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„Wetten, dass..?“: Segen und Fluch der Öffentlichkeit

Über eine Woche nach dem Unfall Samuel Kochs in der Sendung "Wetten, dass..?" sprechen seine Ärzte erstmals davon, dass der 23-Jährige geheilt werden könnte. Vater Christoph Koch trat am Sonntag vor die TV-Kameras und erklärte: Samuel ist unendlich traurig, aber es gibt Hoffnung. Eine Hilfe seien der Familie nun enge Freunde und die heimische Kirchengemeinde.

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Noch immer kann Samuel Koch sich nicht bewegen. Er trägt eine Kopfstütze, die die verletzte Wirbelsäule ruhigstellt. "Er ist unendlich traurig, es bedrückt ihn, er macht sich Gedanken über seine Zukunft, wie es weiter geht", sagte sein Vater Christoph Koch am Sonntag im ZDF-Jahresrückblick "Menschen 2010" mit Thomas Gottschalk. "Also diese Traurigkeit, die macht auch uns allen zu schaffen. Im Moment können wir nicht genau sagen, wie es mit Samuel weiter geht. Er hat Chancen, und wir haben Hoffnung, dass er geheilt werden kann", sagte Koch.

"Ich kann das mit Samuel verarbeiten"

Am Samstag hatte die Düsseldorfer Uniklinik bekannt gegeben, dass es dem verunglückten "Wetten, dass..?"-Kandidat besser gehe und er selbständig atme. "Wir hatten das Gefühl gestern, dass eventuell diskrete Bewegungen an einem Bein zu sehen waren", sagte Prof. Hans-Jakob Steiger vom Krankenhaus. Sein Kollege Wolfgang H.-M. Raab sagte, dass die Unsicherheit groß bleibe, stellte aber fest: "Wir sehen aufgrund der derzeitigen Entwicklung realistische Möglichkeiten für eine positive Entwicklung im Sinne einer Heilung." Koch wird nun in der Schweiz weiterbehandelt. Mit einem Flugzeug der Deutschen Luftrettung wurde er nach Zürich und von dort mit einem Hubschrauber nach Nottwil gebracht. Eine Spezialklinik für Querschnittsgelähmte und Rückgrat-Verletzte liegt nur etwa 100 Kilometer von Kochs Heimatort Efringen-Kirchen in Baden-Württemberg entfernt.

Im ZDF sagte der Vater des Verletzten: "Wir sind traurig über Samuels Traurigkeit. Wir weinen und heulen viel als Familie, aber auch gerade diese Familie gibt uns Halt und Kraft." In der Klinik treffe die Familie auf Menschen, die ein ähnliches Schicksal hätten, aber ganz allein damit seien. "Wir haben jetzt den Segen und Fluch dieser Öffentlichkeit, und andere, das haben wir jetzt mitbekommen, sind ähnlich betroffen und haben das Schicksal alleine zu tragen", sagte Christoph Koch. Bei aller Tragik sei die Art, wie sich der Unfall seines Sohnes abgespielt habe fast ein Glücksfall: "So verrückt es klingen mag, dass das in der Livesendung vor Ort passiert ist, wo alle Ärzte direkt richtig reagiert haben. Und so makaber es klingen mag: Dass es mir als Vater passiert ist, ist auch in gewisser Weise was Glückliches: Wenn es einem seiner Freunde und Mitfahrer passiert wäre, das wäre für diese jungen Kerle schrecklich gewesen. Ich kann das mit dem Samuel verarbeiten, und wir haben auch schon miteinander gesprochen darüber." Christoph Koch hatte in der Live-Sendung den Wagen gefahren, bei dessen Übersprung sich Samuel Koch schwer verletzte.

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Gottesdienst am Telefon gefeiert

Unterdessen erklärte der Oberarzt im Paraplegiker-Zentrum Nottwil, Hans Georg Koch, der Zeitung "Blick", der Helm, den der Kandidat in der ZDF-Show getragen hatte, sei "völlig zwecklos" gewesen. Besser geschützt hätte ihn ein Helm, wie ihn Formel-1-Piloten tragen. Bei diesem System wird bei einem Sturz auf den Kopf ein Teil der Energie auf die Schultern statt auf die Wirbelsäule gelenkt. "Wir brauchen Zeit", erklärte Chefarzt Michael Baumberger. "Sechs bis neun Monate in der Rehabilitation – das ist wahrscheinlich die Realität." Was der Patient nach dieser Zeit zu erwarten habe, könne jetzt noch nicht gesagt werden.

"Mit Sicherheit wird es ein monatelanger Prozess werden, bis Heilung sichtbar wird", sagte auch Christoph Koch. "Das ist schon hart genug, da brauchen wir Geduld, und die bekommen wir ja auch zugesprochen von Freunden von ihm, von Mitchristen: Am Telefon haben sie gemeinsam mit uns Gottesdienst gefeiert, und wir wissen, dass er viele Besuche bekommen wird; dass uns das alles weitertragen wird, auch wenn es Monate gehen wird."

(Quelle: Christliches Medienmagazin Pro)

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