Am 15. Oktober lädt GOTTDIGITAL zur „Digital Change Call-In Show“ ein. Experten beantworten Fragen zu KI und Digitalisierung – kostenlos per Zoom.
Der technologische Wandel und künstliche Intelligenz sind in aller Munde. „Eigentlich sollte er längst in den Strategien und im täglichen Werkzeugkasten in Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Verbänden bis hin zur christlichen Ortsgemeinde angekommen sein“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins GOTTDIGITAL. Für viele seien jedoch noch zahlreiche Fragen offen.
Mit einem interaktiven Live-Event will GOTTDIGITAL weiterhelfen. In der „Digital Change Call-In Show“ am 15. Oktober um 19:30 Uhr können Interessierte ihre Fragen stellen. Als Experten sind Jörg Dechert, Mitgründer und Geschäftsführer der sinnkubator gGmbH, und Joachim Stängle, Gründer und Inhaber von stängle consulting, im Zoom-Meeting dabei. Die beiden Mitglieder des Vereins GOTTDIGITAL wollen „einordnen und weiterhelfen“.
Das Event richtet sich an alle, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit „Change, Digitalisierung oder künstlicher Intelligenz“ beschäftigen. Auf der Homepage von GOTTDIGITAL können sich Interessierte anmelden. Ein Teilnehmerbeitrag wird nicht erhoben.


Digitale Umarmungen sind unmöglich
Ohne hier sehr ausführlich das für und wider, bzw. die mögliche Gefährlichkeit der geliebten KI zu beschreiben (immerhin soll ihr sogar die Ethik vorgeschaltet werden): Ich würde mir für meine Nachkommen sehr wünschen, dass die Gemeinde Jesu Christi – sogar bewusster und tatkräftiger – ihren sehr persönlichen Zusammenhalt gerne pflegt. Denn man kann als Kirche/n nicht der Leib Christi sein, wenn Nähe, Vergebung, Lastentragen und auch insgesamt das Doppelgebot der Liebe ausfallen: Wenn wir uns fast nur noch digital begegnen würden. Christinnen und Christen dürfen nicht einer virtuellen Kälte anheimfallen. Denn auch jenseits christlich-theologischer Überlegungen und Wahrheiten gilt stets: Kommunikation ist nicht unerheblich auch nonverbal. Dem anderen Menschen ins Gesicht zu sehen mag uns erkennen lassen, was uns hier seine Körpersprache sagt. Digitale Umarmungen sind Bullschitt, keiner sollte unser so wunderbares Abendmahl allein feiern, ohne real anwesende Glaubensgeschwister. Aber sicherlich sehr viele Menschen benötigen unsere schönen Gottesdienste, die vielen brennenden Kerzen, gemeinsam gesungene Lieder sowie das gemeinschaftliche Gebet – auch als Tankstellen für ihre Seelen. Denn eigentlich sind wir Kirche als ein Licht der Welt und Salz der Erde. Weil wir uns in räumliche Bewegung versetzen und auch an die Hecken und Zäune der Welt gehen. Es geht nicht nur darum, alle Menschen im Internet zu erreichen, sondern mit einer zusätzlichen Geh-Hin-Struktur sie auch dort zu erreichen, wo sie leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Die Welt verlangt unsere tatsächliche Anwesenheit und wir sollten gegebenenfalls auch die modernen Tische der Wechsler in unseren Kirchen, wie Jesus im Tempel, gegebenenfalls zumindest umwerfen. Vor allem dann, wenn der Glaube nur noch Show oder Geschäft ist. Der Klimawandel braucht Leute.
Wenn sogar Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, weil die Rettungskräfte nicht mehr finanziert werden, darf uns dies nicht gleichgültig lassen. Wir sind hier nicht nur auf einem Umsteigebahnhof in den Himmel, sondern vor himmlischer Herrlichkeit geht es auf Erden um unsere Schulaufgaben. Aber selbstverständlich freue ich mich über jeden digitalen Gottesdienst im Netz oder Fernsehen, wenn meine alten Knochen nicht mehr laufen.