„Die Rückkehr nach Afghanistan in Sicherheit und Würde“ sei derzeit nicht zumutbar, stellen die hessischen Landeskirchen in ihrer „Kasseler Erklärung“ fest. Dem Schreiben zufolge wollen sie weitere Menschen aus Afghanistan aufnehmen und Abschiebungen in das Krisenland stoppen.
Die Sicherheitslage sei „weiterhin prekär, fragil, unvorhersehbar“ und habe sich in den letzten Wochen weiter dramatisch verschlechtert heißt es in der gemeinsamen Begründung des Zentrums Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Diakonie Hessen.
Besonders Frauen und Kinder seien von der „desolaten humanitären Situation“ betroffen: Das Land hat eine hohe Muttersterblichkeit zu verzeichnen und Frauen werden häufig Opfer von Diskriminierung in Zwangsehen, Vergewaltigungen oder dem Bildungsentzug. Besorgniserregend ist die zweithöchste Kindersterblichkeitsrate der Welt. Außerdem werden Personengruppen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert.
Daher fordern die Verfasser unter anderem die eingehende Einzelfallprüfung aller Asylanträge afghanischer Staatsangehöriger durch das Bundesamt für Migrattion und Flüchtlinge (BAMF) und Erleichterungen beim Nachzug von Familienangehörigen.