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Nach Angriff auf Studenten: Zentralrat der Juden fordert Exmatrikulation

Der Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin schlägt weiter hohe Wellen. Der Zentralrat der Juden hat die Hochschule zur Exmatrikulation des mutmaßlichen Täters aufgefordert.

Nach dem gewalttätigen Angriff auf einen jüdischen Studenten wird weiter über die notwendigen Konsequenzen an der Freien Universität Berlin (FU) diskutiert. Der Zentralrat der Juden in Deutschland drang am Dienstag auf die Exmatrikulation des mutmaßlichen Täters. «Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen», erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. Die Universität selbst verwies auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) auf die beschränkten Möglichkeiten nach dem Berliner Hochschulgesetz.

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Zentralratspräsident Schuster nannte eine Exmatrikulation des mutmaßlichen Täters alternativlos. Laut Staatsanwaltschaft soll es sich um einen Mann deutscher Staatsangehörigkeit handeln, der bereits an einer pro-palästinensischen Hörsaalbesetzung im Dezember an der FU beteiligt gewesen sein soll. In sozialen Netzwerken war auch von einem «arabischen Studenten» die Rede.

Exmatrikulation aus Ordnungsgründen nicht möglich

Die FU Berlin erklärte auf epd-Anfrage, das sogenannte Ordnungsrecht der Hochschulen, das als weitreichendste Maßnahme auch die Exmatrikulation ermöglichte, sei durch die Änderung des Berliner Hochschulgesetzes im Jahr 2021 abgeschafft worden. Weiter hieß es: «Somit ist eine Exmatrikulation von Studierenden aus Ordnungsgründen nicht möglich.» Möglich sei «zur Sicherstellung eines geordneten Hochschulbetriebs» indes etwa ein Hausverbot von längstens drei Monaten. Die Polizei sei von der Hochschule um Informationen zur Identität des mutmaßlichen Täters gebeten worden.

Insgesamt mehrten sich kritische Stimmen zur Atmosphäre für jüdische Studentinnen und Studenten an der FU. Zentralratspräsident Schuster mahnte, die Hochschule trage Verantwortung dafür, dass es in ihren Reihen keinen Platz für Extremismus und Antisemitismus gibt: «Die Beschwichtigungstaktik und die Ausflüchte der Hochschulleitung müssen endlich ein Ende haben.»

Antisemitismusbeauftragter kritisiert Hochschule

Zuvor hatten der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und die Jüdische Studierendenunion Deutschland Kritik an der FU-Leitung geübt. Auch der Verein «freier zusammenschluss von studentInnenschaften» beklagte, dass antisemitische Stimmung an der FU in den vergangenen Monaten zugenommen habe. Für jüdische und pro-israelische Studierende sei eine konkrete Bedrohungslage entstanden.

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FU-Präsident Günter Ziegler hatte sich am Montag «entsetzt über den brutalen, mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff» eines 23-Jährigen auf seinen 30-jährigen Mitstudenten geäußert und mögliche juristische Schritte angekündigt. Bei dem Opfer, das am Freitagabend nach Schlägen und Tritten auf der Berliner Brunnenstraße mit Frakturen im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert wurde, soll es sich um den Bruder des Comedians Shahak Shapira handeln. Er sei ein Enkel von Amitzur Shapira, einem israelischen Trainer, der 1972 bei den Olympischen Spielen in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurde, hieß es.

Quelleepd

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4 Kommentare

  1. In NRW wurde letzte Woche ein 16-jähriger deutscher Christ von arabischen Muslimen zu Tode geprügelt. Das ist die Realität in Deutschland. Wo ist da eurer Aufschrei?

    • Guten Tag Sven,

      wir nehmen an, dass Sie sich auf den Tod eines Schülers in Meinerzhagen beziehen. Richtig?
      Das ist ein Albtraum für die Familie, einfach nur schrecklich. Ich bin selbst Vater. Der Tod meines Kindes würde mir das Herz brechen. Schön, dass so viele Menschen für die Familie gespendet haben und ihnen Trost zusprechen.

      Was ist über die Tat bekannt?
      Polizei und die Staatsanwaltschaft haben mitteilen lassen, dass die Obduktion nicht auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt hinweist. Ob der Junge zwischen zwei Gruppen schlichten wollte, wie eine Boulevardzeitung berichtet, ist wohl noch unklar. Ihr Beitrag suggeriert nicht direkt, aber unterschwellig, der Teenager sei wegen seines Christseins zu Tode geprügelt worden. Implizit deuten Sie den islamischen Glauben und/oder den arabischen Hintergrund der Täter als primäre Ursache. Warten Sie doch bitte ab, was die Ermittlungen ergeben.
      „Das ist die Realität in Deutschland“ – das suggeriert, als geschähe dies pausenlos und überall. Solche Kommentare helfen nicht weiter. Erwarten Sie von uns, Muslime/arabischstämmige Menschen pauschal an den Pranger zu stellen? Falls ja: Daran werden wir uns nicht beteiligen.

      Bevor Sie jetzt (womöglich) mutmaßen, wir würden die Augen vor der Gewalt gegen Christen verschließen, lesen Sie hier:
      https://www.jesus.de/nachrichten-themen/open-doors-religioese-verfolgung-nimmt-weltweit-zu/

      Probleme müssen analysiert und benannt werden, dort wo sie bestehen – egal ob Antisemitismus an Schulen, Clanstrukturen, Ablehnung unserer Demokratie, Gewalt von links, rechts oder religiös motiviert etc. Dann braucht es Lösungen. Aber Ihren Beitrag halten wir in dieser Form für nicht gut oder sinnvoll. Er schürt Ängste.

      Daniel im Namen des JDE-Teams

  2. Da sehe ich hier leider nur von Peter einen Kommentar. Schade bei einem so wichtigem Thema, auch wenn man der Idee eines Rauswurfes hier lediglich zustimmen kann.

  3. Hallo!
    Eine Exmatrikulation ist ja wohl das Mindeste, das hier passieren muss. Am besten wäre es, wenn dies bundesweit für alle Univerisäten, Fachhochschulen etc. gelten würde,
    Gruß,
    Peter

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