Innenministerium in Berlin „gelbes Licht“ für welche Aktion?

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Dr. Michael Blume: Das Land Baden-Württemberg dürfe 1.000 jesidische Frauen und Kinder aus dem Nordirak aufnehmen, die sich auf der Flucht vor dem IS befanden. Allerdings war es nur „gelbes Licht“, weil die sagten: „Wir spielen doch nicht den Buhmann und verbieten eine humanitäre Aktion. Macht es, aber bitte auf eigene Verantwortung und auf eigenes Risiko!“

Welche Frage stellte Ihnen Ministerpräsident Winfried Kretschmann daraufhin?

Er fragte mich: „Würden Sie es denn machen, Herr Blume?“

Sie kamen sich vor wie im Film „Schindlers Liste“. Sie besprachen diesen wahnsinnigen Auftrag mit Ihrer Frau. Sie schaut Ihnen in die Augen und sagt?

Meine Frau ist Muslimin. Sie schämte sich sehr, was der IS im Namen ihres Glaubens da im Irak anrichtete. Sie brach in Tränen aus, sagte dann aber: „Wir glauben beide, dass Gott uns einmal fragen wird, was wir mit den Elenden vor unserer Tür gemacht haben. Michael, mach es! Jedes Leben zählt!“ Wir hatten drei kleine Kinder. Sie hat die 14 Dienstreisen über 13 Monate in den gefährlichen Irak mitgetragen.

Dr. Michael Blume (Foto: SCM Bundes-Verlag / MOVO / Jope)

Waren Sie schon immer so ein tapferer und cooler Mann?

(schmunzelt) Nein! (lacht) Ich war für Mädels nicht cool, nicht chic, nicht so richtig vorzeigbar. Meine Familie stammt aus der ehemaligen DDR. Mein Vater hat Stasihaft und Folter erlitten. Ich bin daher mit einer tiefen Dankbarkeit gegenüber unserem Rechtsstaat und den Menschenrechten aufgewachsen. Dazu kam, dass ich als Jugendlicher einen Sinn im christlichen Glauben gefunden habe. Die glückliche Beziehung mit meiner Frau hat mich zum Mann reifen lassen.

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Was hat Ihnen geholfen, Ihr Potenzial zu entfalten?

(spontan) Unbedingt geliebt, ein Kind Gottes zu sein, aber eben auch das Wissen und die Erfahrung: Ich bin nicht unfehlbar, ich darf auch scheitern. Der Rückhalt meiner Frau, die mir in dieser schwierigen Entscheidung vermittelt hat: Es lohnt sich, sein Bestes zu geben. Sie hatte verstanden: Hätte ich im Blick auf die Not dieser Frauen und Kinder „Nein“ gesagt, hätte ich mich nie wieder im Spiegel anschauen können.

Sie retteten mit einem kleinen Team über 1.000 Jesidinnen das Leben. Sie setzen sich ein für Geschundene, Geflüchtete… Ist dies in Ihrer DNA angelegt, weil Ihr Vater in der DDR im Knast saß, Ihre Eltern aus der DDR flüchten mussten?

Unbedingt. Als Jugendlicher habe ich eine große Politikverdrossenheit um mich herum erlebt. Dies hat mich unglaublich geärgert. Wir Menschen, die wir im Wohlstand und in Freiheit aufwachsen, tendieren leicht dazu, dies zu verachten, nicht mehr wertzuschätzen. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass wir in einer Demokratie leben, dass wir Menschenrechte haben, dass Mädchen die Schule besuchen dürfen und Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer. Dafür sollten wir kämpfen! Mein Vater hat Folter ertragen, weil er wollte, dass seine Kinder einmal in Freiheit aufwachsen. Wer bin ich, der ich dieses Geschenk der Freiheit wegwerfen würde oder anderen vorenthalte?

Frauenrechte sind nicht selbstverständlich und gerade wir Männer sollten dafür einstehen.

Michael Blume

Nadia Murad, eine der Jesidinnen, die Sie gerettet haben, erhielt im Dezember 2018 den Friedensnobelpreis. Welches Gefühl löste dies in Ihnen aus?

Ich war mit Ministerpräsident Kretschmann bei der Verleihung in Oslo dabei. Das war sehr bewegend. Nadia selber war zuerst gar nicht so glücklich darüber, weil ihr damit klar war: Jetzt kann ich mich nicht mehr zurückziehen, jetzt muss ich ein Leben lang eine öffentliche Rolle einnehmen. Sie, diese tapfere Frau, hat dieses Geschenk, aber eben auch diese Herausforderung dann angenommen und der freien Welt signalisiert: Frauenrechte sind nicht selbstverständlich und gerade wir Männer sollten dafür einstehen.

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Sie sind Mitglied der CDU. Was bedeutet Ihnen das C? Und wie kam es dazu, dass Sie für eine Landesregierung arbeiten, in der die Grünen am Ruder sind?

Das Christliche ist mir zentral wichtig. Auch als Entlastung von Politik, weil sie nicht versuchen sollte, ein Paradies auf Erden zu schaffen. Ministerpräsident Kretschmann hat ein Faible für das C. Das verbindet uns. Als er gewählt und sein Vorgänger Stefan Mappus abgewählt war, fragte er mich, ob ich trotzdem bleiben würde. Ich sagte ihm zu, wenn er die zwei Mitarbeiterinnen mit übernehmen würde, die für mich bis dahin gearbeitet haben. Er hat seinen Teil eingehalten und ich den meinen. Wir arbeiten bis heute sehr vertrauensvoll zusammen. Ich stelle immer wieder fest: Viele Grüne schätzen es, wenn sie mit einem Christdemokraten zu tun haben, der sein Parteibuch nicht taktisch versteckt, wenn es der Karriere schädlich sein könnte, sondern zu seinen Werten steht.

Sie sind heute Antisemitismusbeauftragter. Wie würden Sie einem Kind diesen Beruf erklären?

Das Judentum war die erste Religion, die mit dem Alphabet geschrieben hat. Deshalb denken viele Menschen, dass die Juden besonders schlau seien und die Welt kontrollieren. Ich würde dem Kind dann sagen: Niemand kontrolliert die Welt außer Gott. Ich gewinne Menschen dafür, sich zu bilden und zu lernen und keinen Hass auf eine Gruppe oder Religion zu haben.

Was ist Antisemitismus?

Antisemitismus ist eine Form von Menschenfeindlichkeit, die immer mit Verschwörungsmythen verbunden ist. Im Antisemitismus wird behauptet, Juden seien besonders schlau, reich und mächtig. Antisemiten glauben immer, sie seien Opfer. Sie sind deshalb auch zur Radikalisierung und Gewalt bereit.

Warum trifft es durch die Jahrhunderte und viele Kulturen hindurch immer wieder die Juden?

Weil sie die erste Religion der Schrift waren. Im ersten Buch Mose heißt es: Der Mensch sei im Bilde Gottes geschaffen. Daraus entsteht der Begriff der Bildung, der unsere europäische Kultur entscheidend geprägt hat. Die Idee, dass wir einmal in einer Welt leben, in der jedes Mädchen, jeder Junge lesen und schreiben kann, entstammt dem Judentum. Deshalb konnte der zwölfjährige Handwerkersohn Jesus drei Tage im Tempel mit den Schriftgelehrten diskutieren.

Dieser Hass beginnt immer bei den Juden, endet aber nie bei ihnen.

Rabbiner Lord Jonathan Sacks

Ist Antisemitismus mehr als Hass auf Juden?

Rabbiner Lord Jonathan Sacks formulierte es so: „Dieser Hass beginnt immer bei den Juden, endet aber nie bei ihnen.“ Er setzte sich im Dritten Reich bei den Sinti und Roma oder den Homosexuellen fort. Im Islamischen Staat setzte sich dieser Hass gegen Jesiden, Wissenschaftler und Journalisten fort. Ich sage daher: Bitte bekämpft den Antisemitismus nicht nur den jüdischen Menschen zuliebe, sondern für eure eigene Zukunft! Wer glaubt, dass die Gesellschaft von der Verschwörung gesteuert wird, ist zur Demokratie nicht mehr in der Lage.

Es heißt, der Antisemitismus in Deutschland nehme wieder zu. Ist dies auch Ihre Feststellung?

Jein. Nach allen Daten, die uns vorliegen, nimmt die Zahl der Antisemiten weiter ab. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist: Die Menschen, die antisemitisch agieren, haben aber das Internet, und damit nimmt ihre Radikalisierung und Gewaltbereitschaft zu.

Hassnachrichten gehören zu Ihrem Tagesgeschäft. Wie gehen Sie damit um?

Am Anfang habe ich sie einfach ignoriert. Doch dann richteten sie sich gegen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vor allem gegen meine Familie. Seitdem wehre ich mich auch gerichtlich.

Wir werden die Krise meistern, aber die vor uns liegenden Jahre werden hart.

Michael Blume

Was ängstigt Sie? Was macht Ihnen Hoffnung?

Mich treibt die Sorge um, dass die Klimakrise zur Wasserkrise wird. Ich habe im Irak gesehen, wie ein Staat zerfällt, wenn es nicht mehr genügend Wasser für alle gibt. Wasser ist ein mächtigeres Element als Öl. Es ist übrigens auch das erste Element, welches in der Bibel genannt wird, noch vor dem Licht! Es werden immer weniger Teile der Erde bewohnbar sein. Ich bin überzeugt: Wir werden die Krise meistern, aber die vor uns liegenden Jahre werden hart. Es geht ums Überleben in unserer Mitwelt. Dafür braucht es Männer und Frauen, die über sich hinauswachsen.

Sie sind atheistisch aufgewachsen, haben dann zum christlichen Glauben gefunden. Was hat Sie überzeugt?

Ich war politisch sehr aktiv. Im Angesicht der Hungerkatastrophe in Somalia stellte ich als junger Mensch fest: Es gelingt uns trotz allem Engagement nicht, die Welt zu einem gerechten Ort zu machen. Das brachte mich in eine Sinnkrise. Und in dieser frustrierenden Situation hat Gott mich aufgefangen und angesprochen in dem Sinne: Michael, wenn du tust, was du kannst, ist das genug. Du bist unendlich geliebt! Das hat mich unglaublich entlastet und bewahrt mich davor, mich selbst zu überfordern.

Was bedeuten Ihnen Ihre Taufverse aus Psalm 139,1-4?

Ich kann diesen Psalm nur jedem empfehlen. Er wurde perfekt verfilmt in der Truman-Show. Der Film ist ja nicht nur eine Komödie, sondern er stellt die Frage nach dem echten, wahren Mann. Einmal diesen Psalm lesen, dann den Film ansehen und die Welt sieht anders aus. (lacht)

Sie und ihre muslimische sind ein glückliches Paar. Was sagen Sie Menschen, die Christen vor allem als Kreuzritter und Kolonisatoren und Muslime als Machos und Terroristen sehen?

Jede Religion kann man liebevoll oder auch dualistisch, feindselig, extremistisch leben. Das gilt fürs Christentum, den Islam und jede andere Glaubensrichtung. Zehra und ich haben jetzt unsere silberne Hochzeit gefeiert. Wir sind sehr glücklich miteinander. Wir haben drei gemeinsame Kinder, die sich in der evangelischen Kirche engagieren. Meiner Auffassung nach sollte sich Religion niemals gegen die Liebe stellen, sondern sie immer unterstützen. Infolge der Flüchtlingskrise, der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine erleben wir eine starke Polarisierung der Gesellschaft.

Wie geht es weiter? Was ist Ihre Prognose?

Wir alle stehen vor der Charakterfrage. Große Teile der Welt werden unbewohnbar werden. Es wird sogenannte Archeregionen geben, in denen Menschen überleben können. Wir alle stehen da vor der Herausforderung, die Menschen zu beschützen, die uns anvertraut sind, aber eben auch ein großes Herz gegenüber denen an den Tag zu legen, die bei uns Schutz suchen. Dies wird die Herausforderung des 21. Jahrhunderts werden.

Die Frage stellte Rüdiger Jope, Chefredakteur des Männermagazins MOVO.

Link: Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus


Dies ist die gekürzte Version eines Interviews aus dem christlichen Männermagazin MOVO. MOVO erscheint im SCM Bundes-Verlag, zu dem auch Jesus.de gehört.

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5 Kommentare

  1. Bete und arbeite statt Antiidiot

    „Wir alle stehen vor der Charakterfrage. Große Teile der Welt werden unbewohnbar werden. Es wird sogenannte Archeregionen geben, in denen Menschen überleben können. Wir alle stehen da vor der Herausforderung, die Menschen zu beschützen, die uns anvertraut sind, aber eben auch ein großes Herz gegenüber denen an den Tag zu legen, die bei uns Schutz suchen. Dies wird die Herausforderung des 21. Jahrhunderts werden“! Dies schreibt Michael Blume, der an der Rettung 1000 jesidischer Frauen und Kinder beteiligt war. Michael Blume liegt richtig, die Ernsthaftigkeit der Weltlage so zu beschreiben wie sie mit 99% Wahrscheinlichkeit auch ist. Ich möchte kein Antiidiot sein, sondern Realist. Wenn es doch nicht so schlimm kommt, vielleicht weil wir die von uns selbst produzierte Apokalypse abwenden – wir also damit indirekt den Willen Gottes erfüllen – umso besser. Die Klimamodelle sind seit Jahrzehnten insofern stabile Voraussagen, weil sie zutreffen, dabei katastrophal noch stärker. Vielleicht ist die Welt daher wirklich in einer Lage zu einer Klimabuße zu kommen, analog zu dem was damals aus Ninive berichtet wurde, egal ob es sich um eine Beispielgeschichte der Bibel handelt oder ob sie historische Wirklichkeit darstellt. (Auch lehrreiche Geschichten sind Gottes Wort !!) Was die Welt braucht ist die „Klimabuße“, die funktioniert nicht nur mit Gebet, aber mit genauso großen Bemühungen gegen die Klimakatastrophe zu arbeiten. Wenn ich mir allerdings das große Gezetere nicht nur in der Ampel, sondern auch in der Opposition in Berlin ansehe, sowie die stetig wachsenden Beliebtheitswerten einer extrem rechten Partei die gänzlich unsere Schuld am Klimakollaps leugnen, könnte man glatt verzweifeln. Populismus kann man sich nur leisten als Mittel für die eigene politische Beliebtheit bei Zielgruppen , wenn es nicht darum geht, allen Ernstes hier unsere irdische Existenzerhaltung als Gattung Mensch zu sichern. Deshalb ist angesagt, was die alten Mönche Tag und Nacht taten: „bete und arbeite“. Allerdings wer kritisiert, dass die bösen Grünen, und indirekt alle in der Politik, böswillig die Bürger*innen durch neue Gesetze (oder das Heizungsgesetz) drangsalieren, der hat nicht erkannt was die Stunde geschlagen hat. Natürlich wäre es wirklich idiotisch sich vorzustellen, die Passagiere der Titanic hätten dem Kapitän abgenötigt, er solle doch nicht an den Aberglauben von Eisbergen glauben und schon gar nicht, dass man dabei zu Tode kommen kann. Wer meint es sei klug zu behaupten, der Kampf gegen die Klimaerwärmung sei völlig unsinnig, ist so blind wie ein Mensch des nachts der von einem hohen Turm in ein Schwimmbad springt, aus dem der Bademeister das Wasser herausgelassen hat.

  2. Ein bewegender Artikel, alle Achtung, Hr. Blume ist ein „wahrer Feminist“ (Rettung der Jesidinnen).

    Aber ob seine pessimistischen Schlussworte recht behalten? „Große Teile der Welt werden unbewohnbar werden [Klimakrise/Wasserkrise]. Es wird sogenannte Archeregionen geben, in denen Menschen überleben können.“ Naja, er hat ja nicht gesagt, WANN das eintritt 😉

    Man weiss es nicht …

    Oft vermutet man drohende Gefahr aus einem fremden Kompetenzbereich (den man ja dann weniger gut kennt/versteht) und womoeglich anderen deshalb zu schnell glaubt?
    Als Antidot hilft, alle Seiten zu hoeren: wissenschaftspodcasts.de/podcasts/kritisches-denken/episode-74-klimamodelle-und-die-arbeit-des-ipcc-prof-jochem-marotzke_7995268

    LG Joerg

    • Oder man stellt halt Bing die richtigen Fragen (umgeht politische oder haltungs-konforme Klippen):

      „Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche weltweit hat sich in den letzten 200 Jahren erhöht. Laut Statista gab es im Jahr 1961 weltweit eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 3,2 Milliarden Hektar. Im Jahr 2020 gab es weltweit eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 4,7 Milliarden Hektar¹. Der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche an der Gesamtfläche weltweit betrug im Jahr 2013 rund 38,9 Prozent³.“

      Quelle: Unterhaltung mit Bing, 6.7.2023
      (1) Landwirtschaftliche Nutzfläche weltweit bis 2020 | Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181080/umfrage/landwirtschaftliche-nutzflaeche-weltweit-seit-1980/.
      (2) Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche an der Gesamtfläche weltweit …. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159816/umfrage/anteil-landwirtschaftlich-genutzter-flaeche-an-weltweiter-gesamtflaeche-seit-1990/.
      (3) Global von der Landwirtschaft genutzte Fläche bis 2020 | Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1196555/umfrage/anbauflaechen-und-weideflaechen-weltweit/.

      • Ist das so kompliziert ?

        Wieso lieber Joerg soll man politische und haltungskonforme Klippen umgehen? Politisch bedeutet doch „“auf das Ganze des Zusammenlebens bezogen““! Und haltungskonform heißt nicht, dass ich mich einer allgemeinen unreflektierten Meinung angepasst habe, etwa die über den Stammtischen oder was die Leute auf der Straße zu meinen. Aber als Christ habe ich eine gewisse Haltung, die andere so oder ähnlich teilen und die beispielsweise in der Bergpredigt ihren Anhalt haben. Die erweitere nutzbare landwirtschaftliche Fläche nutzt wenig, wenn wir die Klimakatastrophe nicht zumindest abmindern und es in 50-100 Jahren einfach ganze Landstriche gibt, die dann nicht mehr bewohnbar sind oder Inselwelten völlig im Meer untergehen. Dies wird durchaus mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreffen, es sei denn wir tun was dagegen. Aber da bräuchte man im weltweiten Bereich schon eine Einstimmigkeit wenigstens in den wesentlichen Zielen und Methoden der Gegenmaßnahmen. Die Papstwahl mit absoluter Einstimmigkeit funktioniert nur, weil man die hohen Würdenträger solange einsperrt bis sie (weil sie damit regelrecht erpresst werden) Einstimmigkeit praktizieren. Mit Staatsoberhäuptern funktioniert dies nicht und die Herren aus Moskau, der Türkei oder Ungarn passen in keine ethisch-moralische Schublade hinein – die machen einfach was wie wollen und was ihre Macht im Land nicht antastet. Auch ansonsten, wenn sie nicht zu den schlimmsten Unholden gehören, kann man moderate Regierungen nicht einsperren bis sie tätig werden. Das macht daher jeden Kampf gegen die Klimakrise so absolut flügellahm, den entgegen den verbalen Zustimmungen in großen Kongressen ist die Mitwirkung in der Realität marginal. Dazu hat hier ausgerechnet die AfD leider recht: Weltweit funktioniert der Klimakampf eben gar nicht und man solle es einfach lassen. Vielleicht wird es uns – wobei ich dann schon im Grabe liege – global so schlecht gehen, dass jedem leid tun wird, wie er einst die Sache verharmloste. Vielleicht ist dies dann die aller letzte Chance. Wir haben (noch) keinen zweiten Planeten, der Mars scheidet aus , aber wenn wir einen hätten würde es derzeit 30.000 Jahre dauern dahin zu reisen. Also müssen wir uns um die Erde, kümmern, die sich unter unseren Füßen befindet. Ist das so kompliziert ? Im übrigen sind die Apokalypsen der Bibel keine im Himmel festgeschriebenen Programme, sondern Möglichkeiten was mit uns passiert. Sie sind eher Warnungen. Denn nicht Gott, der der Gute ist, ist ein Apokalyptiker, sondern wir als Menschheit. Leider kann es auch freier Wille sein nichts zu tun und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Aber dann ist es wie beim Karma: Wie man in den Wald hineinrufen, so schallt es zurück.

        • Lieber Bernd,

          schoen, dass du mal wieder antwortest ❤. Wenn auch nicht auf die geistlichen Dispute 🤷‍♂️

          zu „wenn wir die Klimakatastrophe nicht zumindest abmindern und es in 50-100 Jahren einfach ganze Landstriche gibt, die dann nicht mehr bewohnbar sind oder Inselwelten völlig im Meer untergehen.“

          a) es gab und gibt schon immer Regionen, die aus welchen Gruenden auch immer, unbewohnbar werden. Dann muss man wegziehen! Solange es nicht ploetzlich geschieht, ist das auch moeglich.
          b) wir (weder als Einzelne noch als Deutschland)koennen etwas gegen die CO2-bedingte Klimaerwaermung tun.
          Wenn D unsere Atomkraftwerke nicht betreiben will und damit Millionen mehr Tonnen CO2 aus Braunkohleverstromung bewirkt, nuetzt es auch nix mit der eigenen Jute-Tasche zum Bioladen zu radeln, oder (Tropfen auf den heissen Stein)? Es sind die grossen Hebel, die etwas bewirken koennen.
          c) Lasst Euch nix Einreden. Hilfe kommt nicht durch Verzicht, sondern durch Forschung und Entwicklung. Rund um uns herum wird geforscht, entwickelt und Energie wird zukuenftig vermutlich (vorbehaltlich besserer Erfindungen) immer mehr und immer guenstiger mittels Kernkraft hergestellt. Nur wenn stabile, sichere Energieversorgung moeglichst guenstig ist, wird mehr fossile Energie im Boden bleiben. Mit guenstiger Energie lassen sich fast alle Herausforderungen (Wassermangel, Hitze, Kaelte, Nahrung, CO2-Abscheidung, etc) bewaeltigen.
          Bsp: erster Thorium Reaktor in CN darf Betrieb aufnehmen (hoffentl. kannst du englisch?)
          https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.scmp.com%2Fnews%2Fchina%2Fscience%2Farticle%2F3224183%2Fchina-gives-green-light-nuclear-reactor-burns-thorium-fuel-could-power-country-20000-years

          LG Joerg

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