Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich wünscht sich von der katholischen Kirche eine «kritisch-konstruktive Würdigung» des Reformators Martin Luther (1483-1546).
Katholische wie evangelische Christen litten darunter, dass die «Einheit der Kirche zerbrochen» sei, sagte Friedrich dem «Münchner Merkur» (Dienstagsausgabe). Er hoffe, das die Ökumene bis zum Lutherjubiläum 2017 einen «wesentlichen Schritt» vorankomme und sich der Papst bei seinem Deutschlandbesuch im September zur Reformation äußere.
Ökumene bedeute, zu akzeptieren, dass der Andere anders sei als man selbst: «Ich will den Papst ja nicht evangelisch machen», sagte Friedrich. Die evangelisch-lutherische Kirche sei nicht so Kirche, wie es sich die römisch-katholische Kirche vorstelle. Sie brauche die Anerkennung aus Rom nicht. «Mir reicht es, dass ich weiß, dass wir Kirche sind. Wenn es der Papst nicht weiß, ist mir das eigentlich egal», sagte Friedrich, der auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands ist.
(Quelle: epd)