Viele junge Menschen haben wenig Interesse an religiösen Institutionen, sind der Spiritualität aber zugewandt. Eine Initiative zeigt, wie Kirchen ihnen begegnen können.
Immer mehr Menschen in den USA fühlen sich keiner Religion zugehörig, schreibt Autor Brian H. Smith in einem Kommentar (Englisch) des Religion News Service. Dies betreffe vor allem die jungen Generationen. Gut ein Drittel der 25- bis 40-jährigen (31 Prozent) und der Generation Z (33 Prozent) gebe in Umfragen an, sich keiner der zur Auswahl stehenden Religionen zuzuordnen.
„Auch, wenn sie nicht mit religiösen Institutionen verbunden sind, zeigen diese „Nones“ („Nicht-Religiöse“) religiöse Charakteristika“, schreibt der ehemalige Bereichsleiter für Religion, Ethik und Werte des Ripon College in Wisconsin. 20 Prozent von ihnen sei überzeugt, dass Gott existiert; 31 Prozent glaube an eine höhere Macht. Über drei Viertel der Gen Z-„Nones“ bezeichne sich als spirituell und fast die Hälfte gebe an, zu beten.
„Nuns & Nones“: Vorbild für die Kirche?
Die Mehrheit der nicht religiösen jungen Menschen sei der Meinung, sie brauche keine Religion, um ihren spirituellen Interessen nachzugehen, schreibt Smith. Trotzdem sieht der Autor Potenzial: Auch „Nones“ können in die Kirche eingebunden werden – wenn diese „wirksame Maßnahmen anwendet“, um ihnen zu begegnen.
Ein Vorbild dafür könne die „Nuns & Nones“-Bewegung (Nonnen & „Nicht-Religiöse“) sein: Katholische Schwestern laden nicht religiöse junge Menschen in ihre Kommunitäten ein, um sich über Spiritualität und moralische Werte auszutauschen. Das Interesse der jungen Menschen an diesen „wertvollen gemeinsamen Erfahrungen“ sei groß.
Kirchen können laut Brian H. Smith Strategien dieser Bewegung nutzen, um jungen Menschen zu begegnen. „Dieser Ansatz ist viel weniger einschüchternd für diejenigen, die Spiritualität und wertvolle Gemeinschaft suchen, aber von den Versuchen, sie in die Kirchen zu locken, abgeschreckt werden.“ Es gehe um Begleitung, nicht um Bekehrung.
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War als Jugendliche bzw. junge Erwachsene selbst mehrfach bei Ordensgemeinschaften. Das sind eindrückliche Erfahrungen. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Jugendlichen anspricht. Besonders in Erinnerung ist mir dabei ein Salesianer-Orden. War mit ihm mehrfach bei Freizeiten und dann oft zur Jugendmesse. Ganz toll.
Bei den Kirchen geht es im Lippenbekenntnis darum, den Menschen zu „begegnen“, in Wahrheit aber, um sie als Mitglieder einzufangen.
Welchen Sinn sollte dieses „Begegnen“, das sie anstreben, denn sonst haben?
Dass es ihnen schon lange nicht mehr ums „Bekehren“ geht, geben sie interessanterweise nebenbei auch offen zu.
Bekehrung ist im Neuen Testament aber der einzige Weg in die Gemeinschaft mit Gott …
jemand, der nicht an religiöse Institutionen glaubt, als nichtreligiös zu bezeichnen, selbst wenn die Person betet oder spirituell ist
zeigt eher den Hochmut religiöser Institutionen.
Es geht nicht um Hochmut beim religiösem Schnuppern
Nein, liebe/r Chey: Ich denke es ist völlig legitim und auch gut, sich religiös und menschlich (oder umgekehrt) zu beschnuppern. Überhaupt halte ich es für sehr wichtig, erst einmal sich in andere Menschen hinein zu denken. Intuitiv ist dies ja kein absurder Gedanke, auch nicht unüblich, wir tun es hoffentlich mehr oder weniger alle. Und wenn man jemand vom Glauben überzeugen will, also dann vorschlagen „auf Gott zu vertrauen“, muss und darf so jede und jeder auch mit jedem reden. Dann darf oder soll man immer jemand da abholen, wo er steht. Das gilt auch, wenn ein mir (sympathischer) Mensch mich von der Gültigkeit der Bahai-Religion überzeugen wollte. Ich muss ja nicht JA-SAGEN, aber es wäre immer auch legitim. Da denke ich vorallem an den Apostel Paulus in Athen, der sagte, er bringe den unbekannten Gott. Dies war kein Hochmut, keinerlei Kritik an den hohlen Göttern der Griechen, oder ein scharfsinniger Disput mit den Philosophen, sondern der Versuch guter Kommunikation. Ich glaube nicht, daß ein Gott voller Liebe und Barmherzigkeit, der sogar Feindesliebe forderte, auf die absurde Idee käme uns die Sintflut zu schicken, Feuer vom Himmel zu werfen und mit den Atheisten auch alle in einer Hölle endlos zu quälen, die sich noch nicht mit Gott versöhnten. Er hatte doch zuletzt gerade Jesus als Messias geschickt, woran ich unverbrüchlich glaube, um als Feuerwehrmann das Feuer auf Erden zu löschen, was dann nicht vorher von Gott geschürt worden sein kann. Dies ist einer der vielen vermeidbaren Widersprüche. Die Hölle schaffen wir auf Erden immer so selbst. Jesus war und ist das absolut freundliche und liebevolle menschliche Gesicht Gottes. Christinnen und Christen wie ich lieben Gott und Jesus deshalb über alles. Ich glaube auch nicht, daß im Himmel menschliche Vorurteile gelten. Dort ist Gott alles in allem und wir bald in seinem Licht. Nahtod-Erfahrende aus vielen Weltgegenden und auch anderen Religionen sind diesem Gott der Liebe sehr nahe gekommen. Er ist wirklich so.
Viel Text, nur nichts, was mit meinem Post zu tun hat.
Mir ging es um die Definition von ’nichtreligiös‘. Und die ist hochmütig.
Spirituelle Schnupperangebote dringlich
Immer mehr Menschen in den USA fühlen sich keiner Religion zugehörig, schreibt Autor Brian H. Smith in einem Kommentar (Englisch) des Religion News Service. Dies betreffe vor allem die jungen Generationen. Gut ein Drittel der 25- bis 40-jährigen (31 Prozent) und der Generation Z (33 Prozent) gebe in Umfragen an, sich keiner der zur Auswahl stehenden Religionen zuzuordnen. Ein Vorbild dafür könne die „Nuns & Nones“-Bewegung (Nonnen & „Nicht-Religiöse“) sein: Katholische Schwestern laden nicht religiöse junge Menschen in ihre Kommunitäten ein, um sich über Spiritualität und moralische Werte auszutauschen. Das Interesse der jungen Menschen an diesen „wertvollen gemeinsamen Erfahrungen“ sei groß. Kirchen können laut Brian H. Smith Strategien dieser Bewegung nutzen, um jungen Menschen zu begegnen. „Dieser Ansatz ist viel weniger einschüchternd für diejenigen, die Spiritualität und wertvolle Gemeinschaft suchen, aber von den Versuchen, sie in die Kirchen zu locken, abgeschreckt werden.“ Es gehe um Begleitung, nicht um Bekehrung.
Dies könnte doch ein guter Weg sein. Im übrigen kann sich ja nur jeder selbst Gott zuwenden, in aller Freiheit der Meinung und des Gewissens. Da Bekehrung niemals fremdbestimmt sein sollte, wäre dies dann auch eine richtig verstandende Bekehrung – daher eigene Hinwendung zu Gott. Ich sehe hier keine Diskrepanz gegenüber Mission bzw. Evangelisation – bzw. eher das Gegenteil. Es ist wie die Predigt von Paulus in Athen von dem fremden Gott (den der Apostel verkündigte). Er wertete die Götter der Griechen nicht ab, verketzert nicht andere religiöse Überzeugungen. Aber zeigt hier die noch bessere Alternative auf, nämlich jenen fremden Gott, der noch unbekannt ist und der das Leben und die Seelen wirklich befreit.
Dass junge Menschen Spiritualität, sogar einen großen Durst auch nach einer religiösen Erfahrung – also Spiritualität – bei uns haben, steht völlig außer Frage. Aber ihnen solche durch Teilhabe zu vermitteln, wäre allerdings positiv. Da denke ich widerum an die vielen Jugendlichen, die seit weit mehr als 60 Jahren nach Taize fahren, heute täglich 4000 – 5000, die dann eine volle Woche beten, Stille haben und miteinander sprechen. Diejenigen die das Fest des Lebens dort feiern und teilen, machen nicht umsonst oder zufällig solchen Erfolg dieses spirituellen Ortes aus: Weil es es da um ein geschwisterliches Miteinander geht, wo jeder und jede selbst seine Position zu Religion, Gott und Glaube behält und/oder ändert. Und da muss auf niemand auch nur im entferntesten ein missionarischer Druck gelegt werden, sondern man lebt gemeinsam das Spirituelle, die gelebte Empathie und Geschwisterlichkeit weit über alle religiösen, kulturellen und staatlichen Grenzen hinaus: erfolgreich. Nur eines ist zu bedenken: Kopien kann man davon nicht weitergeben. Es muss immer und überall Wege geben, die man so stets als Kirche/n geht.
Also wäre an erster Stelle die Frage zu stellen, welche Kommunitäten bzw. Klöster jeder Konfession nicht nur für Urlauber:innen und Tage der Stille, sondern neu hier auch für Religions- und Jesus-Sucher:innen an erster Stelle zur Verfügung stehen. Wäre gute Idee nicht nur bzgl. Teenies. Nur Kirchensteuer zu zahlen produziert noch kein Brutto-Sozialglück, sondern die Bergpredigt,gemeinsames Gebet und eine gelebter Gemeinschaft.