In der Flüchtlingskrise habe Deutschland seine christliche Seite gezeigt, betonte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gegenüber der Zeitschrift „Publik-Forum“ (Ausgabe vom 16. Dezember).
„Wenn sich da nicht so viele Menschen engagiert hätten, ob das technische Hilfswerke waren oder Kirchengemeinden oder Leute, die ganz spontan Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben, hätten wir das staatlicherseits nicht hinbekommen. Christlicher kann man doch nicht sein!“, so Kretschmann Die Verfassung sei von der Bergpredigt „imprägniert“. „Wir waren noch nie so christlich wie heute“, sagte der Ministerpräsident.
Kretschmann: „Gehöre zu den skeptischen Gläubigen“
Zu seinem persönlichen Glauben sagte der Politiker, der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angehört: „Ich bin nicht der fromme Katholik, wie viele immer behaupten, nur weil ich prominent bin. Ich gehöre zu den skeptischen Gläubigen, den Zweiflern.“ Mit der Institution Kirche habe er allerdings seinen Frieden gemacht.
Eine zunehmende Fremdenfeindlichkeit im Land führt Kretschmann darauf zurück, dass die Angst vor dem Fremden in der Natur des Menschen liege. Auch die biblischen Gleichnisse und Gebote zeigten, dass die Liebe zu Fremden nicht das Normale sei. Diese Liebe müsse man sich vielmehr „abringen“.
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