Der Himmel – Realität oder frommes Wunschdenken?

Nach dem Tod kommt nichts. Oder doch? Die Bibel macht Hoffnung auf ewiges Leben. Denn die Beziehung zu Gott kann nicht einmal der Tod zerstören.

Von Wolfgang Kraska

Solange es geht, verdrängen wir das Thema Tod und Sterben gerne. Und doch müssen wir uns damit immer wieder auseinandersetzen, etwa wenn liebe Menschen von uns gehen. Auch die öffentliche Diskussion über die Grenzen und Möglichkeiten der Sterbehilfe hat viele veranlasst, Vorsorge für die letzte Lebensphase und den eigenen Tod zu treffen. Aber das Thema ist und bleibt unangenehm und bedrohlich.

Längst nicht jedem ist es vergönnt, in Frieden und ohne längeres Leiden zu sterben. Oft geht dem Sterben der Verfall unserer Persönlichkeit voraus. Niemand möchte hilflos oder gar dement anderen als Pflegefall zur Last fallen. Was bleibt dann noch von mir übrig? Wer in der Blütezeit nur auf seine Lebensleistung und den eigenen gesellschaftlichen Marktwert setzt, muss zu Recht befürchten, am Ende vor dem Nichts zu stehen. Aber Gott sieht uns anders. Die Würde des Menschen leitet sich nicht vom Menschen und seiner Leistung ab, sondern ist allein im Schöpfer begründet. Jeder Mensch verdient Achtung und Respekt, weil er ein Original Gottes, Handarbeit des Schöpfers ist. Das gilt für den erfolgreichen Unternehmer genauso wie für den Obdachlosen in der Bahnhofsunterführung, für das beneidete Topmodel wie für den Sterbenden auf der Pflegestation.

Rechtzeitig klug sein

„Hinterher ist man immer klüger“, sagt der Volksmund. Aber beim Thema Leben und Sterben ist das keine Option. Da müssen wir vorher klug sein und uns rechtzeitig darüber Gedanken machen, was das Leben eigentlich ist und wertvoll macht. In Psalm 90,12 wird uns eine Bitte des Mose überliefert, die aufhorchen lässt: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Was will ich eigentlich erreichen in den Jahren zwischen Geburt und Tod? Wann werde ich dankbar und zufrieden zurückschauen und sagen können: „Danke, Vater im Himmel. Ich habe gelebt, und es war gut so. Aber nun ist es genug und ich freue mich auf die Zukunft bei dir.“

Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes

Sich freuen auf eine Zukunft bei Gott? Ist das nicht nur frommes Wunschdenken? Und wenn es einen Himmel gibt: Woher weiß ich, ob ich dort eingelassen werde? Reicht meine Lebensbilanz aus, um von Gott akzeptiert zu werden? – Klug ist, wer über solche Fragen nicht erst nachdenkt, wenn der Tod nach ihm greift. Es gibt nämlich die Möglichkeit, bereits hier und heute eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Diese Beziehung ist so stabil, dass sie nicht einmal vom Tod zerstört wird. Natürlich werden sich die Rahmenbedingungen und Umstände durch das Sterben verändern. Aber die Gemeinschaft mit Gott als solche bleibt bestehen. Weder Tod noch Leben, noch irgendetwas anderes kann uns jemals von der Liebe Gottes trennen, schreibt der Apostel Paulus (Römer 8,38-39). Um das zu ermöglichen, hat Gott seinen Sohn, Jesus Christus, in unsere Welt geschickt.

Jesus sagt: „Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten.“ (Johannes 14,2a)

In Jesus werden zwei zentrale Fragen unserer Zukunft bei Gott beantwortet. Die erste lautet: Bin ich würdig, die Ewigkeit bei Gott zu verbringen? – Aber ja doch! Nicht wegen meiner Qualitäten, sondern weil das Sterben von Jesus alles ausgeglichen hat, was mich eigentlich disqualifiziert. Die zweite Frage lautet: Bin ich in der Lage, die Ewigkeit mit Gott zu verbringen? – Aber ja doch! Schau dir Jesus an. Er ist vom Tod auferstanden, und er hat bereits jenen neuen Leib, wie er nötig ist für Gottes jenseitige Welt. Auch wir sollen einmal damit ausgestattet werden (1. Korinther 15,19-21).

Schon heute Klarheit schaffen

Die Wahrheit ist: Es kommen nicht „alle, alle in den Himmel“, wie es in einem alten Karnevalsschlager heißt. Und schon gar nicht, weil wir so brav sind. Zum Glück haben jedoch wir nicht darüber zu entscheiden, wer draußen bleiben muss. Das ist allein Gott vorbehalten. Aber umgekehrt gilt: Wir können tatsächlich heute schon Vorsorge treffen, dass wir die Ewigkeit nahe bei Gott verbringen. Wer das Angebot bewusst annimmt, das Gott uns im Tod von Jesus unterbreitet, der darf wissen, dass er bei Gott willkommen ist. So steht es klipp und klar in der Bibel: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Johannes 3,16)

Anders leben und sterben

Wer das weiß, wird anders auf seine letzte Stunde zugehen. Er kann an eine Fülle von Erfahrungen anknüpfen, die er in guten Tagen gesammelt hat. Der Tod ist und bleibt unser letzter Feind. Und doch ist das Sterben für jemanden, der Gott persönlich kennt, ein Nach-Hause-Kommen. Und wenn meine letzte Strecke von Schmerzen und Leid geprägt war, dann darf ich mich auf eine neue Welt freuen, in der es keine Tränen und kein Geschrei mehr gibt (Offenbarung 21,3-4).

Wolfgang Kraska ist Pastor im Ruhestand und Buchautor.


Dieser Artikel ist Teil unserer Serie „Basics des Glaubens“. Alle Artikel zu diesem Thema findest du auf dieser Webseite.

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