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Was ist das evangelische Kirchenjahr?

Man ahnt es: Das liturgische Jahr – auch Kirchenjahr genannt – unterscheidet sich vom Kalenderjahr. Was genau die Unterschiede und Höhepunkte sind, ist hier zusammengefasst.

Und schwupps beginnt ein neues Jahr. Schon wieder. Gefühlt hatte das alte doch gerade erst begonnen. Und, Moment: Sind es nicht noch rund fünf Wochen, bis Feuerwerksraketen in den Himmel steigen und man sich Sekt trinkend ein fröhliches, gesundes und gesegnetes neues Jahr wünscht?

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Wann beginnt das Kirchenjahr?

Anders als das kalendarische Jahr, das am 1. Januar beginnt und am 31.Dezember endet, wird das Kirchenjahr von Christen und Christinnen auf der ganzen Welt am ersten Advent eingeläutet. Dieses liturgische Jahr, auch Kirchenjahr oder Herrenjahr (Jahr des Herrn) genannt, orientiert sich vor allem an den christlichen Feiertagen: Im 2. Jahrhundert n. Chr. einigte man sich darauf – angelehnt an das jüdische Passahfest (Pessach) –, Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern. Etliche Jahre später gesellten sich zum Ostersonntag auch noch die anderen österlichen Feiertage und man nannte diese Zeit den Osterfestkreis. Ähnlich entstand irgendwann Weihnachten, die Weihnachtsfeiertage sowie die Adventszeit und somit der Weihnachtsfestkreis.

Bedeutung und Entstehung des Kirchenjahres

Nun hatte man also zwei Festkreise, die Rahmen gebenden Sonntage (angelehnt an die Siebentagewoche) sowie weitere Festtage, die sich zum Teil am jüdischen Festtagskalender oder an solaren Fixdaten orientierten. Die Abfolge der Festtage bilden dabei die Heilsgeschichte ab: ausgehend von der Geburt Christi bzw. der vierwöchigen Vorbereitungszeit, die mit dem 1. Advent startet, über Christi Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt bis zur Ausschüttung des Heiligen Geistes. Je nach Kirche gibt es darüber hinaus weitere Fest- oder Gedenktage, die sich in diesen Rahmen einfügen.

Die Feier- und Festtage im Kirchenjahr

Und welche Feiertage gibt es nun im christlichen Kirchenjahr? Hier kommt eine kleine Auflistung der bekanntesten Feste des liturgischen Kalenders:

Advent: Advent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft. Traditionellerweise wird der Advent am Vorabend des 1. Adventssonntag „begrüßt“ und läutet damit die vierwöchige Vorbereitungszeit auf Weihnachten ein – inklusive des Nikolaustags am 6. Dezember. So startet das christliche Kirchenjahr.

Weihnachten: Bestehend aus dem Heiligen Abend und dem ersten Weihnachtsfeiertag, der an die Geburt Jesus Christus in der Nacht erinnern soll sowie aus dem zweiten Weihnachtsfeiertag am 26. Dezember, dem Stephanstag, der an den Heiligen Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer, erinnern soll, dem Altjahresabend (Silvester), Neujahr und dem 1. Sonntag nach Weihnachten.

Es folgt die Epiphaniaszeit, beginnend mit dem Fest der Erscheinung am 06.01., dem zweitältesten christlichen Feiertag, gefolgt von vier Sonntagen nach Epiphanias.

Das Kirchenjahr geht weiter mit der Fastenzeit sowie der Passionszeit, die mit Karfreitag und Karsamstag endet. Christen und Christinnen auf der ganzen Welt feiern Ostern. Und nun kann auch der Osterfestkreis, die österliche Freudenzeit (inklusive Himmelfahrt) beginnen, deren Abschluss das Pfingstfest ist.

Es folgt Fronleichnam, ein katholischer Feiertag, den aber auch viele evangelische Christen dank des freien Tags und dem verlängerten Wochenende dankbar annehmen. Kurz darauf begehen wir Trinitatis, das Fest der Dreieinigkeit. Die sich im Kirchenjahr anschließende Trinitatiszeit mit dem Erntedankfest, dem Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen, dem Martinstag sowie dem Buß- und Bettag als kirchliche Höhepunkte zieht sich bis zum Ende des Kirchenjahres, der mit Toten- oder auch Ewigkeitssonntag genannt, abschließt.

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