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Kältehilfe warnt vor Lebensgefahr für Obdachlose

Die Berliner Kältehilfe warnt vor den Folgen des derzeitigen Kälteeinbruchs für obdachlose Menschen – und appelliert an die Verkehrsbetriebe.

Bei starkem Frost nachts draußen liegenzubleiben sei extrem gefährlich, sagte Jens Aldag von der Koordinierungsstelle der Berliner Kältehilfe dem Evangelischen Pressedienst (epd): «Die Gefahr für Leib und Leben ist hoch.» Extreme Kälte zehre überdies an den Menschen, wenn sie ohne ausreichende Kleidung und Decken einschliefen.

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Bürgerinnen und Bürger könnten Leben retten, wenn sie die Betroffenen höflich und zurückhaltend ansprechen und fragen, ob Hilfe gewünscht wird. Passanten sollten bei Bedarf warme Kleidung, Decken und heißen Tee bringen oder auf Wunsch die Kältehilfe anrufen, sagte Aldag. Bei Gefahr im Verzug sollte umgehend die Polizei verständigt werden.

„Es braucht Rückzugsräume zum Aufwärmen“

Aldag rief die Berliner Verkehrsbetriebe dazu auf, bei Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius einige U-Bahnhöfe über Nacht zu öffnen. «Es braucht Rückzugsräume zum Aufwärmen, die niedrigschwellig genutzt werden können», begründete er die Forderung. Die Gefahr, dass Menschen nachts in U-Bahnhöfen auf die Gleise geraten, sei geringer als die Risiken bei Übernachtungen im Freien bei starkem Frost.

Die mobilen Einsatzkräfte der Kältehilfe seien in diesen Nächten besonders gefordert, betonte Aldag. Sie bringen die Betroffenen auf Wunsch in eine Einrichtung oder versorgen sie mit Decken und heißem Tee. Es gebe keine Möglichkeiten, bei Bedarf zusätzliche Busse fahren zu lassen oder kurzfristig nachzusteuern, sagte Aldag weiter. Viele Betroffene seien nachts hilflos und nicht in der Lage, lange Wege zurückzulegen.

Wichtig sei, dass die Betroffenen nicht von warmen öffentlichen Orten verwiesen würden. Die Berliner Bürgerinnen und Bürger seien in diesen Fällen im Allgemeinen solidarisch und tolerant, auch im Umgang mit Menschen, die etwa nach Alkohol riechen.

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Die Berliner Kältehilfe verfügt nach Angaben der Senatsverwaltung für Soziales aktuell über 1.181 Übernachtungsplätze in Notunterkünften, die zeitweilig von freien Trägern und Kirchengemeinden betrieben werden. Laut Aldag gibt es derzeit ausreichend Plätze in Notunterkünften.

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11 Kommentare

  1. Obdachlose haben wir seit langer Zeit unter uns. Bei jedem jährlichen Winter ist man allerdings überrascht, dass es Obdachlose gibt. Wo bleibt hier die Vorsorge? Ach ja, ich habe vergessen, die Militärausgaben, die Waffen, die jedes Jahr Milliarden verschlingen sind wichtiger als das Jesuswort: * Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst!“

    • Hilfe für Nichtsesshafte ist schwierig

      Lieber Jacques Jordans: Ihr Kommentar ist gut gemeint. Obdachlose zu motivieren sesshaft zu werden ist ausserordentlich schwierig, denn nach einer alten Studie landet von 10 Menschen in Krisensituationen oder aufgrund beispielsweise Alkoholismus nur ein Einziger auf der Straße. Sie laufen auch von allen Beziehungen immerzu weg, weil diese als Problem erlebt wurden. Die Sozialarbeiter/innen machen was sie können, aber Zauberkünstler sind sie nicht. Die durchwandernden Nichtsesshaften sind meist in einer besseren persönlichen Situation, jene die immer vor Ort bleiben sieht man leider oft heruntergekommen und verlottert. All dies ist traurig. Allerdings sind manche Nichtsesshaften bereit, wenigstens im kalten Winter einige Zeit in einer Einrichtung zu bleiben und verlassen diese zumeist wieder diese auch bei den allerersten Sonnenstrahlen. Nichtsesshaftigkeit ist aus gutem Grund nicht verboten. Es ist leider auch unsere Freiheit als Menschen Hilfe nicht anzunehmen. Das wollten die Väter unserer Gesetze nicht unter Strafe stellen. Allerdings wird jedem Betroffenen geholfen, wenn er diese Hilfe abfordert. Es kann sich niemand am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.

    • Obdachlosen Wohnungen zur Verfügung stellen. Es gibt entsprechende Projekte, aber viel zu wenige.

      Es gibt immer wieder die Mär, dass Obdachlose ja draußen ‚in Freiheit‘ leben wollen. Vor ein paar Tagen gab es im TV einen Bericht über einen Pastor, der mit seiner Organisation genau für solche Wohnungsprojekte sorgte. Der bezeichnete das als Mär, mit der sich die ’normalen‘ Bürger beruhigen und sich das schön reden. Kein Obdachloser will draußen leben. Nur Sammelunterkünfte, wo es immer laut ist und man bestohlen wird, wollen in der Tat viele nicht.

      • Das stimmt. Sammelunterkünfte sind auf Dauer keine richtige Lösung, bei den jetzigen Temperaturen nur vorübergehend, damit niemand auf der Straße erfrieren muss.

  2. Mich irritiert das ständige Kritisieren von Gottesdiensten, die Geld kosten weil man Arme unterstützen sollte.
    Die Diskussion gab es allerdings schon zur Zeit von Jesu irdischem Leben. Eine Frau verplempert ein Jahresgehalt (300 Denare), um Jesus teure Salbe über den Kopf zu gießen. So sehen es Jesu Jünger. Und Jesus sieht es ganz anders: das war eine schöne Tat, quasi eine vorgezogene Totensalbung. Denn ARME HABT IHR ALLEZEIT BEI EUCH, mich habt ihr leiblich nicht immer hier. Mt. 26,6ff und Mk 14,3ff.
    Für mich heißt das: Konferenzen, die euch im Glauben voranbringen, habt ihr nur ab und zu aber Arme wird es immer in euren Städten geben. Und deswegen würde meines Erachtens Jesus die Teilnehmer an der Mehr Konferenz nicht grundsätzlich kritisieren.
    Gottesdienst und Diakonie haben bei ihre Berechtigung. Aber bitte keine Diakonie statt Gottesdienst.

    • andererseits haben wir auch die Geschichte der Mantelteilung.

      Man kann sich eben aus der Bibel immer auch das heraussuchen, was zur eigenen Meinung passt.

  3. „Das ist das-was ich meinte!
    Sorry….
    Für ein großes Event war Geld da!!!
    Hier erfrieren Menschen!
    Haben Angst….müssen starken Alkohol trinken um das Alles zu überleben!
    Gott erbarme dich!!!

    Ich bin teilweise angeklagt worden, weil ich genau das sagen wollte!!!
    Was hätte es wohl einem dieser armen Menschen geholfen???
    So so Viel!
    Eine Eintrittskarte…für Essen für einen Obdachlosen!
    Etwas zu Essen!!
    Da zeigt sich Jesus!

    Das ist NACHFOLGE und Gott!
    Da hätten sicher ein paar Gelder für Eintrittsgeld gereicht…um viele arme Menschen satt zu machen!!!
    Aber statt dessen wird an ein großes Event gedacht…oh man….auch wenn ich selber, wie gesagt nie das Geld für einen Besuch des Events gehabt hätte, würden meine Obdachlosen an erster Stelle stehen!
    Jesus erbarme dich und hilf uns Allen mit deinen Augen zu sehen!
    Amen
    Gruß Meike

  4. hierzu gehört auch das Thema ‚defensive Architektur‘, also Orte so zu bauen, dass dort niemand, insbesondere Obdachlose, verweilen können.

    Das macht man insbesondere an Stellen, wo Obdachlose auch im Winter noch etwas Schutz finden: warme Lüftungsecken, windgeschützte Nischen, geschützte Eingangsbereiche.

    Und das macht auch manche Kirche:
    https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-kirche-sperrt-eingang-gegen-obdachlose-ab-nachbarn-ratlos_aid-96811117

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