Die Evangelischen sind enttäuscht, die Katholiken nicht erfreut – so lassen sich die Reaktionen auf die neue Karfreitagsregelung in Österreich zusammenfassen. Die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ hätten sich darauf geeinigt, dass der Karfreitag ab sofort für alle ab 14 Uhr Feiertag sein soll. Dies berichtet die Tiroler Tageszeitung (TT). Damit würde den Protestanten ein halber Feiertag genommen, während die Katholiken und Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften sowie Konfessionslose einen halben Feiertag zusätzlich erhielten.
Für viele evangelische Gemeinden stelle sich die Frage, wie künftig die Gottesdienste am Morgen des Karfreitag durchgeführt werden sollen. Daran seien schließlich viele Ehrenamtliche beteiligt, die nun arbeiten müssten, so ein Kirchenvertreter gegenüber der TT. Auch Gewerkschaftsvertreter kritisierten die Neuregelung. Diese sei ein „Kniefall vor der Industrie“.
Hintergrund: Bislang war der Karfreitag in Österreich nur für Protestanten und Altkatholiken Feiertag, nicht jedoch für Katholiken. Dies hatte der Europäische Gerichtshof in einem Urteil als Diskriminierung kritisiert.