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Open Doors: Religiöse Verfolgung nimmt weltweit zu

Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ zeichnet im Weltverfolgungsindex 2024 ein düsteres Bild. Die Situation von Christen habe sich weltweit verschlechtert.

Im Weltverfolgungsindex listet „Open Doors“ einmal jährlich die 50 Länder auf, in denen Christinnen und Christen nach Einschätzung des Hilfswerks am stärksten verfolgt werden. Die Verfolger seien zumeist „islamistische, hinduistische, buddhistische oder kommunistische Regime und Gruppierungen sowie Autokraten und kriminelle Banden“, heißt es.

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Eskalation in Indien

Die zehn Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind laut“ „Open Doors“ Nordkorea, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan. Nordkorea steht seit Jahren an der „Spitze“ des Index. Auch die anderen genannten Länder waren bereits in den Vorjahren fast alle ganz oben in der Rangfolge zu finden. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Plätze 11 und 19.

In China ließ das Regime nach Angaben von „Open Doors“ mehrere Tausend Kirchen schließen oder zerstören. In Pakistan und Indien seien es dagegen aufgewiegelte Volksmengen, die Kirchen attackierten. Im indischen Bundesstaat Manipur wurden im Mai 2023 laut Angaben des Erzbischofs von Imphal bei Ausbrüchen von Gewalt gegen Christen in nur 36 Stunden 249 Kirchen zerstört, insgesamt etwa 400. Die UN zeigte sich in einer Erklärung entsetzt über die Gewalt, insbesondere gegen christliche Mädchen und Frauen.

Vertrieben, geschlagen, getötet

Der Leiter von „Open Doors“ Deutschland, Markus Rode, erklärte: „Wir schreiben das Jahr 2024 nach Christi Geburt und müssen eine schier entfesselte Gewalt gegen Christen erleben. Ist Religionsfreiheit nur noch ein Lippenbekenntnis?“ Laut Rode werden Zehntausende Menschen vertrieben, geschlagen, verschwinden in Arbeitslagern und dunklen Kerkern, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen. Kirchen würden zerstört oder geschlossen, Gottesdienste und mehrheitlich christliche Dörfer überfallen.

Nach Einschätzung des Hilfswerks seien rund 5.000 Christen weltweit wegen der Ausübung ihres Glaubens getötet worden, davon allein 4.118 in Nigeria, erklärte „Open Doors“. Im Vorjahreszeitraum waren es insgesamt noch mindestens 5.621 getötete Menschen. Stark zugenommen habe die Zahl der Opfer von physischer Gewalt, die Zahl von Angriffe auf Häuser und die Zahl der Vertriebenen. 365 Millionen Christen seien weltweit wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt.

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Der Weltverfolgungsindex basiert laut Open Doors auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden in den einzelnen Ländern. Das überkonfessionelle Hilfswerk «Open Doors» ist seit 1955 in mittlerweile mehr als 70 Ländern für verfolgte Christen aktiv. Berichtszeitraum des Index 2024 ist der 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023.

Link: Weltverfolgungsindex 2024

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5 Kommentare

  1. Religion organisiertes Verbrechen Politik sind die drei Felder der Christenverfolgung,die neuesten Zahlen sind erschütternd.Minimum 5 Millionen Christen mehr,die verfolgt werden…. Geschwister im HERRN JESUS,durch Sein HEILIGES BLUT sind wir verbunden.Glaubenszeugen und Glaubenshelden ohne wenn und aber.Sie leben das was JESUS selbst angekündigt hat,auch in der Bergpredigt. Die sind es, mit denen wir ins NEUE JERUSALEM einziehen werden, vorausgesetzt wir halten durch. Viele Menschen,die jetzt unser Leben begleiten,werden wir,wenn sie nicht den HERRN annehmen,nach dem Gericht nicht wieder sehen.Wer von Herzen zu JESUS gehört,kann gar nicht anders,als sich mit diesem Thema zu beschäftigen,zumal sie sich darauf verlassen,dass wir für sie beten,sie beten auch für uns .Gebet ist nur so ein bisschen was,nebenher.Gebet ist die wichtigste Waffe,die wir als Christen haben,wenn wir beten dann betet der HERR JESUS 🔥🙌🌈🙏❤️

  2. „Ich sage euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres haben, was sie tun könnten. Ich zeige euch, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten die Macht hat, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch: Den müsst ihr fürchten! Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Assaria (ca 3 €)? Und keiner von ihnen ist vor Gott vergessen! Bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf gezählt. Habt keine Angst, ihr seid mehr als viele Spatzen! Ich sage euch: Jeder, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Menschensohn bekennen vor Gottes Engeln. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, wird verleugnet werden vor Gottes Engeln.“ (Lk 12,4-9)

    • Widerstand gegen Unrechtsregime braucht Möglichkeiten

      Ja lieber Ulrich Wößner: Was sollen da aber heute die Christinnen und Christen in China tun? Untergrund geht nicht, selbst wenn sie wollten. Es sei denn, man will unbedingt verhaftet und bestraft werden – und zwar mit aller Gewalt. Genauso wie in Nordkorea auch eine Untergrundkirche nicht funktioniert. Jesus hat ja auch gesagt, dass man nicht nur Gott, den Nächsten, SONDERN AUCH SICH SELBST L I E B E N DARF. Oder?? Widerstand gegen Unrechtsregime sind sehr wohl erlaubt, also Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Aber Widerstand braucht auch Möglichkeiten.

  3. Die speziell chinesische Christenverfolgung

    Von China war mir zunächst bekannt, dass dieses Regime die Christen insofern für nützlich hielt, weil Christentum und auch andere Religionen die Menschen angeblich zufriedener macht und weniger Anlass geben „Sand ins Getriebe des Staates zu streuen“! Dazu mussten die Kirchen bzw. Gemeinden daher also eine förmliche Zulassung beantragen und danach wurden ihre Geistlichen – wie auch alle Religionsdiener der anderen Religionen – quasi als Mitarbeiter des Staates betrachten. Das Gehalt aller Religionsdiener bezahlt immer noch der chinesische Staat. Chinesen hatten aber (nur eine sehr relative) Freiheit, vorwiegend an die Bedingung gebunden, die Ausübung bedingungslos nur in den Räumlichkeiten der Kirche auszuüben. Dies führte noch bis Mitte der 1990er Jahre global auch zu größeren Diskussionen, die wahre Kirche sei definitiv nur jene im Untergrund. Allerdings kann unter den jetzt offensichtlich restriktiveren Maßnahmen eine Untergrundkirche bei der obwaltenden fast lückenlosen Überwachungen der Bevölkerung (auch mit Kameras mit Computer-Gesichtserkennung) überhaupt nicht existieren. Wer am besten keinerlei Religion auszuüben versucht, keine eigenständigen politischen oder ethische Auffassung vertritt, nicht gegen den Staat als die wirklich einzige und absolute Wahrheit wider den Stachel löckt, darf fast alles, außer seine Meinung zu äußern: Eine Firma gründen, reich werden, zu reisen und fast alles andere tun zu können.

    Unsere damals sehr gut sprechenden Reiseleiter in China waren außerordentlich gut informiert und sprachen recht gut auch deutsch. Pfarrer oder Religionsdiener waren ein bekannter feststehender Begriff. Noch nicht mal ein Wort in chinesischer Sprache war – und daher unbekannt – der/die Sozialarbeiter/in. Also jemand der einen Menschen begleitet auf einem Weg, den er selbst gehen muss: Daher einer „Hilfe zur Selbsthilfe“. Solche autonomen Ideen und Freiheiten sind für normale Chinesen irgendwie gar nicht vorstellbar. Wer heiraten will, sich scheiden lassen möchte, eine Abtreibung vornehmen lassen muss, oder ein sonstiges Anliegen oder eine Sorge hat, der geht zu der kleinsten Verwaltungseinheit in jedem Dorf oder der Millionenstadt: „Der Einheit“! Diese regelt die Beseitigung des Problems, des Mangels oder erfüllt gegebenenfalls das Anliegen. Bei großer Hitze waren damals als Bürger in der betroffenen Gegend 50% täglich von der Arbeit befreit, aber niemand ging wirklich nachhause (weil man das auch nicht durfte). Später stand dann in den Zeitungen, die Werktätigen hätten freiwillig auf ihre Freistellung von der Arbeit verzichtet. Solche Vorgehensweisen waren völlig normal.

    Ganz viele Menschen, die oft nicht unsere Sprache kannten, begegneten uns sehr freundlich, auch in großen Städten oder in Dörfern. Der/die Chinesin möchten nie ihr Gesicht verlieren, zum Beispiel einem Besucher oder Gast nicht jeden Wunsch zu erfüllen. Streitigkeiten werden nicht demokratisch ausgetragen oder per Befehl beendet, sondern man trinkt solange Tee, bis man einen Kompromiss erzielen kann. Andernfalls würde man das Gesicht verlieren. (Viele Chinesen sind durchaus religiös, aber sie möchten es mit keinem einzigen Gott verderben. Üblich ist durchaus den Buddha zu verehren und gleichzeitig auch Christen zu sein. Dies passt zum übertriebenen Harmoniegebot, welches kulturell bedingt ist).
    In China erscheint mir hoffnungslos, eine demokratischere, liberalere und auch christlichere Gesellschaft zu erreichen: Es ist eine auf absoluten Kompromiss getrimmte Gesellschaft. Da ist mir doch unsere zerstrittene Ampel in Berlin deutlich lieber, diese streiten wenigstens und die (böse) Opposition darf sogar Schmähkritik üben, die nach Meinung der Verfassungsrichter noch hinnehmbar ist. In China muss im Grunde jeder/jede so funktionieren wie der Staat es will.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ideale wie die Bergpredigt sich dort nirgend auch nur den kleinen Raum schaffen könnten. Denn der Übervater ist immer der Staat und dieser verfügt über das absolute Meinungsmonopol. Dass dort Christinnen und Christen noch leben und ihren Glauben praktizieren, muss man hoch anerkennen. Aber dies ist nur in den eigenen frommen Hallen erlaubt und man darf auch nur der Kirche beitreten, wenn man erwachsen ist. Ich halte dies auch für eine sehr effektive Christenverfolgung, auch wenn dann dort jemand nicht unbedingt mit dem Tode bedroht wird. Wer eigenständige Gedanken, oder gar die von Jesus, über die Allmacht der Partei stellt, begeht die größte Gotteslästerung. Er lästert den Staat, die allumfassende Wahrheit.

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