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„Verfälschung“: Umstrittener Bonhoeffer-Film startet in den Kinos

Schon vor dem Kinostart sorgt der neue Film über den deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer für heftige Diskussionen. Nachkommen seiner Geschwister sehen die Filmbiografie als Missbrauch seines Vermächtnisses.

In den USA läuft am Freitag ein neuer Film über den Pastor und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer in den Kinos an. «Bonhoeffer: Pastor. Spy. Assassin» (Bonhoeffer: Pastor. Spion. Attentäter) unter Regie von Todd Komarnicki und mit Jonas Dassler in der Hauptrolle erzählt, wie Bonhoeffer vom «Frieden-Predigen zur Verschwörung» gegen Hitler gekommen sei, und alles riskiert habe, um «Millionen Juden vom Völkermord zu retten», hieß es in der Vorankündigung.

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Die Nachkommen der Bonhoeffer-Geschwister erklärten dagegen, die rechts-evangelikale Produktionsfirma „Angel Studios„, habe ein die Geschichte verdrehendes Biopic auf den Markt gebracht, das Bonhoeffer zu einem »evangelikalen Heiligen« stilisiere und mit einem Filmplakat werbe, auf dem Bonhoeffer eine Pistole in der Hand hält. Sie kritisieren, dass »das Vermächtnis von Dietrich Bonhoeffer zunehmend von rechtsextremen Antidemokraten, Fremdenfeinden und religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht wird«.

Bonhoeffer war frühzeitig Gegner des Nationalsozialismus und Mitglied des Widerstands gegen das NS-Regime. Er wurde im April 1943 verhaftet und 1945 wenige Wochen vor Kriegsende im Konzentrationslager Flossenbürg erhängt. Der Theologe wurde 39 Jahre alt.

Sicht auf Bonhoeffer in den USA

In den USA haben in vergangenen Jahren rechtskonservative Publizisten Bonhoeffer mit dem Gedanken verknüpft, die Kirche in den Vereinigten Staaten heute müsse sich energisch gegen liberales und linkes Denken stellen. Der Autor des viel gelesenen Buchs »Bonhoeffer: Pastor, Martyr, Prophet, Spy« (2010), Eric Metaxas, spricht von »Parallelen« zwischen dem Schweigen der deutschen Christen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und dem angeblichen »Schweigen« amerikanischer Christen heute.

Die USA werden bedroht von kulturellem Marxismus und »Transgender-Verrücktheit«, schrieb Metaxas auf seiner Webseite und sprach unter Verweis auf den demokratischen US-Präsidenten Joe Biden von einer »zunehmend autoritären Regierung«. Die USA befänden sich im Krieg, der »im Kern ein spiritueller Krieg« sei.

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In den USA hat das neue Bonhoeffer-Filmprojekt, in dem deutsche Schauspieler wie Moritz Bleibtreu und August Diehl mitspielen, bisher keine sehr große Resonanz gefunden. Das evangelikale Magazin »Christianity Today« urteilte, der Film habe »wenig Ähnlichkeit mit der Realität«.

Der Mitbegründer der Produktionsfirma Angel Studios, Jeffrey Harmon, bezeichnete den Film als »wunderbares Statement gegen Antisemitismus«. Man wolle Antisemiten gezielt erreichen, die »mehr als alle anderen vom Übel des Antisemitismus“ erfahren müssten. Das Studio biete ihnen kostenfreie Tickets an. Mehr als 2.500 Personen hätten Tickets angefordert, hieß es in einer Mitteilung vom 13. November.

Quelleepd

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4 COMMENTS

  1. die Linken haben doch auch ihre Ikonen und instrumentalisieren deren Biografien. Wie auch immer, es ist schwer vorstellbar, dass ein Bonhoeffer die woke deutsche evangelische Kirche kritiklos hätte davonkommen lassen !

  2. Wow, die protestantische Kirche hier in Deutschland ist ja mal sowas von verloren, wenn sie derart politisiert auftritt. Kein Wunder, dass euch die Schäfchen davonrennen.

  3. Es gibt dabei einen Trost

    Was mich einigermaßen tröstet, ist folgende Aussage: „In den USA hat das neue Bonhoeffer-Filmprojekt, in dem deutsche Schauspieler wie Moritz Bleibtreu und August Diehl mitspielen, bisher keine sehr große Resonanz gefunden. Das evangelikale Magazin »Christianity Today« urteilte, der Film habe »wenig Ähnlichkeit mit der Realität«.(Zitat Ende). Donald Trump und Dietrich Bonhoeffer gleichzusetzen ist unerhörtes Nichtwahrnehmen von Wirklichkeit Alleine des Donald`s Sprache und jene von Bonhoeffer ist doch bereits unterschiedlich wie Feuer und Wasser.

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