Die AfD kommt aktuell in Umfragen in den neuen Bundesländern auf 30 Prozent. „Wesentliche Teile“ des AfD-Menschenbilds widersprechen laut Sachsens Landesbischof Tobias Bilz dem Evangelium.
Bischof Tobias Bilz sieht mit Blick auf die Landtagswahlen 2024 die Kirchen in einer besonderen Verantwortung. So seien wesentliche Teile des von der AfD vertretenen Menschenbildes nicht mit dem Evangelium vereinbar, sagte Bilz im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kirche betrachte auch gesellschaftliche Entwicklungen aus der Sicht des Glaubens.
„Wenn eine Partei vehement infrage stellt, dass alle Menschen gleiche Würde und gleichen Respekt verdienen, dann entspricht das nicht der christlichen Haltung“, sagte Bilz. „Wenn eine Partei nationalistisch denkt, dann sagen wir als Christinnen und Christen: Der christliche Glaube ist nicht national, sondern er ist universal“, fügte er hinzu. Er persönlich könne nicht empfehlen, dass Christinnen und Christen die AfD wählen.
„Woher kommt diese innere Distanz zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung?“
Wenn ein steigender Prozentsatz der Bevölkerung bereit sei, eine in Teilen rechtsextreme Partei zu unterstützen, stelle sich die Frage, wie es zu dieser Haltung kommen konnte, sagte Bilz. Die Aufgabe der Kirche sei, „mit den Menschen darüber zu sprechen, woher diese innere Distanz zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung kommt“. Derzeit liegt die AfD in Umfragen in den neuen Bundesländern bei etwa 30 Prozent.
Mit Blick auf den Verlust an Kirchenmitgliedern sprach der Bischof von einem „schmerzlichen Prozess“. Es gebe zahlreiche Erwartungen an Kirchen und oft sehr unterschiedliche. „Wir tun als Kirche gut daran, unsere Glaubensüberzeugungen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen fröhlich zu vertreten“, sagte der Landesbischof, der Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Viel werde „davon abhängen, wie nah wir bei den Menschen und ihren Lebensfragen sind“. Bilz leitet seit 2020 die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens.
„Was sollen diese Warnungen?“ schreibt hier jemand. – Diese Warnungen sind bitter notwendig – nochmal: wegen des problematisches Menschenbildes und der problematischen Distanz zu unserer Demokratie.
Der Artikel zu Bischof Bilz und der von Prof. Patzelt (in einen Posting hier weiter unten vorgeschlagen) ist gut.
Aber es ist wieder mal so wie in der Schule: den lauten wird am meisten Aufmerksamkeit geschenkt.
Auf die einzelnen Punkte der Schreibenden hier einzugehen, wird wenig fruchtbar. Denn die Sichtweise auf die einzelnen Themen und die Einschätzung der jeweiligen Problemlage nährt sich aus den Grundeinstellungen (und nicht wie hier in den Postings suggeriert wird, aus besseren Fakten)
Die Redeweise solcher Menschen ist entlarvend: „gegen die Mehrheitsmeinung der Bürger agieren“ – „ sollten auf das Volk hören“ – „Stopp der Dekonstruktion der Gesellschaft durch Überhöhung von Minderheiten“ – und natürlich das Thema Migration. – Ach ja, und natürlich auch die Fehler der Kirche.
Ich werde hier nicht weiter einsteigen, denn der harte Kern ist nicht zu erreichen, die Protestwähler sehr wohl, da wird viel versäumt.
Insgesamt läuft es auf große Ähnlichkeiten mit Fundamentalismus hinaus: die Suche nach einfachen Lösungen, und wenn das nicht geht, dann wenigstens die Reduzierung der Komplexität um vollmundig klagen zu können.
Auffällig ist, wie wenig Bibelstellen zu diesen Themen genannt werden gerade von denen, die sonst bei andern Themen sehr schnell damit sind. Lassen sich wohl keine Stellen finden aus dem Evangelium zu so einem Menschenbild.
@Seltsam
zu „Ich werde hier nicht weiter einsteigen“.
Das kennen wir ja schon …
Wer keine konkreten Argumente nennen kann, sie nicht formulieren kann oder es gar keine gibt, wird selten ernst genommen 🤷♀️
Mich interessieren Argumente!
Vage Anschuldigungen, Kontaktschuld-Mechanismen und Geraune disqualifizieren und verunmoeglichen Gespraech auf Augenhoehe.
Daran haben Sie kein Interesse, oder?
LG Joerg
@ Jörg: Sie schreiben hier als Reaktion auf ein anderes Posting: „Meinen Sie, jeder auf der Welt sollte ein Visa und Flugticket von D bezahlt bekommen und einreisen duerfen? Ist das ihr Ernst? Wollen Sie unsere Gesellschaft auch zerstoeren?“ – Ist das Augenhöhe? Ist das überhaupt fair? Solche Sätze zeigen mir, dass es [gestrichen / MfG, das JDE-Team], wenn ich hier einsteige. Friede sei mit Ihnen.
Wehret den Anfängen
Das mit „Gott ist quer“: Dass der Prediger dies auf dem Kirchentag in einem ganz anderen Zusammenhang so sagte, muss ich an dieser Stelle erwähnen. Es wird hier immer wieder völlig falsch dargestellt. Obwohl alle Leute – durchaus unterschiedlicher Frömmigkeitsprägungen – dies aber durchaus richtig und sehr gut fanden. Da ging es um unsere Solidarität mit Queren, aber auch gegen Rassismus und Antisemitismus. Da aber jeder Mensch und jede Menschin gleich wertvoll ist, ist auch Gott an deren Seite. Jesus hätte wohl auch gesagt, „was ihr einem meiner queren Brüder angetan habt, das habt ihr mir angetan“!
Was nun meine Befürchtung einer gewissen (verständlichen) kirchlichen Konfliktscheu betrifft, möchte ich Bischof Bilz recht geben und ihm für seinen Mut herzlich danken. Das Menschenbild, welches sicherlich nicht alle AfD-Mitglieder, aber ihre Partei jedoch deutlich vertritt, ist mit einem christlichen Menschenbild absolut nicht kompatibel. Wir sind dies – auch im Sinne rechtzeitig vor einer großen Sintflut von einem geschlossenen rechtsradikalen Gedankenbildern und Phantasien zu warnen – den Menschen schuldig: Dass wir uns mit ihnen konstruktiv streiten und keinesfalls (entschuldigen Sie den Ausdruck) „den Schwanz einziehen“. Ich meine hier nicht die Partei der AfD, sondern mit den sich offen bekennenden Sympathisanten. Ich bitte doch, wer anders denkt, sich mal die Mühe zu machen, sich im Internet gründlich unser Deutsches Parlamentsfernsehen anzutun – und hier vor allem die fast immer demagogischen Reden vieler AfD-Politiker. Wie etwa Quere bei einer Parlamentsanhörung durch AfD-Abgeordnete lächerlich gemacht wurden, mit unappetitlichen Umschreibungen. Oder wie ein Selbstbetroffener, der als Abgeordneter auch ein Beauftragter für diese Menschen ist, so saudumme Fragen gestellt bekam, dass man darüber lachen müsste, wenn es nicht menschlich so völlig erbärmlich wäre. Mir selbst blieb dabei die Sprache völlig weg. Dies war dann immer noch haarscharf vor der Grenze, die Nettikette des Hohen Hauses zu verletzen. Ich würde aber vorschlagen, sich die Parlamentsauftritte, die kaum von Spuren einer Sachlichkeit getragen sind, nicht abends herunter zu laden. Das tut dem friedlichen Schlaf nicht gut. Wenn dies nichts hilft, fällt mir nichts mehr ein. Liebe CDU: Ich würde dich vielleicht sogar wählen, wenn du bitte bitte nicht noch auf die Idee kommst in den Neuen Bundesländern die AfD rechts zu überholen. Oder gar eine Dritte Art von indirekter Zusammenarbeit mit dieser Partei einläutest. Man sollte gegenüber unserer Demokratie und der freiheitlichen Verfassung große Achtung haben. Wer so weit nach ganz rechts ausschert landet nicht nur im Graben, sondern schenkt der lieben AfD im Endeffekt einen tollen Wahlerfolg. Sinnvoller wäre eine geeignete Verbotsbeantragung. Aber da hoffe ich auf die Sachlichkeit und Kompetenz des Verfassungsschutzes. Endsatz: „Wehret den Anfängen“! Die Konservativen, die 1933 den alten Adolf unterstützten, waren nachher an zweiter Stelle auch dessen Opfer.
Lieber Herr Bilz, nur eine Anmerkung: Glaube ist zwar nicht national, aber Gott ist auch nicht queer. Diese Argumentationskette ließe sich mit dem christlichen Standpunkt zu Abtreibung, Sterbehilfe, sich kümmern um Alte und Schwache, aber vor allem zum Thema Pädophilie weitergeführt werden. Ich hoffe dass ich nicht deutlicher werden muss.
Was Sachsens Landesbischof Tobias Bilz hier bemängelt, trfft doch weitestgehend auch auf andere Parteien zu. Insbesondere, die mit dem C lassen das Christliche mehr oder weniger komplett vermissen. Aber es sind auch wir Kirchenmitglieder, egal welcher Konfession, die es den Parteien durchgehen lassen, z.B. soziale Aspekte zu vernachlässigen. Insbesondere das, was die FDP bei der Hilfe für armutsbedrohte Kinder abzieht, schreit zum Himmel.
Antwort an Klaus Franzreb:
Dass alle Parteien insgesamt sozialen Aspekte vernachlässigen und die FDP – außer dass sie dies auch tut – hier auch größter Sand im Getriebe der Ampel-Koalition ist: Nur wirtschaftliches Wachstum schafft kein Heil der Welt. Uns fehlt so etwas wie den Budhisten mit ihrem Brutto-Sozial-Glück. Schon Angela Merkel wusste hier zu klagen, die Freien Demokraten trainierten ihre Fähigkeit zur Demut. Spaß bei Seite: Der Spaß hört endgültig da auf, wo Flüchtlinge an der Grenze z. B. von Saudi-Arabien – fast schon massenmordartik – erschossen werden. Oder wenn Flüchtlinge genötigt werden in marode Boote zu steigen und ertrinken, weil sie in kein Flugzeug dürfen. Wichtig ist allerdings – der Fairnis halber – wenn die EU hier sich wirklich einig wäre und der Anspruch der Flüchtlinge sowie der Asylanten somit gerecht würde, die Flüchtlingeströme pro Land gerecht verteilen zu dürfen. Dann wären die Flüchtlingsströme extrem ausgedünnt. Bei aller Angst (auch nicht wiedergewählt zu werden) vor den überall derzeit hochkommenden Populisten und Rechtsradikalen: Aus purer Angst muss man ihre Argumente nicht übernehmen. Auch wenn andere unsere Ev. Landeskirchen und die Katholiken – oder z.B. auch den Kirchentag – mies machen: Die Stimmung anzuheizen gegen Flüchtlinge, sie einfach nicht mehr hineinzulassen und damit die Menschenrechte und unser Grundgesetz zu erletzen, ist alles auch ein no go für alle Christinnen und Christen. Die Bergpredigt Jesu ist zeitlos und so eindeutig konkret, dass man sie nicht ignorieren kann. Wer – um alles in der Welt – kann dann aber noch behaupten, die Botschaft Jesu sei nicht auch sozial und politisch (relevant). Politiker jeden Geschlechts bitte ich einmal nachzulesen was Jesus da sagt, ganz allgemein und was er ansonsten meint zu denen die Hilfe brauchen: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“! Aber – werter Klaus Franzreb – sie schreiben: „Aber es sind auch wir Kirchenmitglieder, egal welcher Konfession, die es den Parteien durchgehen lassen, z.B. soziale Aspekte zu vernachlässigen“! In meiner Welt ist das gerade umgekehrt. Die Rufer in der Wüste sind doch gerade die angeblich so wenig rechtgläubigen und rot-grün-durchseuchten großen Mitgliedskirchen, denen man gebetsmühlenhaftig gerne dies sogar vorwirft. Aber Jesus hat sich nicht hinter frommen Mauern zurückgezogen in eine eigene Welt, er ist gekommen diese völlig auf den Kopf zustellen, vielleicht auch vom Kopf auf die Beine.
@Hr. Hehner vom „MAN sollte“ zum „ICH sollte“ …
zu „Der Spaß hört endgültig da auf, wo Flüchtlinge an der Grenze z. B. von Saudi-Arabien – fast schon massenmordartik – erschossen werden.“
Wollen Sie oder ihre Soehne sich nicht freiwillig melden und gegen Saudi-Arabien kaempfen? Oder was schlagen sie vor, was „man“ tun sollte?
„Eine ueberlebende Aethiopierin wurde befragt“. Hatten Sie bemerkt, dass Aethiopien gar keine Grenze zu Jemen hat? Wie sind die Fluechtlinge denn viele hundert Kilometer von Aethiopien durch Feindesland (Somalia? Erithrea?), durch das Rote Meer (Schlepper?), durch das Kriegsgebiet (Jemen) ueberhaupt bis an die Saudi-Arabische-Grenze gekommen?
Warum lesen Sie solche Geschichten in den Medien ihrer Wahl? Um sich zu entruesten? Um abgelenkt zu werden (von was)?
Warum lesen sie nie etwas von den armen Kreaturen, die zu tausenden jeden Tag verhungern oder an Mangel einfacher medizinischer Massnahmen sterben, weil sie ueberhaupt keine Ressourcen zur Flucht haben?
zu „Oder wenn Flüchtlinge genötigt werden in marode Boote zu steigen und ertrinken, weil sie in kein Flugzeug dürfen.“
Genoetigt? sie bezahlten die Schlepper teuer dafuer, in ein marodes Boot einsteigen zu duerfen!
Meinen Sie, jeder auf der Welt sollte ein Visa und Flugticket von D bezahlt bekommen und einreisen duerfen? Ist das ihr Ernst? Wollen Sie unsere Gesellschaft auch zerstoeren?
Wieviele Fluechtlinge wohnen schon bei Ihnen zu Hause? Was tun Sie denn selber?
Ja klar, „man“, Deutschland, die EU (die anderen) sollen Dinge tun …
Warum wollen Sie nicht auf Sozialhilfe-Niveau leben und alles darueber hinaus abgeben? Warum?
Jeder von uns muss einmal fuer SEIN Handeln Rechenschaft ablegen, nicht fuer das Handeln von anderen (Kirche, Kommune, Bundesland, Staat, EU) …
Wer helfen will, sollte es v.a. selber tun und um Mithilfe werben, nicht die anderen kollektiv und ungefragt zwingen, enteignen, oder Armut anderer politisch ausschlachten, um moralischen Druck aufzubauen …
Sozialisten seien an das Gleichnis in 2. Samuel 12 erinnert (https://www.bibleserver.com/LUT/2.Samuel12). Dort nahm einer Ressourcen ungefragt von Armen weg, um damit seine Klientel zu beguenstigen. DAS war ungerecht.
Das ist die Geschichte aller Eliten, aber sozialistische Eliten sind die groessten Heuchler, weil sie vorgeben, dass zu verhindern.
LG Joerg
Wenn Politik und Religion vermischt werden, stimmt was nicht!
Jesus ging damals zu den verachteten und übelsten Menschen und reichte ihnen die Hand.
Davon will man in der evangelischen Kirche nichts wissen, sondern man ist ja nicht aus besseres.
Dass das woke und gegenderte Menschenbild der evangelischen Kirche auch nicht biblisch ist, zeigt nur mal wieder warum so viele Menschen den Kopf schütteln und aus der Kirche austreten.
Sehr richtig, vielen Dank.
Was um alles in der Welt, meinen Sie denn im Zusammenhang von Abtreibung, Sterbehilfe hier mit dem Thema „Pädophilie“. Ich hoffe doch nicht, diese Uraltgeschichte einer einzigen unglücklichen und missverständlichen Veröffentlichung eines einzelnen damaligen Grünen. Das war Jahrzehnte her. Selbst wenn da jemand was schreibt, was Unsinn oder gar Unrecht wäre, es würde nicht rechtfertigen die Grünen heute als Kommunisten zu diffamieren oder unappetitliche Sektierer, die angeblich sogar die Kirchen durchsetzen. Leider kommen wir nach der geheimnisvollen Andeutungen solchen Ahnungen. Ich bin Wähler der Grünen und halte diese nicht für heilig, auch nicht die anderen Parteien. Die AfD sehe ich als deutlich rechtsradikal an.
Die Bibel ist kein Handbuch für alle Lebensfragen
Lieber EinFragender: Was ist dein/Ihr Problem? Jedenfalls kenne ich eine solche Evangelische Kirche, in der ich ein Leben lang aktiv war, leider überhaupt nicht. Wieso das Gendern nicht biblisch ist, muss mir mal jemand erklären. Oder wenn es qua Definition nicht christlich ist, dann genauso wie das Sozialgesetbuch, die Anweisung wie ich einen IKEA-Schrank zusammenbaue. Oder wie ein gutes Aufklärungsbuch inhaltlich sein muss. Damit hat sich die Urgemeinde nicht befasst und es wurde von denen auch nichts über das Gendern übermitteln. Oder vielleicht doch ?
Und die Leute treten nicht aus weil sie den Kopf schütteln über das Gendern oder irgend einen Irrglauben, sondern – was ihr gutes Recht ist – weil sie meist mit dem Glauben nichts anfangen können. Im übrigen gilt theoretisch auch was gegenüber Menschen gilt – auch gegenüber Kirchen: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deine Nächsten“. Übrigens: Pleiten, Pesch und Pannen – oder andere Verwirrungen – gibt es überall mal. Wir sind niemals vollkommen. Aber ich bin lieber unvollkommen als arrogant fromm. Die Bibel ist kein aktuellen Handbuch für alle Lebensfragen.
Was sollen diese Warnungen?
Die meisten AfD-Waehler sind Protest-Waehler. In jeder Partei gibt es Nasen, die man nicht waehlen wuerde, die aber ueber die Listen empor kommen.
So lange die Block-Parteien gegen die Mehrheitsmeinung der Buerger agieren, werden halt Parteien gewaehlt die solche Mehrheitspositionen wenigstens im Partei-Programm „versprechen“, damit sich vielleicht doch noch etwas bewegt. Was sonst koennen wir in unserer starren Parteien-Demokratie mit Medien-Verfilzung unternehmen?
Im Einzelnen sind es mE folgende Positionen:
– Stopp der ungerichteten Masseneinwanderung (v.a. aus wirtschaftlichen Gruenden)
– bezahlbare Energiepreise (also mehr Angebot, statt Angebot drosseln durch AKW-Abschaltung)
– mehr Subsidiaritaet (Entscheidungsgewalt im Regionalen) statt abstrakte EU-Regelungen von nicht gewaehlten Koepfen (zB Fr. von der Leyen)
– Stopp der Zerstoerung unserer Wirtschaft durch Sackgasse Energiewende
– Stopp der Dekonstruktion der Gesellschaft durch Ueberhoehung von Minderheiten
– usw
Ein sehr guter, differenzierter Artikel zum Thema AfD hat emProf. Patzelt (Politikwissenschaftler, CDU) geschrieben:
https://www.pro-medienmagazin.de/politologe-nur-die-afd-selbst-kann-ihre-waehler-abschrecken/
Den Artikel koennte Bischof Bilz viell. auch mal lesen …?
LG Joerg
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele Bürgerliche ihre Lektion gelernt: Nie wieder eine Koalition mit den völkischen Rechten. Höchste Zeit, sie daran zu erinnern!
Moin Dieter,
hast den Artikel von Hr. Patzelt gelesen?
Ja, ein gutes Interview. Aber ob die AfD selbst ihre Wähler abschrecken kann? Die Dummen sicher nicht.
Lieber Dieter: Auch wenn mich die jesus.de Redaktion nicht mehr so ganz lieb hat, weil ich mich hier bei jedem auf dieser Seite abarbeite:
Du schreibst: „Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele Bürgerliche ihre Lektion gelernt: Nie wieder eine Koalition mit den völkischen Rechten. Höchste Zeit, sie daran zu erinnern“! Da stimme ich dir zu und zwar 100%ig.
Arbeiten Sie sich hier nur weiter ab, Herr Hehner. Die meisten Kommentare von Ihnen lese ich gerne. Die Redaktion sollte mal ein Augenmerk auf die Kommentare der Mitglieder von Freikirchen schauen, die sind meist unterirdisch.
Aber, dass ich hier schreiben darf (streng ungläubig) – ist schon ungewöhnlich.
@Dieter,
vielleicht koennten Sie sich ehrenamtlich beim Redaktionsteam anbieten, um „die Kommentare der Mitglieder von Freikirchen“ ein bisschen zu redigieren, zu zensieren / canceln 😉?
Meinungsfreiheit, Toleranz und demokratische Anteilnahme gilt natuerlich nur fuer „richtige Menschen“, nicht fuer blau-braun Verirrte, stimmts 😂?
LG Joerg
Danke Jörg.
Mit den genannten Punkten hast Du den Finger genau auf die Wunden gelegt. Auch die Argumente, die Prof. Patzelt anbringt, sind sehr gut und wichtig. Wenn sich eine andere Partei als die AfD dieser Probleme annehmen würde oder die Kirchen nicht nur der Regenbogenfahne nachlaufen würden, sondern auf das Volk hören und sich um die Verirrten kümmern würden, wäre schon viel getan. Ich kann es nicht verstehen, wenn sich die Kirchen vor den Karren der fremdgesteuerten Regierung spannt…
Ein fataler Denkfehler`
Claudia Niemann: Ich halte dies entgegengesetz für fatal. Etwa wenn wir (auch nur) den Eindruck erwecken, wir würden der AfD ihre Argumente stehlen, in dem wir sie zu den eigenen machen. Dann wählen die Leute das Original, nämlich die sogenannten Alternativen. Das Wehrhafte unserer Demokratie besteht darin, dass sie – alleine wegen ihrer Unmöglichkeit zur direkten Demokratie – eine solche als „Repräsentive Demokratie“ ist. Die Frauen und Männer Abgeordneten werden gewählt und damit entscheidet Volkes Stimme, was der verehrte Wähler will. Man wird also auch dann immer die Regierung haben, die man selbst gewählt hat. Aber jetzt nur nach Stimmung Politik zu machen nach dem Rezept: Grenzen zu, Problem gelöst. Kann das ein denkender Mensch überhaupt glauben, dass das was wir nicht mehr hier sehen, auch nicht mehr besteht? Vor Jahrzehnten forderte der katholisch Theologe Küng einmal ein Welt-Ethos. Eine einleuchtende Idee. Dann hätten ganz viele Staaten sich wenigstens auf fundamentale ethische Werte einigen können. Das ist keinerlei Religionsvermischung und oder ein sonstiges geheimnis böses Geschehen. Sondern lediglich anzustreben, ethische Mindeststandards einzuhalten. Unfreundlich ausgedrückt: Bereits der Umgang in der Kommunikation über das Thema Flüchtlinge „ist derzeit in der Politik unter aller Sau“. (Entschuldigung für dieses Wort für ein intelligentes Tier). Deshalb ist das unterirdisch, weil es nur dem Reflex ganz vieler Politikerinnen und Politiker entspricht, auf jeden Fall zu verhindern dass sie nicht mehr gewählt werden. Die Konkurrenz rechts wird immer größer. Aber wir können den Rechtsgewickelten nicht unsere europäischen Werte opfern und auch nicht unsere konkret gelebte christliche Frömmigkeit. Übrigens: Das Argument, die Kirchen würden der Regenbogenfahne nachlaufen, ist so falsch wie der Barth, der schon bis in den Keller reicht. Wer das schreibt kennt weder die Kirche von innen noch die einzelnen Gemeinden. Wir sind als Christen keine Perfektionisten, aber auch nicht blind. Diese Art der Meinungsäußerung ist vergleichbar wie jener auf der politisch-christlichen Ebene in den USA: Wer kein Republikaner ist, kann nur ein Kommunist sein. Oder: Wer kein christlicher Fundamentalist ist, kommt in die Hölle. Abgesehen von der Hirnrissigkeit dieser Denkungsart wird hier grundsätzlich Meinung und Tatsache verwechselt. Aber wenn die Tatsachen nur noch aus Meinungen bestehen: Wie soll dann auch noch die Demokratie dort funktionieren ? Dann gibt es nur noch die Alternativen Wahrheiten nach der Methode der Donald Trump, dem besten Politiker aller Zeiten. Wir sollten (ernsthaft) für die Amerikaner beten, dass ein im Gefängnis sitzender Donald, nach Urteil eines Gerichtes, ungebremst dort einen Bürgerkrieg ausruft. Nur weil seine imaginäre Größe über ihn hinausgewachsen ist. Bekanntlich ist auch der Turmbau zu Babel an seiner Größe gescheitert.