- Werbung -

Auferstanden von den Toten – wie glaubwürdig ist das?

Schon Paulus sagte: Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann ist unser Glaube sinnlos. Der Theologe Roland Gebauer erklärt, warum er die Auferstehung für glaubwürdig hält.

Der christliche Glaube steht und fällt mit der Wirklichkeit der Auferweckung Jesu. Denn wenn Jesus nicht auferstanden ist, glaubt man an einen Toten. Dann ist alles Beten zu Jesus Christus leerer Selbstbetrug, ebenso alle auf ihn gesetzte Hoffnung auf ein (ewiges) Leben nach dem Tod. Der Glaube, dass der Tod Jesu eine rettende Bedeutung hat, wäre nichtig, denn das Böse und der Tod hätten die Oberhand behalten. Hinfällig wäre auch der Glaube an den lebendigen Gott, der Tote aufzuerwecken vermag – wenn er doch nicht das getan hat, was das Neue Testament als den größten Erweis seiner schöpferischen Lebensmacht und göttlichen Fülle rühmt. Auch vermeintliche Erfahrungen von Menschen mit dem auferstandenen Jesus wären dann nichts anderes als psychologisch zu erklärende Einbildungen. Es wären bestenfalls Projektionen menschlicher Sehnsucht nach Überwindung von Not und Tod, aber ohne Anhalt an irgendeiner außer- bzw. übermenschlichen Wirklichkeit. Der Apostel Paulus hält es für wichtig, vor solcher Täuschung zu warnen (1. Korinther 15,12-19), und setzt als Faktum dagegen: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferstanden, als Erster der Gestorbenen“ (Vers 20).

- Werbung -

Zeugen, die man befragen konnte

Worauf gründet Paulus diese Gewissheit? Darauf, dass der gekreuzigte Christus nach seinem Tod vielen Menschen als Auferstandener erschienen ist, zuletzt auch ihm selbst (1. Korinther 15,4-8). Und er legt Wert auf die Feststellung, dass viele von diesen Menschen noch leben (Vers 6), dass man sie also nach dem Moment, in dem Jesus ihnen erschien, befragen kann. Doch das sind menschliche Erfahrungen, die – auf das Ganze gesehen – nur einige wenige gemacht haben. Wie glaubwürdig sind sie? Es könnte sich hier ja ebenso um Einbildung oder Projektion handeln. Steht hinter ihnen das Faktum der Auferweckung Jesu, sodass er sich Menschen nach seinem Tod als Auferstandener erweisen konnte?

An das Geschehen als solches, das dem Faktum zugrunde liegt bzw. liegen müsste, gehen die biblischen Texte nicht heran. Es gibt keinen biblischen Bericht über den Vorgang der Auferweckung. Spätere Darstellungen haben sich als sekundär (deutlich nachträglich) und legendenhaft erwiesen. Das älteste greifbare Indiz der Auferweckung Jesu sind die bereits erwähnten Erscheinungen, von denen zahlreiche Texte sprechen (Matthäus 28; Markus 16; Lukas 24; Johannes 20–21; Apostelgeschichte 1; 9; 22; 26). Historisch sind sie insofern glaubwürdig, als sie übereinstimmend bezeugen, dass der zuvor getötete Jesus Menschen völlig überraschend als Lebendiger erschienen ist.

Historische Indizien

Waren diese Erscheinungen Visionen? Der Darstellung nach nicht. Diese Seh-, Hör- und Begegnungserlebnisse spielten sich mitten im alltäglichen Leben, in Raum und Zeit, ab. Gegen die verbreitete Visionstheorie spricht auch: Aus diesen Begebenheiten ist die Verkündigung des auferweckten Christus erwachsen – mit sehr greifbaren geschichtlichen Folgen. Diese Botschaft hat innerhalb von zwei Jahrzehnten das Leben von unzähligen Menschen im gesamten östlichen Mittelmeerraum nachhaltig verändert und völlig neue Sozialgemeinschaften hervorgebracht (und das unter den damaligen Verkehrs- und Kommunikationsbedingungen). In diesen historischen Zusammenhang gehört auch die Rede vom leeren Grab. Es spricht in der Tat sehr viel dafür, dass das Grab Jesu tatsächlich leer war. Andernfalls hätten die Zeitgenossen der ersten Auferstehungsverkündiger in Jerusalem deren Botschaft mit dem Hinweis widerlegen können, dass man im Grab doch durchaus eine Leiche gefunden hätte. Es gibt jedoch keinerlei Indizien dafür, dass man versucht hatte, so zu argumentieren – man hatte einen Gegenbeweis buchstäblich nicht zur Hand.

Doch allein die Tatsache, dass das Grab leer war, beweist nicht, dass der dort Bestattete von den Toten auferstanden ist – sie kann auch anders erklärt werden (vgl. Matthäus 28,13). Ja, es ist sogar so etwas wie eine Auferweckung bei vollem Grab denkbar – als Weiterleben der Seele nach dem Tod. Die alten Griechen (und nicht nur sie) wussten davon Lieder zu singen und Bücher zu schreiben. Doch auch hier stellt sich die Frage: Entspricht dem eine Wirklichkeit nach dem Tod oder ist es lediglich menschliches Wunschdenken im Gewand von Dichtung und Gelehrsamkeit? Wir sehen: Bewiesen ist mit all diesen Erwägungen im Blick auf die Auferweckung Jesu nichts. Es kann alles auch anders erklärt werden – was ja bis zum heutigen Tag geschieht. Wir müssen uns deshalb dem Faktum als solchem noch einmal annähern.

Keine Wiederbelebung, sondern Neuschöpfung

Bei der Auferweckung Jesu handelt es sich nach den biblischen Berichten nicht um die Wiederbelebung eines Toten, der dann ins normale menschliche Leben zurückgekehrt wäre. Dieser hätte irgendwann doch wieder sterben müssen, also vor demselben Problem gestanden. Von Jesus wird stattdessen gesagt, dass seine Auferweckung zugleich seine Erhöhung zu Gott in den Himmel war (Philipper 2,8-9). Er wurde also zum himmlisch-göttlichen Herrn der Gemeinde und der Welt inthronisiert. Deshalb ist der nach Karfreitag erscheinende Jesus nach dem biblischen Zeugnis nicht mehr an die Gesetze von Raum und Zeit gebunden. Im Unterschied zu seinem vorherigen irdischen Leben kann er plötzlich da sein (Johannes 20,14), und das in verschlossenen Räumen (Vers 19), er wird zunächst gar nicht erkannt (Lukas 24,15-16) und entschwindet ebenso plötzlich wieder (Vers 31).

Seine Auferweckung ist also eine Verwandlung, eine Transformation in die jenseitig-geistige Seinsweise Gottes. Das ist ein Geschehen, das alle Kategorien des menschlich Nachvollziehbaren sprengt. Bei seiner Auferweckung handelt es sich offenbar um den Einbruch der unbegrenzt machtvollen Wirklichkeit des lebendigen Gottes in die letzte Begrenzung des Diesseits. Göttliches Leben wird mitten in und aus der Wirklichkeit des Todes geschaffen. Bei der Auferweckung Jesus war nicht Gott, der Heiler oder Gott, der Retter, am Werk, sondern Gott, der Schöpfer. Von so einem Handeln Gottes kann darum auch nicht berichtet werden – weil es sich dem entzieht und das übersteigt, was wir Menschen erkennen und darstellen können. Deshalb schweigt das Neue Testament davon und spricht „nur“ vom Ergebnis dieses Vorgangs: Jesus, der auferweckt und in den Himmel zu Gott erhöht wurde, gibt sich zu erkennen, er teilt sich mit – und zwar in Gestalt von Erfahrungen in Raum und Zeit, ohne dass er an diese Dimensionen gebunden wäre.

Darf es einen Gott, der eingreift, geben?

Bei der Auferweckung Jesu geht es also letztlich darum, dass Gott Gott ist – oder ob Gott Gott ist. Es geht genauer gesagt um den Gott, den die Bibel als den Schöpfer der Welt bezeugt, der Leben aus dem Nichts schafft (Römer 4,17), aus Chaos (1. Mose 1,2-31) und Tod (Johannes 11,43-44) – bis dahin, dass er den Tod überwindet (1. Korinther 15,26). Dieser Gott ist imstande, die irdisch-menschliche Wirklichkeit in göttlich-ewige Wirklichkeit zu verwandeln, zu „transformieren“ (1. Korinther 15,28.42-49; Offenbarung 21,1-7).

- Weiterlesen nach der Werbung -

Die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Auferstehung Jesu ist also letztlich die nach der Glaubwürdigkeit Gottes selbst – nach seiner ewigen lebendigen Wirklichkeit, seiner „Existenz“ und seiner Macht über den Tod. Was soll man von daher dazu sagen? Wenn es diesen Gott gibt und er der Schöpfer des Universums ist, der sich zugleich dem Menschen erschließt und dessen Todesverhängnis einmal endgültig überwindet, dann muss er Spuren seiner Wirklichkeit bei uns hinterlassen haben. Hätte er das nicht getan, könnten wir nicht so von ihm reden und an ihn glauben. Es dürfte also solche Spuren geben, „Signale“, die die Grenzen des Innerweltlichen sprengen und auf seine andere, jenseitige Wirklichkeit verweisen.

Naturwissenschaft als Maßstab?

Der Naturalismus ist vielleicht die gegenwärtig größte Anfrage an dieses Konzept. Dem Naturalismus zufolge sind die Welt und alles Geschehen in ihr als rein physikalisch-naturhafte Wirklichkeit zu sehen, die darum allein von den Naturwissenschaften beschrieben und erklärt werden kann. Phänomene, die sich einer naturwissenschaftlichen Beschreibung grundsätzlich entziehen, kann es also nicht geben – wie etwa die Auferstehung eines Toten.

Die betreffenden biblischen Texte beruhen dann auf keiner Wirklichkeit, die ihnen zugrunde läge. Wie sie anders erklärt werden können, haben wir oben schon angesprochen. Doch stellt sich hier das gleiche Grundproblem wie bei der Frage nach der „Existenz“ Gottes. Wird sie bejaht, beruht dies auf einer Interpretation der Wirklichkeit der Welt, in der die Wirklichkeit Gottes einbezogen wird. Wird sie verneint, beruht das auf einer Interpretation derselben Wirklichkeit, in der man Gott und sein Handeln in der Welt von vornherein ausschließt.

Auf die Voraussetzung kommt es an

Letztlich sind dies Fragen der grundsätzlichen Weltanschauung – mit und ohne Gott, mit und ohne diese Voraussetzung. Das eine ist von der Logik her genauso fragwürdig wie das andere. Was aber ist glaub-würdig(er)? Vielfach wird hier mit den „Naturgesetzen“ argumentiert. Im Falle der Auferstehung von den Toten heißt es dann: So etwas kann es nicht geben, da es naturwissenschaftlich nicht beschreibbar und nachweisbar ist. Aber hier wird – neben der Geltung von Naturwissenschaft als Kriterium für die (Un-)Möglichkeit des Handelns Gottes – ein weiterer kategorialer Fehler gemacht: Die (Un-)Möglichkeit von Naturerscheinungen (wie Leben aus dem Tod heraus) macht man von der Existenz von sogenannten Naturgesetzen abhängig. Hier werden Ursache (Naturerscheinungen) und Wirkung (Folgerung von Gesetzmäßigkeiten) vertauscht, worauf insbesondere der Philosoph Ludwig Wittgenstein nachdrücklich hingewiesen hat. Wie dem auch sei: Bestreiten lässt sich die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu mit derartigen Argumenten prinzipiell nicht – schon allein, da es sich nach dem biblischen Zeugnis um den bisher einmaligen Einbruch der Wirklichkeit Gottes in die Diesseitigkeit des Todes handelt. Naturwissenschaft ist hierfür keine geeignete Kategorie der Erfassung und Erklärung.

Gottes Wirklichkeit anerkennen

Wie glaubwürdig ist die Auferstehung Jesu? Es gibt zahlreiche historische, theologische und philosophische Gründe, die sie als plausibel erscheinen lassen. Sie können ihre Wirklichkeit nicht beweisen – jedoch auch nicht widerlegen. Um an die „Sache“ selbst heranzukommen, braucht es einen anderen Zugang: den des Glaubens, der sie als glaub-würdig erkennt und anerkennt. Die Auferweckung Jesu ist also so glaubwürdig, wie man bereit oder in der Lage ist, die Wirklichkeit Gottes nicht von vornherein auszuschließen, die sich in dieser Auferweckung auswirkt. Glaubwürdig ist sie für alle, die bereit sind, sich für Gottes Wirklichkeit zu öffnen und sich in eine Erkenntnis hineinnehmen zu lassen, die nicht menschenmöglich ist, sondern nur vom lebendigen Gott selbst in uns „erweckt“ werden kann. 

Dr. Roland Gebauer ist emeritierter Professor für Neues Testament und Biblische Theologie an der Theologischen Hochschule Reutlingen, deren Rektor er auch war.

- Werbung -

Dieser Artikel ist in der Zeitschrift Faszination Bibel erschienen. Faszination Bibel wird vom SCM Bundes-Verlags herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht

13 Kommentare

  1. Es geht dir gut, wenn du über dich selbst bestimmst, frei bist, entscheiden und auswählen kannst. Und lausiger, wenn ein „Fremder“ über dich bestimmt. Das kann ein anderer Mensch sein oder ein „anderer Gedanke“, einer, der deinem Innersten widerstrebt, aber Dir einst wie ein Gifttrank eingeträufelt wurde. Durch Erziehung, durch Religion, durch jede andere Indoktrination.

  2. Jesus ist auferstanden! – Wie kostbar!
    „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen etliche unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe?
    Gibt es aber keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist also unsre Predigt vergeblich; so ist aber auch euer Glaube vergeblich.“ 1.Kor. 15, 12ff
    Danke Jesus!
    Lieber Gruß Martin

  3. Vielen Dank Herr Gebauer, dass Sie auf die jenseitige geistige Welt hinweisen, in der die Seele des Menschen nach seinem weltlichen Tod zurückkehrt und weiterlebt. Nur unser Irdischer Körper wird durch den Tod der Verwesung verfallen, die Seele lebt weiter in der jenseitigen geistigen Welt. Da unsere Seele – dieses Geistesgut -das wichtigste überhaupt ist, sterben wir nicht, wir legen nur den irdischen Körper ab. Die Angst vor dem irdischen Tod sollte sich aufgrund dieses Wissens zur Freude auf den Tod verwandeln. Leider ist dieses Wissen sowie die Ursache unseres menschlichen Lebens nicht mehr verbreitet. Es würde uns allen helfen, würden, würden wir dieses Wissen wiederfinden.

    Liebe Dieter, ja, die Wissenschaften lehnen das nicht Nachweisbare ab. Trotzdem gibt es Wissenschaftler, die ehrlicherweise zugeben, dass ihre Erkenntnisse Grenzen haben und sich dazu bekennen, dass es über ihre Kenntnisse hinaus etwas geben muss, was sie nicht erfassen.
    Unser Physiker und Nobelpreisträger Max Planck: Ich zitiere: * Als Physiker, also als jemand, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie diente, sage ich nach der Erforschung des Atoms : Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystems des Atoms zusammen hält. Diese Kraft, dieser Geist, ist der Urgrund der Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Wahre, Wirkliche (denn die Materie bestünde ohne diesen Geist nicht). Der unsichtbare Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann, gehört jeder Geist einem Wesen an. So müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber Geistwesen nicht aus sich sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturen der Erde früherer Jahrtausende genannt haben- GOTT!“

    Lieber Markus, Sie scheinen ein überragender Christ zu sein, bitte beten Sie auch für mich, ich bin ein armer Sünder. Vielen Dank

  4. Für einen AUFGESCHLOSSENEN Zeitgenossen kann heute die Auferstehung Jesu Christi durchaus wieder an Glaubhaftigkeit gewinnen.
    Wir können heute WISSEN, dass die Naturwissenschaften eine freiwillige Beschränkung auf das mit naturwissenschaftlichen Mitteln Erforschbare sind. Naturwissenschaft erfasst damit NICHT das GANZE, sondern nur einen Teil der Realität. Ein Weltbild, das das Ganze erklärt, ist deshalb auf ihrer Grundlage nicht möglich.
    Leider aber machen viele Menschen aus der naturwissenschaftlichen Anschauung eine Ideologie, indem sie behaupten, es gäbe NUR eine naturwissenschaftliche Realität. Die Erfahrungen der Menschen weisen aber weit über sie hinaus. Parapsychologische Phänomene sind heute nicht mehr zu leugnen. Doch Nahtod- und Reinkarnationserlebnisse z.B., aber auch Telepathie und Telekinese sind mit der Naturwissenschaft nicht zu erklären.
    Diese Phänomene zeigen aber, dass das Leben nicht durch materielle Gegebenheiten beschränkt wird, sondern es selbst die GRUNDLAGE aller „Dinge“ ist. Darauf fußt auch die Auferstehung. Ich habe dazu einen Text veröffentlicht, der zwar wissenschaftlich, aber doch auch allgemeinverständlich ist. Er ist hier einsehbar: https://www.academia.edu/47776276/Ursprung_und_Ziel_Wie_die_Evolution_weitergeht_ (alternativ auch hier: https://drive.google.com/file/d/1QTQTvKZCdW8EyCRbnBzNequwxIve5FgV/view )

  5. Vielleicht sollten wir die Auferstehung von Jesus weniger auf eine bestimmte Person reduzieren, als sie vielmehr in seinem Bekenntnis zum Vater suchen.

    Wer ist dieser Vater? Joseph? Sein Glaube, der Mutter gegenüber? Wer war die Mutter von Jesus? Wie kann sie als Jungfrau einen Sohn empfangen haben, der dann auch noch geboren wird und als Messias in die Geschichte eingeht? Wodurch wird Joseph zum Vater und wie lange dauert seine Vaterschaft? Wie erfährt der Vater von der Geburt seines Sohnes? Was hat das alles mit der Geburt zu tun, die sich in mir als Mensch offenbart und damit seinen Anspruch auch an mich ergehen lässt? Wie kann ich als dieser Mensch meinem eigenen Anspruch durch Jesus gerecht werden? Ist Jesus auch »nur« ein Mann, dem mehr zugeschrieben wurde, als er selbst vielleicht wahrgenommen hat? Als wer oder was identifiziere ich mich selbst durch die Geschichte über Jesus und nicht zuletzt, warum ist die Lebensgeschichte von Jesus noch heute mit mehr Fragen verbunden, als es Antworten darauf gibt?

    Auferstehung ist die Frage nach Gott, die wir uns durch Jesus stellen! Das ist schon alles. Vor Gott sind wir unverkörpertes Leben, dessen Formen sich aus der Natur der Sache ergeben, die wiederum ihren Gesetzen unterworfen ist. Nun ist Sache immer das, was der Fall ist, der bereits eingetroffen, noch auf die Erkenntnis aus seinem Eintreten wartet. So betrachtet ist Evolution das, was aus dem Wort ergeht, das nur beobachtet, was beschlossene Sache ist und sich dadurch aus allem heraushält, was es nicht betrifft. Wie aber passt der Mensch in diese Art der Evolution, die ohne das lebendige Wort nicht Teil seines Lebensbeitrags sein kann, der sich seit der Einheit von Zeit bereits als Jesus ergeben hat? Gilt es jetzt, Jesus gleich zu werden, oder genügt es, sich auf eine Politik einzulassen, die sich an der Würde des Menschen ausrichtet und damit den Umständen der Zeit gerecht werden kann, die sich aus seiner Geburt ergeben? Für eine derartige Politik von Polis, Bürgergemeinschaft, müsste jeder Mensch eintreten, der sich zum Glauben bekennt, was immer auch aus diesem Bekenntnis hervortritt, es beginnt beim Sohn und endet mit dem Vater. Die Mutter bleibt rechtlich außen vor, denn wie sollte auch nur ein Wort an sie ergehen können, das sich nicht von Gott kommt?

    Meines Erachtens hat sich aus der Polis die Geschichte über Jesus entwickelt, da sie sich in ihm, dem Messias in ihren Sehnsüchten nach Frieden und Freiheit wiedererkannt hat. Aus der Überzeugung dieser Polis Gott gegenüber, entwickelte sich etwas, was sich nur durch Jesus beschreiben lässt. Es ist noch so unvollkommen und dennoch steht es am Anfang des Weges, der sich für uns Menschen auftut. Wir können ihn gemeinsam gehen und, wie ich glaube, wollen wir ihn auch gemeinsam gehen. Dafür gibt es die Kirche als Möglichkeit, wie wir im Umgang mit dem Staatswesen, dem sie zwar angehört, es dennoch unterscheiden kann, indem sie mit Gottes Hilfe ein gemeinsames Werkzeug gefunden hat, dem unser aller Intelligenz gewachsen ist. Seit Gott können wir alles bewirken, was sich aus Jesus ergibt und damit in seiner Würde von einem Menschen ausgeht, der aus dieser Geburt bewusst die Verantwortung übernimmt, die sich aus der Zeit ergibt, in die seine Geburt hineingefallen ist. So bleibt die Geburt sozusagen eine offene Baustelle, die von Jesus geleitet immer wieder einen neuen Auftrag erfüllt. Ich denke, das Wie ist dabei unsere eigene Angelegenheit, doch die Bedingungen dafür sind seit Gott gesetzt, daran ist nicht mehr zu rütteln.

    • Andere Menschen auf Glaubensweg mitnehmen

      Liebe Roswitha Steffens: Ich bin bei allem was Sie – aus einer anderen Perspektive geschrieben haben – voll dabei. Ich denke, wir müssen (oder besser „dürfen“) Gott in uns Raum geben, damit dann auch Jesus und dem Heiligen Geist. Dann können wir uns auch auf einen persönlichen Weg begeben, den man mit einem alten Wort „Nachfolge“ nennt. Dies ist immer etwas prozesshaftes. Weniger geht es um die Bibel selbst, aber in ihr und mit ihr nehmen wir an den Glaubens- und Gotteserfahrungen seit Jahrtausenden teil. Aber unsere Christenheit, vor allem die (noch) großen Kirchen, sind wie Dinosaurier, und die sind leider ausgestorben. Früher glaube man, weil sie zu groß und unbeweglich waren. Mit Jesus und für seine Sache der Liebe Gottes auf einem Weg zu gehen, bedeutet sicher immer andere Menschen zu diesem Weg einzuladen und mitzugehen. Fundamentalismus und mitunter auch Dogmatismus, mit Gott Angst zu machen, lässt sich nicht mit dem Friedefürst Jesu vereinbaren. In diesem Sinne eine frohe Osterzeit, die ja jetzt erst beginnen. Im übrigen glaube ich, dass immer Endzeit ist. Nicht weil dort (nur die großen von uns aber zumeist erzeugten) Katastrophen stattfinden, sondern auf einen Neuen Himmel und eine Neue Erde hin zu leben, Dabei ist Jesus für wirklich alle Menschen dieser Welt gestorben, die je gelebt haben und leben werden. Christen sind daher – aus der Sicht Gottes – keine kleine Schar. Die ist nur in der jetzigen Zeitlichkeit so. Für eine solche Aussage werde ich harsch kritisiert. Nachvollziehbar ist, dass manche Mitmenschen es als ungerecht empfinden, wenn Jesus sogar für Kain, Judas und all die vielen Bösen und Lieblosen gestorben ist, ja sogar für unsere inneren Abgründe (die jeder hat). Der Himmel ist wie die Liebe immer ein völlig unverdientes Geschenk. Das Gericht Gottes fand auf Golgatha über alle Welt statt. Deshalb hat die irdische Hölle keinerlei Zukunft. Eigentlich müssten wir Christen, egal wie unsere Frömmigkeitstradition aussieht, die allergrößte Befreiungsbewegung global sein. Aber dies ist ein anderes Thema

  6. Ohne Gott wäre das Universum nur Mathematik

    Roland Gebauer kann ich in allem was er schreibt, (fast) vollständig folgen. Der Glaube – im Sinne eines großen Vertrauens auf Gott – kann ohne die Sicherheit einer Auferstehung nicht auskommen. Denn wenn Jesus nicht auferstanden ist, es keine endgültige Heimat bei Gott gibt, wir nicht von unserem Schöpfer kommen und wieder zu ihm zurückgehen, dann ist alles sinnlos. WARUM: Ist die Schöpfung nur ein Zufallsprodukt, dann ist alles Zufall, das gesamte Universum vielleicht sogar Mathematik, aber es gibt dann keinerlei Werte. WARUM: Weil wir dann das Produkt nur eines unergründliches Universums sind, das plötzlich aus dem Nichts entstand, oder immer schon (auch als Multiversum) existierte. Wir sind dann nur Bestandteile der vielen kleinen atomaren Bausteine auf der untersten Ebene des Seins. Als Weiterentwicklung auf dieser unteren Ebene gehören wir zu den dann biologischen Wesen aus Kohlen-Wasserstoff, mit einem großen Gehirn, welches uns nur jene Wirklichkeit wiedergeben kann, die es selbst vermag in uns zu spiegeln. Liebe ist dann nur ein bioelektrischer Vorgang im Gehirn. Genauso jede Form von Spiritualität und somit alle unsere Glaubens- und Gotteserfahrungen. Dann hat uns – gewissermaßen – nur die Natur erfunden. Aber wer ist die Natur?: Vor Jahrzehnten schrieb Frank J. Tipler „die Physik der Unsterblichkeit“. Vereinfacht ist der Mathematiker davon überzeugt, dass das Universum – also alles was real existiert – lediglich ein ungeheuer großen Computer ist – das Universum eine solche Realitätsmaschine. Die vermag es dann allerdings auch, uns Wirklichkeit vorzugaukeln (etwa wie im Film „die Welt im Draht“ der Vorcomputerzeit, oder die „Matrix“ in der Zeit des weltweiten Netzes. Natürlich kann eine solche Realitätsmaschine uns auch speichern und dann real einen Neuen Himmel und eine Neue Erde vorgaukeln. Aber wozu soll dies dienen? Vor allem frage ich mich, warum ich an eine Maschine glauben soll, statt an einen Gott der Liebe und Barmherzigkeit. Außerdem: Wenn uns eine Maschine generiert, wer hat diese Maschine erdacht? Ein Obergott, der über Gott steht. Oder steht über einem Obergott dann noch ein höherer? Mein Schöpfer ist eine alleszufassende Wirklichkeit. Er hat alles aus sich und seinem Geist erschaffen, wir Menschen sind Geist von Gott Geist. Nur Gott ist dabei der wirklich Gute. Er liebt mich ohne Vorbedingung. Deshalb ist Jesus auch für alle Menschen gestorben, zur Erlösung aller Menschen und für die Neuschöpfung von Himmel und Erde. WARUM: Dies weiß niemand. Auch nicht warum es z. B. auch die Erbsünde gibt. Oder warum wir nicht im Paradies, also bei Gott geblieben sind. Vielleicht sind wir – auch – in diesem Universum, wie Einstein sagen würde „in Raum und Zeit“, um etwas zu lernen. So wie wir uns im Schöpfungsbericht als Adam und Eva wiederfinden, die aus dem Paradies verbannt wurden um etwas zu lernen. (Etwa: Gott würfelt nicht) Aber wir sind auch zugleich die Erben des Universum, als Bewohner einer neugeschaffenen Schöpfung. Dies aber hat alles mit Jesus begonnen. „Der Apostel Paulus hält es für wichtig, vor solcher Täuschung zu warnen“! Diesen Halbsatz des Autors (über Gotteserfahrungen??) habe ich nicht wirklich verstanden. Es gibt viele Menschen, die Gottes Präsenz in ihrem Leben gespürt haben, es gibt viele Leute auch mit einer Nahtoderfahrung oder jener ähnlich, die auch Saulus vor Damaskus hatte und er durch solche Gottesbegegnung ein Paulus wurde. Menschen die in Gott, und damit auch in Jesus verliebt sind, die bekommen diese Liebe auch spürbar zurück. Da möchte ich, sollte ich dies wirklich nicht falsch verstanden haben, dem Autor also widersprechen. Glaube ist nicht in erster Linie nur eine Lehre über Gott, oder die Annahme eines richtiger Dogmatik, sondern eine (möglichst) vorhandene persönliche Beziehung zu Jesus. Nur eine solche Beziehungen, die auch dunkle Seiten zu haben vermag (etwa bei Hiob), ermöglicht es uns möglichst immer aus der Vergebung zu leben. Wäre dies nicht so, dann würden wir mehr oder weniger nur an eine Lehre über Gott glauben, so wie Hindus oder Budhisten an eine logische Begründung warum wir als Menschen immer auch mit Leid konfrontiert sind. Als Christ kann ich mich immer in die Arme Gottes flüchten. Eine logische Welt kann niemand trösten.

  7. Eine Auferstehung von den Toten widerspricht nach unseren Kenntnissen völlig den Naturwissenschaften. Alle Jahre legen wir für einen Tag die Arbeit nieder, um der „Himmelfahrt Jesu“ zu gedenken. Jesus ist angeblich seinerzeit von den Toten auferstanden und lebt nun in alle Ewigkeit weiter. Wer derart wundersame Behauptungen in die Welt setzt, sollte dafür gute Argumente, wie Beweise und Augenzeugenberichte vorbringen können. Es gibt jedoch nichts dergleichen.

    • Hallo Dieter,
      Anscheinend scheint Sie Gott nicht in Ruhe zu lassen, da Sie hier immer noch Artikel lesen und kommentieren, leider mit sehr schwachen Ausführungen.
      Sie glauben den biblischen Berichten (inkl. den Augenzeugenberichten, wie beim zweifelnden Thomas) nicht, können es aber nicht sein lassen, zu kommentieren, was Ihnen nicht passt. Liegt es vielleicht daran, dass Sie im Grunde wissen, dass die Bibel wahrhaft ist, Sie sich aber dagegen entschieden haben?

      Ich bete und hoffe, dass Gott Ihr verhärtetes Herz berührt und Sie wieder zu Ihrem Schöpfer finden.

      • Als säkularer Humanist glaube ich an meinen gesunden Menschenverstand und an vernünftige Werte, die zum Wohle der ganzen Menschheit durchgesetzt werden sollten. (Demokratie und Menschenrechte). Vor allem möchte ich mein Leben nicht auf Illusionen, sondern auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf ein realistisches Weltbild stellen.

        • Zum Nachdenken:

          In den Anfängen des Automobils fuhr ein weltbekannter Erfinder und Erbauer dieser Vehikel mit seiner von ihm konstruierten Nobelkarosse, mit Chauffeur, über eine Landstraße zu einer wichtigen Konferenz. Chauffeur und Erfinder waren dementsprechend auch nobel gekleidet.

          Kurz vor dem Konferenzort stand am Straßenrand die gleiche „Kutsche“ gleicher Machart des Erfinders, allerdings mit geöffneter Motorhaube, und gebeugt davor eine männliche Person, die, mit Werkzeugen „bewaffnet“, das Innenleben der Karosse wieder zum Laufen bringen wollte.

          Der Erfinder vergaß die Wichtigkeit der Konferenz – es ging hier um seine Ehre. So befahl er dem Chauffeur sofort anzuhalten, um exzellente „Pannenhilfe“ zu leisten.

          Ohne sich vorzustellen, weder namentlich noch als Konstrukteur des Automobils, wandte er sich freundlich dem Mann zu, der fluchend nach der Pannen-Ursache seines edlen Fahrzeugs suchte, und bot ihm seine Hilfe an.

          Der Angesprochene reckte sich aus seiner „Motorraumbeugung“ hervor, sah die edel gekleidete Person des Erfinders von oben bis unten ungläubig an, wusste offensichtlich im Moment nicht ob er lachen oder weinen sollte und lehnte die Hilfe des Erfinders kategorisch ab. Er wies sich als erfahrenen Monteur aus, der die „Sache“ selbst wieder in den Griff bekäme.
          So wandte er dem Erfinder den Rücken zu und beugte sich wieder in den Motorraum seiner „Elendskutsche“ hinein.
          Wortlos stieg der „Erbauer“ dieser Automobilmarke wieder in sein Fahrzeug und befahl seinem Chauffeur weiter zu fahren. Doch dieser lies es sich nicht nehmen, den werkelnden „Pannenfahrer“ anzusprechen; klärte ihn über die Person seines Chefs auf, und dass er gerade die höchste qualifizierte Hilfe in dieser Pannenangelegenheit abgelehnt habe.

          Über die anschließenden Gedanken und die dementsprechende Reaktion des von sich überzeugten „Pannenfahrers“ ist nichts bekannt, aber denkbar ist, dass er sich über seine eigene Torheit ärgerte und sein stolzes Herz noch stolzer wurde.
          Vielleicht aber, wenn GOTT ihm Gnade geschenkt, und ihm aufgrund dieser Begebenheit ein vernünftiges Umdenken eingab, könnte auch der Anfangsweg für das Gottesgeschenk eines neuen Herzens gebahnt worden sein?! –

          JESU-WORTE: „Ich preise Dich, VATER, HERR des Himmels und der Erde, dass Du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, VATER, denn so war es wohlgefällig vor Dir.“ Mt. 11, 25-26

          Schriftstellen: EBF 1982

          KaRo

        • Wie gesund der Menschenverstand ist, sehen wir ja am Zustand unserer Welt. Da vertraue ich lieber Gottes Wort, welches den Menschen in seiner Bosheit sehr exakt beschreibt.

          Und ja, wenn es einen Gott gibt, wovon ich überzeugt bin, dann kann er auch außerhalb der Naturgesetze wirken und Tote auferwecken. Wäre nach dem Tod alles aus, dann wäre unser Leben und unser Mühen komplett sinnlos und hoffnungslos.

          Und an einen wirkmächtigen Gott zu glauben, verstößt in keinster Weise gegen Verstandesprinzipien.

          Die Auferstehung ist wahr. Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden…

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.