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Stuttgart: Evangelischer Kirchentag will „Friedenskirchentag“ werden

Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag soll ein "Friedenskirchentag" werden. Das Vorbereitungsteam habe "Frieden und Flüchtlinge" zu einem Themenschwerpunkt erklärt, sagte Kirchentagspräsident Andreas Barner am Dienstag in Stuttgart bei der Vorstellung des Programmhefts.

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Mit Blick auf die zahlreichen Konflikte weltweit sagte Barner: "Wir steuern zu auf einen Kirchentag in Zeiten, die so brutal, so kriegerisch sind, wie schon lange nicht mehr." Zu einer Veranstaltung mit dem Titel "Die Welt ist aus den Fugen" kommen der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der anglikanische Bischof Nick Baines. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Kirchentags, nannte das Friedensthema eine «ambivalente Herausforderung». Selten sei klar, welches der richtige Weg oder die richtige Überzeugung auf dem Weg des Friedens sei. Auch das Geistliche Zentrum des Kirchentags werde sich auf die Friedensethik konzentrieren.

Ein weiterer Schwerpunkt lautet "Demokratie und Daten". Der Diskussion zu Fragen des Datenschutzes wird sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellen. Laut Ueberschär ist auch eine Zusatzveranstaltung mit dem Minister zum Thema Kirchenasyl geplant, nachdem de Maizière im Februar scharfe Kritik an der Aufnahme abgelehnter Asylbewerber durch kirchliche Gruppen geübt hatte.

Dritter Schwerpunkt ist das Thema "Wirtschaft und Werte". Dort sprechen unter anderen der Friedensnobelpreisträger und indische Kinderrechtsaktivist, Kailash Satyarthi, und Melinda Gates von der "Bill & Melinda Gates Stiftung". Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, diskutiert mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) über das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP. Als Unterhaltungskünstler stehen der Sänger Andreas Bourani, die Wise Guys und der Kabarettist Eckart von Hirschhausen im Programm.

Erstmals sind bei einem Kirchentag gemeinsame Veranstaltungen mit Vertretern der theologisch konservativen evangelikalen Bewegung geplant. Darin soll es den Angaben zufolge um unterschiedliche Zugänge zur Bibel, die Bewertung von Homosexualität sowie den Umgang mit Juden gehen. Der Kirchentag hatte Vertretern sogenannter messianischer Juden, die Jesus Christus als ihren Messias ansehen, sowie einer homosexuellen "Bruderschaft des Weges", die zölibatär lebt, eine Teilnahme am "Markt der Möglichkeiten" verweigert.

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Die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz wies auf die regionalen Kulturveranstaltungen und auf "interkulturelle Stadtspaziergänge" während des Kirchentages hin. Am Eröffnungsabend sei unter dem Titel «Klang des Südens» ein Konzert mit über 4.000 Sängern geplant.

Das Kirchentagsprogramm umfasst mehr als 2.500 Veranstaltungen auf 620 Seiten. Geplant ist eine App für Mobiltelefone, mit der man sich über das Programm informieren und an die Veranstaltungsorte lotsen lassen kann. Diese App soll ab Mitte April zum Herunterladen zur Verfügung stehen.

 

Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart statt. Zu dem alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstalteten Protestantentreffen werden über 100.000 Dauerteilnehmer erwartet. Zuletzt kamen zum Kirchentag 2013 rund 120.000 Dauerteilnehmer nach Hamburg.

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(Quelle: epd)

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