Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland bieten auch zahlreiche Kirchengemeinden in Deutschland Public Viewing an. Gema-Sprecherin Gabi Schilcher sagte gegenüber dem Evangelischen Pressdienst, die dafür notwendigen Gema-Lizenzen seien „gut nachgefragt“.
Warum muss für die WM überhaupt an die Gema gezahlt werden? „Weil die Fußball-WM sehr stark von Musik begleitet wird“, so Schilcher. Das ganze Event sei mit Fußball-Hymnen, Party- oder Werbemusik verbunden, für deren öffentliche Wiedergabe die Urheber und Interpreten rechtmäßig Geld erhielten.
Evangelische Kirchengemeinden, die WM-Spiele öffentlich zeigen wollen, erhalten den Angaben zufolge generell über einen bestehenden Gesamtvertrag mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) einen Nachlass auf den Gema-Tarif von 20 Prozent. „Zum einen gibt es einen Sondertarif, mit dem alle Spiele angeschaut werden können. Dieser beträgt gut 85 Euro für die gesamte Fußball-WM in Veranstaltungsräumen bis zu 200 Quadratmetern“, sagte Schilcher. Bis 400 Quadratmeter Raumgröße wären es gut 170 Euro inklusive Nachlass.
Zum anderen gebe es den Tarif für ein Einzelspiel, dieser betrage für bis zu 150 Zuschauer gut 27 Euro für die Gemeinden. Diese Lizenzen gelten für Public Viewing ohne Veranstaltungscharakter, also wenn unter anderem kein Eintrittsgeld anfällt. Wenn das Public Viewing als Veranstaltung mit Rahmenprogramm und Einritt beworben wird, dann falle dies unter den Veranstaltungstarif.