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Zehn Gründe für den Konfirmationsunterricht

Die Mitgliederzahlen der evangelischen Kirche sinken kontinuierlich. Die Konfirmandenzeit ist essenziell, um junge Menschen für Kirche zu begeistern. Anna Stuhlmann hat für das Nachrichtenportal evangelisch.de zehn gute Gründe für den Konfirmationsunterricht gesammelt:

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  1. Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität
  2. Neue Menschen kennenlernen
  3. Gottesdienste und evangelische Liturgie kennenlernen
  4. Gemeinschaft mit Christinnen und Christen erleben
  5. Die Bibel entdecken
  6. Gläubige Vertrauenspersonen kennenlernen
  7. Musik als etwas Spirituelles erfahren
  8. Über Identität nachdenken
  9. Die eigenen Werte und seine Weltanschauung reflektieren
  10. Eine Menge Spaß haben

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5 Kommentare

  1. Konfirmandenunterricht, Religionsunterricht, Kommunion- und Firmunterricht, Kindergottesdienst und Kinderstunde: Junge Leute werden so lange mit „christlichen“ Inhalten traktiert, bis es ihnen zum Hals heraushängt und sie nichts mehr davon wissen wollen. Das Gesamtergebnis ist offenkundig. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!

    • Oder um es noch mit einem aktuellen Bild auszudrücken: Junge Leute werden so lange mit „Christlichem“ geimpft, bis sie erfolgreich immunisiert sind gegen das Christentum …

      • Die Sinnhaftigkeit der Aussage fehlt

        Wenn sich der Kommentar von Ulrich Wößner auf meine längeren Darlegungen bezieht, kann ich die Sinnhaftigkeit seiner Auffassung nicht nachvollziehen. Die Konfirmation geht dem Konfirmandenunterricht nach und der Konfi-Unterricht (wenn auch heute mit modernen pädagogischen Methoden) ist ein nachgeholter Taufunterricht. Denn die allermeisten Menschen im ehemaligen Westen Deutschland sind als Babys getauft. Wie soll man christlichen Inhalte nicht einführen bzw. warum sind sie eine Traktierung ? Es wird auch niemand geimpft und man könnte bei dieser Formulierung auch „Gehirnwäsche“ sagen. Der Glaube ist aber im Endeffekt nicht ohne Vertrauen in Gott ein wirkliches glauben und das reine Wissen über eine Glaubenslehre kann für eine Glaubensentscheidung nur eine Orientierung darstellen. Ich habe kein Wunschbild der Praxis der Konfirmandenarbeit dargestellt, sondern die meist vorherrschende Realität. Natürlich kann man alles auch gleich lassen und – um es volkstümlich auszudrücken – „den lieben Gott einen guten Mann sein lassen“!

  2. Gute Gründe volkskirchlicher Strukturen

    Es gibt gute Gründe (für so genannte) volkskirchlicher Strukturen. Wobei ich eher annehme, dass die Kirche/n der Zukunft weniger Institution sind, eher viele Gruppen von Menschen, die teilweise gemeinschaftlich leben, auch mit anderen Menschen das Leben teilen und ihren Glauben ökumenisch und fromm exemplarisch praktizieren. Das mag man sich nicht wünschen, aber es kann auch eine Chance für eine – auch im geistlichen Sinne – arme Kirche sein, eine die auch Licht und Salz der Erde ist. Vielleicht kann das Verlassen des volkskirchlichen Weges, vor dem Hintergrund meiner nachfolgend geschilderten Erfahrungen, auch ein missionarisch erfolgreicherer sein. Leider haben die beiden großen Mitgliedskirchen laut einer Studie aus den 1970er Jahren nur 3 bis 5% ihrer Gläubigen überhaupt erreicht. Dies trifft auch heute noch zu, leider aber auch eine enorme Austrittswelle. Die Freikirchen leiden auch an diesem Symptom des sogenannten Traditionsabbruches.

    Ob die Ev. Kirche wie auch die Kath. Kirche aus oben genannten Gründen wirklich ihre Möglichkeiten ausschöpfte, mag man anzweifeln, oder auch wegen unterschiedlicher Situationen in den einzelnen Gemeinden durchaus (in Einzelfällen) positiv bewerten. Die Konfirmandenarbeit, eher also diejenige mit jenen, die noch vor ihrer Konfirmation stehen – also vor dem Nachholen des Taufversprechens (katholisch ist dies die Firmung), leidet seit vielen Jahren an starken Defiziten. Ich habe das als Evangelischer in 38 Jahren Praxiserfahrung im Kirchenvorstand einer Kleinstadt erlebt und erlitten. Was schon immer so war: Wer konfirmiert wurde, hat viele Geschenke erhalten, einen wunderbaren Festtag gefeiert und dann hat er – fast wie erlöst – zumeist alles was Kirche betrifft, und oft für immer, hinter sich gelassen. Schon in den 1980er Jahren fingen wir an, uns ernsthafte und intensive Gedanken über eine Reform dieser Arbeit zu machen. Die Konfirmandenprüfung, die ich selbst als sehr beängstigend als Jugendlicher empfand, wurde abgeschafft. Oft stand der oder die arme Pfarrer/in vor den Jugendlichen im Vorstellungsgottesdienst, um den Betreffenden einige richtige Antworten zu entlocken. Erfolgreich war, dass die Jugendlichen, unter Mitwirkung der Theologen nur von der Seitenlinie, einen Prüfungsgottesdienst fast vollständig eigenständig vorbereitet und durchgeführt haben. Das hat nicht immer, aber doch tendenziell, manchmal richtige Begeisterung ausgelöst. Geblieben sind trotzdem wenige, etwa für eine weitere Mitarbeit in der Jugendarbeit, in den gemeindlichen Chören oder als Teilnehmer*innen in Gemeindegruppen bzw. in Gottesdiensten. Ein sehr charismatischer Pfarrer hatte aber ganz viele Mitarbeiter*innen auch bei der Konfirmandenarbeit, mit eigenen Aufgaben, sodass hier einige Teenager wirklich in der Gemeinde weiter aktiv waren, leider aber zeitlich nicht mit großer Nachhaltigkeit.

    Wahrscheinlich muss man mit solchen Ergebnissen rechnen, weil man mit dem Evangelium kaum offene Türen einrennen kann. Vermutlich wird dies auch in freikirchlichen Gemeinden, auf einer anderen Art, auch das gleiche Problem sein. Wir haben neben dem normalen Gottesdienstformat auch andere Formen von Gottesdiensten angeboten, die durchaus eine dann größere Resonanz gehabt haben. Allerdings bei genauerem Hinsehen: Diese zumeist jüngeren Menschen haben auch fast ausschließlich zu jenen gehört, die man quer durch die Gemeinde und ihre Angebote immer als die Gleichen trifft – man schmort kräftig im eigenen Saft. Selbst bei Evangelisationen waren es diejenigen, die immer schon am Sonntag in der Kirchenbank gesessen haben oder in irgendeiner Weise ihren Glauben auch in der Gemeinde öffentlich lebten. Selbst einige evangelikale Gruppierungen haben selbst in den altbackenen Zeltmissionen stets die erreicht, die schon zur aktiven Gemeinde gehörten. Vielleicht erfahren war erst im Himmel, warum es kaum möglich ist, die sogenannten Menschen von der Straße mit der besten Botschaft des Universums zu erreichen. Ich plädiere deshalb an die Hecken und Zäune der Welt zu gehen und aus der ausschließlichen Komm-Struktur eine Geh-Hin-Struktur zu machen.

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