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RTL zeigt mit „Die Passion“, wie Mission geht

Der Privatsender macht einer mutlosen Kirche vor, was sie tun muss: Dem Volk aufs Maul schauen! Die Zuschauer sind von „Die Passion“ begeistert: „So wünsche ich mir Kirche.“

Ein Kommentar von Rüdiger Jope

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Gestern Abend. Burgplatz in Essen. Finale von „Die Passion“. Im Lichtkegel: Jesus auf dem Dach eines Hauses. Knapp 5000 Menschen schauen zu ihm auf. Er singt ihnen nach seiner Auferstehung zu „Halt dich an mir fest“. Der Text von „Revolverheld“ wird zum Evangelium. Die junge Frau neben mir singt ergriffen mit. Die alte Frau auf dem Rollator schnäuzt in ihr Taschentuch.

Kann RTL Glauben und Jesus? Sie können es! In beeindruckender Weise hat RTL gestern Abend allen kritischen Geistern vor Augen geführt: Nicht nur Rot-Weiß-Essen kann aufsteigen.

„Der Gottesdienst war gar nicht langweilig, sondern echt spannend“

Auch die Kirche hat die beste Zeit noch vor sich, wenn sie die Texte, die Lieder, die Ängste, Sorgen und Nöte den Menschen zu ihrer Sprache macht oder wie Luther es trefflich formulierte: Dem Volk aufs Maul schaut! Ben (11) wollte mit seiner Schwester und den Eltern nur „Thomas Gottschalk und die Superstars sehen. Der Gottesdienst war gar nicht langweilig, sondern echt spannend.“

RTL macht einer mutlosen Kirche vor, was sie tun muss: Das Evangelium inkulturieren. Die Popakademie aus Witten bringt nicht nur mit „Still Haven’t Found What I’m Looking For“ zu Gehör: Das musikalische Zeug dazu hätten wir …

Ukrainerin und Russe tragen bei „Die Passion“ gemeinsam das Kreuz

Thomas Gottschalk erzählt das Evangelium ohne pastoralen Staub. Calmund muss fasten, weil Jesus die Currywurst bekommt. Währenddessen schnaufen Kreuzträgerinnen und Kreuzträger bei einer Prozession ihre persönlichen Jesus-Mutmachgeschichten ins Mikrofon. Eine Ukrainerin und ein Russe schultern das Kreuz gemeinsam. Spontaner Applaus brandet aus der Menge auf.

„Ich trage das Kreuz, weil ich Jesus kennengelernt habe“, erzählt Daniel. „Der Glaube hat mich zu einem anderen Menschen gemacht. Mir Hoffnung gegeben für mein Leben.“ RTL zeigt, wie Mission aussehen kann. Vor Ort sogar ohne Werbung.

„Ich hoffe, die Bischöfe haben mal RTL eingeschaltet“

„Die Passion“. Großartig. Berührend. Ergreifend. Hoffnung machend. Und das kommt an. Wilfried (66) sagt: „Das war phänomenal. Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil sie mir nichts mehr für meinen Alltag zu sagen hat. Endlich wurde die gute Geschichte in der Jetzt-Zeit erzählt. Das hat mir heute Abend richtig Mut gemacht. Gelungen. Ich hoffe, die Bischöfe haben mal RTL eingeschaltet.“

Sandra (52) strahlt übers ganze Gesicht. „Einfach toll. Die Jesusgeschichte so modern und packend nahegebracht. Ich fahre glücklich nachhause. So wünsche ich mir Kirche.“ 

Ihr Mann Rolf (65) pflichtet bei: „Ganz ehrlich: Mir ging das heute Abend unter die Haut. So sollten die Gottesdienste auch aufgezogen werden. Das kommt doch an, macht einem Mut für den Alltag“, sagts und stimmt mit seiner Partnerin ein in „Tears in Heaven“.

Rüdiger Jope war für Jesus.de vor Ort in Essen.


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2 Kommentare

  1. Eigentlich kann ich zu dem Gespräch nichts beitragen, denn Bernd Hehner hat es auf den Punkt gebracht und damit schon alles gesagt.
    Da kann ich mich in allen Punkten nur anschließen.

  2. Bravo RTL

    Ukrainerin und Russe tragen bei „Die Passion“ gemeinsam das Kreuz: So geht Christsein. Ich halte es für dringend erforderlich, dass Passion nicht nur salbungsvoll, oft vor vielen leeren Bänken und altertümlich daher kommt. Selbst die frömmsten Christinnen und Christen gehen heutzutage selten in Passionsandachten und Jugend fehlt völlig. Was da RTL ausprobierte, ist sicherlich ein Impuls, dass wir als Kirchen und Christ*innen den Spruch ins Leben holen: „Wenn der Prophet nicht zum Berg geht, muss der Berg zum Propheten gehen“! Wir sollten unsere überkommene Komm-Struktur dringend ergänzen: Hinzugehen in die Wohnquartiere, Fußballplätze und -stadien, auf die Campingplätze im Sommer, auch zum Frühstück für jederman, zu größeren Tauffesten am Flüssen und Seen oder zur fröhlichen Flussfahrt. Wie einst der St. Pauli-Pfarrer leider nur im Film, der wegen seiner miesbesuchten Gottesdienste diesen auch mal in der Kneipe abhielt. Vor vielen Jahren feierte ein Bischof inclusive seiner Mitarbeiter mit den Damen vom bekannten Gewerbe einen familiären Heiligabend. Dies muss beide Seiten so beeindruckt haben, vor allem auch dass dort richtige Menschinnen existieren, für die Jesus auch am Kreuz war – wie für uns alle. Beispielsweise sind es richtige Menschen, wie Jesus sie gerne wünscht, die das Kreuz als Ukrainer und Russen unter die 5000 Andächtigen der Passion tragen. Da kann man und wird man trotzdem herumkritisieren. Etwa dass das eine oder andere nicht fromm oder theologisch zielgenau war. Die Darsteller*innen oder der Sender unzulässig eine Mischung aus Musicel und Gottesdienst produzierten. Oder wie denn ansonsten kirchlich Unbekannte da singen, schauspielern und sich fromm geben. Was hätte den Jesus dazu gesagt, nicht zu der Veranstaltung, sondern zu dieser Kritik ? Jedenfalls hätte er die Darsteller gelobt und auch diejenigen, die gerne und bewegt teilgenommen haben. Denn sie gaben einen Anstoß: Unser Christsein und Jesusnachfolge ist ein sehr öffentliches Amt. Dies darf nicht hinter frommen Mauern und in altertümlichen Ritualen jeden Tag eher zum Stillstand kommen, oder manchmal auch nur noch verwaltet werden. Die Revolution der Liebe, die Jesus begann, muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Und zwar auf Füße, die sich bewegen, die eine bewegende Geschichte erzählen statt langweilige Märchen. Gott wird nur Realität, wenn man nicht nur große Konzerte und riesige Fußballstadien mit allerlei gutgemeinte Vergnüglichkeit füllt, sondern ebenso mit der wichtigsten, bewegendsten und zugleich der hoffnungsvollsten Aufforderung in der Galaxis: „Liebe Gott, deinen Nächsten und dich selbst. Und sei dabei nicht zu bescheiden und sparsam“! Zeitgleich findet ein noch größeren Passionsspiel in der Ukraine statt. Jesus wird dort erneut ans Kreuz genagelt. Und zwar mit jedem Toten. Mich wundert, dass die coolen Religionsführer nicht allesamt nach Kiew reisen oder Herrn Putin jeden Tag auf den Geist gehen. Das wäre auch eine angemessene Reaktion. Aber Wunder dauern bekanntlich immer etwas länger.

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