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TV-Tipp: Die großen Fragen

Gibt es Gott? Was ist der Sinn des Lebens? Astrophysiker und Philosoph Harald Lesch sucht nach Antworten.

Diese Fragen lassen Philosophen verzweifeln. So teasert das ZDF die neue zweiteilige Dokureihe „Die großen Fragen“ an. In der ersten Folge konzentriert sich Moderator Harald Lesch auf die „vielleicht bedeutendste aller Fragen“: Was kann die Wissenschaft über Gott sagen – und was nicht? Er schaut sich dafür das Universum, die Erde und die Naturgesetze an. Taugt deren Komplexität als Beweis für einen göttlichen Plan?

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Computer bestätigt komplexen Gottesbeweis

Die TV-Dokumentation beschäftigt sich mit weiteren Gottesbeweisen. Darunter der wohl komplexeste: Der österreichische Mathematiker Klaus Gödel formulierte einen Gottesbeweis in der Sprache der Logik. Ein Computer bestätigte 2013 die Korrektheit der Argumentation. „Aber ist die Existenz Gottes damit wirklich bewiesen?“, fragt sich Lesch. Er zeigt sich überzeugt, dass die Frage nach Gott nie final beantwortet werden kann – und es keine wirklichen Gottesbeweise gibt.

Auch ein Experiment des kanadischen Hirnforschers Michael Persinger taucht in der Dokumentation auf. Der versuchte in den 1980er-Jahren zu beweisen, dass Religion eine reine Erfindung des Gehirns sei. Lesch lässt deshalb sein eigenes Gehirn per MRT durchleuchten. Die Frage, ob Wissenschaft und Religion unversöhnlich im Widerspruch stehen, fehlt ebenfalls nicht.

Gibt es überhaupt einen Sinn des Lebens?

Der Mensch braucht unbedingt einen Sinn, meint Harald Lesch. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens nimmt er in der zweiten Folge die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in den Gilgamesch-Epos, die älteste schriftlich überlieferte Geschichte der Menschheit, und zu den antiken Philosophen. Es folgt die Frage: Wie sehr beeinflusst der Wunsch nach einem Sinn unser Denken und Erleben? Dabei geht es darum, wie schnell Menschen aus nur wenigen Linien Gesichter und Hinweise auf Zivilisationen konstruieren. Lesch nimmt dafür die Perspektive eines ungeborenen Babys ein.

Auch die Evolutionstheorie kommt zu Wort. Lässt sich in der Natur ein universeller Sinn finden? Aktuelle Untersuchungen der menschlichen Vorfahren sollen zeigen, wo Sinn und Erfüllung am ehesten zu finden sind. Zum Schluss widmet sich die Dokumentation dem antiken Mythos des Sisyphos, der immer wieder vergeblich einen Stein den Berg hinaufrollt. Gibt es überhaupt einen Sinn des Lebens? Lesch kommt zu der klaren Erkenntnis: Wer einen Sinn findet, lebt nicht nur gesünder, sondern auch glücklicher.

Die erste Folge „Gibt es Gott?“ findet sich bereits in der ZDF-Mediathek. Die zweite Folge „Was ist der Sinn des Lebens?“ ist dort ab dem 23. April verfügbar.

3 Kommentare

  1. Hier liegt ein großes Missverständnis vor: Das Missverständnis zu meinen, dass Astrophysiker in irgendeiner Weise mehr kompetent in der Frage nach Gott wären als z. B. ein Zimmermann. Man muss nicht Physik studieren, um Gott suchen zu können. Ich frag mich auch ob jesus.de Geld dafür bekommt, dass sie solche Beiträge der ÖR bewerben, die letztlich eigentlich eher vom Glauben wegführen.

    • Guten Morgen Yokel. Sie fragen sich, ob wir Geld vom ÖR bekommen? Ernsthaft? Welche Vorstellung haben Sie eigentlich vom ÖR bzw. Jesus.de? 😉 Wie dem auch sei …

      „die letztlich eigentlich eher vom Glauben wegführen.“

      Falls Sie uns hier seit längerer Zeit folgen, dann wissen Sie, dass wir sehr unterschiedliche Artikel hier teilen. Viele davon enthalten Ermutigungen und Tipps, den Glauben im Alltag zu leben (siehe die Sparten „Glauben leben“, „Gebet“, Jesus“ etc.). Dazu kommen News, Pressemitteilungen und gelegentlich auch TV-Tipps. Da war auch der gläubige Wissenschaftler Harald Lesch schon dabei. Oder Heino Falcke, ebenfalls Wissenschaftler und Christ. Nicht immer sind das Sendungen, die konkret „zum Glauben hinführen“ – manchmal ist es als Blick über den Tellerrand gedacht, als Anregung, den eigenen Glauben zu reflektieren. Als ich bei Jesus.de anfing, hörte ich kurz danach eine Predigt, in der der sehr bekannte, konservative Prediger beklagte, dass viele Christinnen und Christen nur „in ihrer eigenen geistlichen Suppe schwimmen“ – ohne Wissen darüber, was draußen eigentlich geschieht und was die Menschen eigentlich denken. Dazu ermutigen wir ab und zu.

      Im Altertum behaupteten Pythagoras, dann Platon und Aristoteles, die Erde sei rund. Spätestens Eratosthenes legte eine wissenschaftlich belegte Messung vor. War das „glaubensverwirrend“? Schließlich stehen im AT diverse Verse, die auf eine flache Erde schließen lassen. Diverse christliche Gelehrte, teils sehr berühmt, vertraten die Scheibenform bis ins 6. Jahrhundert. Für sie war die Kugelform „Abfall vom Glauben“. Oder Galilei?

      Nein, wir bekommen kein Geld vom ÖR. ich kann nicht glauben, dass ich das hier explizit schreiben muss.
      Wir glauben nicht, dass einzelne Artikel wie jener TV-Tipp gleich den Glauben ins Wanken bringen. Christus ist stärker.

      Viele Grüße
      Daniel vom Jesus.de-Team

  2. Gott ist allesumfassende Wahrheit

    Wenn ich nicht irre, gibt es in der Philosophie zwei große Arten von Gottesbeweise. Einerseits die apriorischen Gottesbeweise: Unabhängig von der Erfahrung. Oder die auf Erfahrung gründenden, (genannt) aposteriorischen Gottesbeweise. Also die sogenannten fünf Wege, in der Tradition des Thomas von Aquin. Dies klingt ein wenig fremdsprachig, abgehoben und einer dem normalen Denken und Empfinden oftmals entzogenen Logik. Ich denke auch an die rätselhaften Worte mancher Menschen, die sich für klug hielten, etwa: „Niemand kann Gott beweisen, ja noch nicht einmal ob wir überhaupt selbst existieren“! Das Erschreckende ist wirklich: Noch nicht einmal unsere eigene Existenz können wir wirklich widerspruchsfrei beweisen. Um dies zu können, müssten wir uns neben das Universum stellen, es von außen zu betrachten und dann feststellen: Dies alles existiert – auch so wie wir es wahrnehmen – wirklich. Selbst unser Gehirn vermittelt uns ein Bild von Wirklichkeit nur durch einen sehr engen Tunnel. Was wir sehen und daraus ableitend empfinden, hoffen und glauben, ist sehr minimalistisch. Nun müsste ich mich als Christ fragen: Was glaube ich denn, was Wirklichkeit ist? Pontius Pilatus wurde der berühmte Spruch in den Mund gelegt,: „Was ist schon Wahrheit“? Albert Einstein meinte: „Alles ist relativ“. Dies bezog sich zwar nur auf die physikalisch-mathematische Sicht der Welt, aber Relativität lässt sich nicht aufspalten und wird verändert, wenn man sie in anderen Bereiche der Wirklichkeit betrachtet. Da denke ich an den Elefanten, den ein Blinder sehr wissbegierig betastete. Seinen Rüssel hielt er daher für eine Schlange, oder die Beine kamen ihm vor wie Baumstämme, usw. Wir machen daraus ein Gesamtbild. Wie also sieht die gesamte Wirklichkeit aus? Dies lässt sich nur im gegenwärtigen Moment sagen. In der Antike war unser Weltbild anders als im Mittelalter und im 22. Jahrhundert haben wir eine heutige Sicht auf die Welt und das Universum. Ich glaube, Gott ist eine das ganze Sein, also von den kleinsten Bausteinen der Welt unterhalb der Atome bis zum Universum oder Multiversum, umfassende Wirklichkeit. Seine Gedanken manifestieren alle Wirklichkeit. Man könnte auch sagen, die Gedanken Gottes bilden Wirklichkeit. Dies kann niemals und nie jemand in dieser Form beweisen, aber auch nicht das Gegenteil. Auch nicht, dass Gott zwar das ganz Große ist, sondern auch im Kleinen daheim bleibt. Er ist meine Möglichkeit, mit ihm Erfahrung zu haben: Gott ist erfahrbar. Auch in dem er Mensch wird. Der erfahrbare Gott ist Liebe. Der Gottesbeweis entsteht unter anderen aus vielen weiteren Erkenntnissen: Ich bin, weil ich denken kann. Dies beweist, dass ich existiere. Und weil ich Gott erkenne, habe ich die ganz große Verpackung dessen im Auge, mit dem alles, vom Universum bis zu den Quanten im Mikrokosmos, wie ein Geschenkpaket verpackt ist. Gott ist somit dann die Summe aller Wirklichkeit. Wäre alles Existierende vom Zufall erschaffen, wäre es Zufall und wertlos. Da die Existenz ein Ziel hat, so wie Gottes Schöpfung eine Absicht verfolgt, ist sie wertvoll und besitzt Werte. Christen glauben daher immer auch an Werte: Wie Liebe, Glaube, Hoffnung, Barmherzigkeit, Versöhnung und Toleranz. Der Zufall kennt noch nicht einmal sich selbst, er weis sich niemand und zu nichts wirklich verpflichtet und fühlt sich überflüssig. Die unsinnigste und zugleich sinnhafteste Erkenntnis ist diejenige: Das Sein ist sinnvoller als das Nichts. Daher ist alles sinnvoll, weil wir existieren.

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