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Klimawandel: Was gibt uns Hoffnung?

Sollten Christen diese Erde abschreiben und auf eine neue warten? Nein, meint der Theologe Ralph Kunz und fragt sich, auf wen er beim Klimawandel hoffen soll: Menschen oder Gott?

Vor einigen Tagen lag wieder einmal ein ultrafrommes Blatt in meinem Briefkasten, das in der Regel ungelesen im Papierkorb landet, weil ich, ohne es zu lesen, weiß, wie die Fragen, die ich nicht gestellt habe, beantwortet werden. Die letzte Ausgabe weckte aber mein Interesse, weil ein Artikel von der Klimakrise handelte. Also las ich und wurde belehrt, dass es eine solche Krise nicht gebe!

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Sie sei eine Erfindung von Wissenschaftlern, die mit den Regierungen unter einer Decke steckten und Panik machten, um die Menschen unter ihre Knute zu bringen. Christen, so die Quintessenz, müssten es besser wissen.

Unsere Hoffnung ist allein Jesus?

Hitze und Dürre habe es immer schon gegeben und wenn es ein wenig wärmer werde, sei das kein Grund zur Panik. Denn die Welt sei so oder so dem Untergang geweiht. Doch was kümmere es uns. Unsere Hoffnung sei allein Jesus und das eigentliche Problem der Atheismus und die verweltlichte Kirche.

Aus dieser Warte betrachtet wäre die Frage, was uns Christen Hoffnung in der Klimakrise gibt, eine Scheinfrage. Ich neige andersherum dazu, die Antwort der Klimakrisenleugner für eine Scheinantwort zu halten.

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Verdient sie es denn, überhaupt erwähnt zu werden? Ja, weil sie auch Wahres enthält. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir auf Gott hoffen, aber ich bin nicht bereit, deswegen die Hoffnung für die Welt aufzugeben.

Darauf läuft es nämlich hinaus, wenn man die Hoffnungstheologie des Artikels untersucht. Der Autor schreibt, dass er die alte Erde abgeschrieben habe und auf die neue Erde hoffe. Wer so denkt, muss zu einer anderen Einschätzung der sogenannten Klimakrise kommen als die Menschen, die sich der Rettung des Planeten verschrieben haben.

Löst sich die Klimakrise wieder auf?

Was ist die Klimakrise? Reden wir von einer Gefahr, die sich in eine lange Reihe anderer Gefahren einreiht, einer Bedrohung, die es seit Menschengedenken gibt, aber abwendbar ist, gelöst und gemanagt werden kann? Denn das ist das Wesen einer Krise: Sie löst sich wieder auf.

Schaut man auf die einzelnen Wetterereignisse, die sich häufen, haben wir es mit den krisenhaften Extremen zu tun, die wiederum Fluten, Lawinen, Trockenheit und Waldbrände zur Folge haben. Neu ist das nicht. Das Problem, mit dem wir es zu tun bekommen, ist aber der Wandel des Klimas, also eine chronische Häufung von Wetterphänomenen, die für uns Menschen gefährlich werden.

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Soll ich als Christ auf eine bessere Prognose hoffen?

Für die Einschätzung der Klimaforschung spielt demnach die Häufigkeit und die Massivität der Extremwetterlagen eine wesentliche Rolle. Die Aussichten der Experten sind düster. Angesichts möglicher Szenarien wird mir jedenfalls angst und bange.

Soll ich als Christ auf eine bessere Prognose hoffen? Oder auf eine bessere Klimaforschung? Oder auf bessere Politiker? Meine frommen Freunde flüstern mir ins Ohr: „Da haben wir’s. Willst du den Klimatologen glauben? Kannst du dem Weltklimarat trauen?“

Expertise der Wissenschaft akzeptieren

Ich sage laut und deutlich, dass ich die Expertise der Wissenschaft akzeptiere – was ich übrigens auch mache, wenn ich mich im Falle einer gravierenden Erkrankung der Medizin oder bei einem Flug der Ingenieurkunst anvertraue.

Und wenn die Experten klipp und klar sagen, die Auswirkungen der Erderwärmung sind desaströs, selbst wenn es uns gelänge, die Emissionen zu reduzieren, müssen wir uns auf schwierige Jahrzehnte vorbereiten: Artensterben, Hungersnöte, Flüchtlingsströme, kriegerische Auseinandersetzungen etc. Was gibt uns Hoffnung?

Wenn wir unseren Planeten als Lebensort für möglichst viele Arten und zukünftige Generationen sehen, müssen wir uns einen neuen Lebensstil angewöhnen und gleichzeitig auf Krisen vorbereiten. Es sind Mammutaufgaben. Ob wir das als Menschheit schaffen? Die Mammuts sind ausgestorben …

Auf einen Retter angewiesen

Angesichts solcher Szenarien seine Hoffnung auf Menschen zu setzen, also auf Politik, Wissenschaft und Moral, scheint mir ziemlich blauäugig. Denn es sind wir, die uns in diesen Schlamassel geritten haben und es braucht mehr als Glück, um noch einmal davonzukommen.

Wenn ich „wir“ sage, meine ich Menschen, die wissen, dass sie auf Rettung, und das heißt personal gesprochen auf einen Retter, angewiesen sind. Es ist der eigentliche Kern der Hoffnung und ihr Stachel, zuzugeben, dass man sich nicht selbst retten kann. Könnten wir es, bräuchten wir keine Hoffnung.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Natürlich hoffen wir mit bangem Blick auf politische Spannungen, die sehr schnell an Brisanz gewinnen können, weiter auf Friedensstifter, hoffen weiterhin auf Weisheit, die nötig ist, um Schlimmeres zu verhüten. Wir geben nicht auf, auf Menschen zu hoffen.

Wer einen göttlichen Retter oder Erlöser oder Messias erwartet, hat nicht resigniert. Im Gegenteil! Wir haben eine Zuversicht, weil wir beten, dass sein Reich komme und weil wir glauben, dass unser Retter, Weisheitslehrer und Friedefürst, Jesus Christus, schon gekommen ist.

Deshalb verfallen wir nicht in Panik und versinken nicht in Verzweiflung und deshalb lassen wir die Hoffnung für die Welt nicht fahren. Dabei sind wir uns in der Spannung von Gewissheit und banger Erwartung auch bewusst, dass wir an unseren Aufgaben scheitern können.

Was immer auf uns zukommt in den nächsten Jahren, es ist nicht an uns, das „Ende“ auszurufen und uns aus der Solidarhaft mit unseren Mitmenschen und Mitgeschöpfen zu verabschieden.

Unser Hoffen für andere ist auch ein Hoffen auf unsere Bewährung in der Krise. Warum ist jetzt höchste Zeit dafür? Die Auskunft der Bibel ist eindeutig. Jesus sagte: „Niemand weiß, wann das Ende kommen wird. Keiner kennt den Tag oder die Stunde, auch nicht die Engel im Himmel, ja nicht einmal der Sohn Gottes. Allein der Vater kennt den Zeitpunkt.“ (Matthäus 24,36).

Ich verstehe es so: Es gibt keinen Schalter, den wir auf „Endzeit“ kippen, um dann zu unserem Gott in die Arche zu steigen, im Wissen darum, dass nach uns die Flut folgt. Was immer auf uns zukommt in den nächsten Jahren, es ist nicht an uns, das „Ende“ auszurufen und uns aus der Solidarhaft mit unseren Mitmenschen und Mitgeschöpfen zu verabschieden.

Im Gegenteil! Paulus bringt das Wesentliche in Form einer dreifältigen Ermahnung auf den Punkt: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ (Römer 12,12). Letzteres ist doch nur so zu verstehen, dass wir weiter für die Welt beten sollen, dass sein Reich komme und sein Wille geschehe.

Coronakrise als Training

Warum ist jetzt höchste Zeit dafür? Weil es immer höchste Zeit ist. Die Welt ist immer in der Krise. Was uns Angst machen kann, gibt uns auch die Zeit, an Hoffnung immer reicher zu werden. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein frommer Wunsch. Ohne den Geist schaffen wir es nicht. Wir kriegen das nicht hin ohne die Liebe Gottes.

Wir haben mit der „Gesundheitskrise“, in der wir zurzeit stecken, eine Trainingsmöglichkeit, um uns auf Gröberes vorzubereiten. Und ich stelle bei mir fest, dass ich mundfaul werde, wenn ich über die Hoffnung reden soll, die in mir lebt, wie Petrus schreibt (1. Petrus 3,15).

Mit einer Fitnessmetapher gesprochen: Ich mache schlapp, bevor es richtig losgeht. Mir fehlt die Übung. Und warum fehlt sie mir? Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl habe, dass die Welt ein hoffnungsloser Fall ist und wir uns dem Ende einer Epoche nähern, in der wir uns noch erlaubten, an den Fortschritt zu glauben.

Von Anfang an und durch alle Jahrhunderte hindurch hat das Christentum gerade in der Schwachheit seine Stärke bewiesen und ist – die Kehrseite – wenn es stark war, schwächlich geworden.

Was wir gegenwärtig erleben, ist ein mentaler Klimawandel. Dafür müssten wir Christen eigentlich gerüstet sein. Von Anfang an und durch alle Jahrhunderte hindurch hat das Christentum gerade in der Schwachheit seine Stärke bewiesen und ist – die Kehrseite – wenn es stark war, schwächlich geworden.

Niemand wünscht sich Krisen und kein gesunder Mensch sehnt sich nach Trübsal. „Geduld in der Trübsal“ ist weder mit Heroismus noch mit Fatalismus zu verwechseln und auch nicht das Ziel des geistlichen Lebenswandels. Es ist vielmehr eine Frucht der spirituellen Übung, die uns (noch) fehlt.

Wir haben verlernt, für die Welt zu hoffen

Wir haben den Glauben mehr oder weniger privatisiert und auf das Beziehungsgeflecht im persönlichen Umfeld reduziert. Unser Wohl ist das Erste und unser Heil das Letzte, was wir anzweifeln. Für die Welt zu hoffen und mit den seufzenden Kreaturen zu klagen, übersteigt jedoch den religiösen Horizont der meisten Christen.

Wir haben es verlernt. Solange das so bleibt, werden wir der Welt nichts zu sagen haben, was sie nicht schon weiß. Dass wir Religiösen für uns auf Gott hoffen – wen interessiert das?

Einen großen Trost werden andere aus einer solchen Hoffnungstheologie für uns nicht ziehen. Dafür ist sie zu flach, zu selbstbezogen und zu kurzschlüssig. Ich meine nicht, dass Universitätstheologen mit gescheiten Analysen oder Kanzelpropheten mit moralischen Appellen dieser Malaise etwas entgegenhalten können.

Lektüre der Bibel kein Zuckerschlecken

Mir ist es wichtig zu betonen, dass der „Gott der Hoffnung“, wenn wir ihn darum bitten, auch unseren Verstand mit dem Frieden und der Freude des Glaubens erfüllen wird. Die Theologie der Hoffnung liest die Bibel mit Verstand und erkennt, was es mit dieser Hoffnung auf sich hat.

Zuerst einmal müssen wir uns eingestehen, dass die Lektüre der Bibel kein Zuckerschlecken ist. Wer von Anfang bis Ende liest, um auf den Geschmack der Hoffnung zu kommen, schmeckt auch Saures und Bitteres.

Am Ende kommt alles gut – aber wir leben jetzt, arbeiten heute und brauchen eine Hoffnung für morgen und nicht erst übermorgen.

Geschmäcker sind Metaphern für die Gefühle. Wenn ich Hoffnung mit einem Geschmack verbinden müsste, käme mir sicher nicht (nur) Süßes in den Sinn. Dieser Geschmack steht zwar für den Himmel und auf den neuen Himmel hoffen wir letztlich, aber in der Hoffnung ist auch der salzige Geschmack der Erde.

Am Ende kommt alles gut – aber wir leben jetzt, arbeiten heute und brauchen eine Hoffnung für morgen und nicht erst überübermorgen. Die biblischen Autoren schenken uns eine wahre Bilderfülle für die neue Erde, die Gott für übermorgen versprochen hat!

Biblische Autoren schreiben mehr über Erde als über Himmel

Aber diese Bilder sind konkret und materiell. Da hüpfen die Berge, alles, was Atem hat, lobt den Herrn, alle bekommen Nahrung, niemand leidet unter Gewalt. Es fällt auf, dass die biblischen Autoren bei den Vorstellungen eines erfüllten irdischen Lebens redseliger werden als bei himmlischen Freuden.

Entsprechendes gilt für den Mangel. Der Kontrapunkt zur ersehnten Fülle ist das Seufzen über den Schmerz und das Leid, die Entbehrung und die Verfolgung. In der Klage macht sich die verbitterte Seele Luft. Es ist, als ob ein Ventil sich öffnet und die Hoffnungslosigkeit entweichen müsste. Das muss von Zeit zu Zeit sein. Welcher Beter kennt das nicht?

Wenn wir mit den Psalmen beten, verstehen wir besser, dass das Hoffnungsgefühl mehrstufig ist und im Ressourcenmotor unserer Psyche verschiedene Funktionen übernehmen und kombinieren muss. Wir lernen im Vollzug des Betens Hoffnung als Hochgefühl kennen, aber wissen auch um ihre Tiefe.

Es gibt ein Hoffen-für-etwas, das zum Menschen gehört wie das Atmen.

Mit Tiefe meine ich einerseits die Herkunft und die Verankerung der Hoffnung in unserem Überlebenstrieb. Es gibt ein Hoffen-für-etwas, das zum Menschsein gehört wie das Atmen. Ein Mensch, der die Hoffnung für sich selbst aufgegeben hat, ist nicht mehr lebensfähig; er ist lebensmüde und verzweifelt.

Ein Mensch, der keine Hoffnung für die Welt hat und nur für sich selbst oder seine Gruppe hofft, ist brandgefährlich, wenn er meint, er müsse sein Recht auf Überleben durchsetzen. Mit der Tiefe ist aber auch die Verwurzelung der Hoffnung im Fundament gemeint, das nur Jesus Christus allein legen kann. Es ist die Energie, die das Feuer der Liebe nährt, ein heiliges Feuer, das wir zünden sollen!

Glauben wichtig für Politik – und umgekehrt

Es macht einen Unterschied, welche Feuer wir zünden. Darum sind Glaubensfragen wichtig für die Politik und die Politik wichtig für den Glauben. Wer die Hoffnung für die Welt nicht aufgeben will, muss auf etwas hoffen können, das Rettung verspricht.

Christen glauben an die Rettung durch den auferweckten Gekreuzigten und hoffen, dass er wiederkommt, um sein Werk zu vollenden, das jetzt schon im Gange und Schwange ist. Zu seinen Mitarbeitern zu gehören, ist das größte Glück, das ein Menschen in seinem Leben erfahren kann.

Vielleicht führt Gott sie dorthin, wo sie jetzt noch nicht hinwollen: in die Klimapolitik oder zu den Menschen, die in ihrer Existenz gefährdet sind, weil ihnen durch den Klimawandel der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Sie warten sehnlichst auf Hoffnungsträger.

Ralph Kunz ist Professor für Praktische Theologie an der Universität Zürich.


Ausgabe 1/22

Dieser Artikel ist in der Zeitschrift andersLEBEN erschienen. andersLEBEN wird vom SCM Bundes-Verlag herausgegeben, zu dem auch Jesus.de gehört.

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7 Kommentare

  1. Was uns Hoffnung gibt

    Was uns Hoffnung gibt? Ich habe die Kernsätze hier wahrgenommen: „Wer einen göttlichen Retter oder Erlöser oder Messias erwartet, hat nicht resigniert. Im Gegenteil! Wir haben eine Zuversicht, weil wir beten, dass sein Reich komme und weil wir glauben, dass unser Retter, Weisheitslehrer und Friedefürst, Jesus Christus, schon gekommen ist. Deshalb verfallen wir nicht in Panik und versinken nicht in Verzweiflung und deshalb lassen wir die Hoffnung für die Welt nicht fahren. Dabei sind wir uns in der Spannung von Gewissheit und banger Erwartung auch bewusst, dass wir an unseren Aufgaben scheitern können“!

    Ich denke, dass der Sinn des Lebens darin besteht, Gott zu finden. Er ist eine Wirklichkeit, die in allem immanent ist. Daher sind wir alle Geist aus Gottes Geist. Allerdings bedeutet dies auch, sich dieser Ebenbildlichkeit Gottes nach unserem Vermögen anzunähern. Wir sind nicht die Besitzer dieses schönen blauen Planeten, den wir leider ausbeuten und auf dem wir mit den Menschen die Güter dieser Erde in einer gerechten Ordnung nicht teilen. Die Offenbarung des Johannes sagt nichts neues über unsere Wirklichkeit aus, nur heute verstehen wir diese Texte eher besser. Die Globalisierung hat die Probleme weltweit gemacht. Heute geht es um die Klimakatastrophe, die weltweiten Kriege und den Hunger in vielen Ländern. Unerwähnt bleibt zumeist auch die schwierige Frage der immer weiteren Zunahme der Weltbevölkerung.

    Unser Glaube besteht aus einem an Sicherheit grenzenden Vertrauen: Nie tiefer fallen zu können als in die geöffnete Hand Gottes. Aber auch, dass selbst die Dinge und Zustände in dieser Welt sich ändern werden. Etwa dass die Schwerter zu Pflugscharen gemacht werden, die Kriege geächtet sind und die Atomraketen nur noch im Museum zu bewundern sind. Wir sind die Hände und Füße Gottes, mit denen wir die Schöpfung und damit uns selbst hier auf Erden bewahren sollen – bevor Gott einen Neuen Himmel und eine Neue Erden erschafft. Jesus Christus hat die 10 Gebote ergänzt durch die positiven Aussagen in der Bergpredigt. Die Gebote und die Bergrede sind für alle Menschen gedacht.

  2. Klimawandel und Klimakrise sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Den Klimawandel gibt es seit der Schöpfung und ist etwas völlig normales. Dazu gehört das Versprechen Gottes: Saat und Ernte werden nicht aufhören, solange diese Erde besteht. Ein beruhigendes Gefühl. Die andere Seite sind der egoistische Umgang mit der Schöpfung: Raubbau bei allen Ressourcen, Begradigung von Wasserläufen…. Dieses zieht ein Zurückschlagen der Schöpfung nach sich, was uns als Klimakrise verkauft wird. Als Christen sollen wir verantwortungsvoll mit der uns anvertrauten Schöpfung umgehen. Wir sollten uns aber davor hüten, uns vor den Karren einer hysterischen Klimareligion spannen zu lassen. Unser Herr ist Jesus Christus. er ist unser Ziel und unser Job ist es, Menschen zu IHM zu bringen.

    • Nur weil wir in Deutschland die Klimakrise Dank geografischer Lage weniger erleben, ist sie nicht unerheblich.
      Saat und Ernte gibt es in manchen Regionen der Welt schon nicht mehr und es verhungern wieder mehr Menschen auf Grund von Dürre.
      Ich sehe da keine Hysterie oder neue Religion, wenn man weltweit schaut, was passiert.

      • Was heute weltweit an Nahrungsmitteln wachsen könnte würde ausreichen um 11 Mrd. Menschen zu ernähren. Jeder Kontinent wäre in der Lage seine eigene Bevölkerung zu ernähren, wenn nicht regionale Kriege (die oft die Ursache der Kolonialzeit sind) und die Ausbeutung durch die nördliche Halbkugel dieses unmöglich machen würde. Afrika wurde geplündert. Angefangen durch die Entführung junger Männer, die als Sklaven nach Nordamerika und Europa gebracht wurden. Das daraus entstandene Elend hat nichts mit Klimawandel oder Klimakrise zu tun, aber den Preis dafür werden wir noch zu zahlen haben. Trotzdem ändert das nichts daran, dass Gott uns eine gute Schöpfung übergeben hatte und es an uns liegt sorgsam damit umzugehen.

        • Na dann warte mal ab, bis der Golfstrom wegen der Klimakrise kippt. Mal schauen, ob du sie dann immer noch für Hysterie hältst. Das werden dann nämlich auch wir merken.

  3. Das Vertrauen auf Gott (das ja nicht falsch ist) und das :Vertrauen auf die Politik (das ja aufrichtig sein kann) haben eines gemeinsam. Man wartet, das jemand anders die Probleme löst und man selbst die Hände in den Schoss legen kann.

    Es ist leider viel bitterer.
    Die Klimakrise (und auch Corona und was es sonst noch so gibt) lösen nur wir selbst, jeder für sich. Indem wir das uns mögliche tun. Mehr können wir nicht tun und weniger sollten wir nicht tun.

    Es liegt nicht an Gott oder an der Regierung, es liegt an uns. Und damit dort, wo wir alle uns am schwersten mit Veränderungen tun, auch ich.

    • Was Jörg meint, halte ich im wesentlichen für richtig. Es wäre aber ein Missverständnis daraus abzuleiten, Gott tue nichts. Vereinfacht gesagt. Er hat uns den freien Willen und damit auch eine Verantwortung gegeben. Sonst wären die 10 Gebote und die Bergpredigt überflüssig. Übrigens: Beide sind im Prinzip universell. Das Ineinander unseres und des Willen Gottes ist ein schwieriges Thema. Falsch wäre es auch in falschen Alternativen zu denken. Etwa: Gott steuert alles und damit ist alles vorbestimmt (Da würde auch eine bußhafte freiwillige Umkehr in unserem Leben entweder sinnlos, oder sie wäre auch vorbestimmt und damit nicht unser Tun. Wir wären Marionetten. Gott wirke nicht wäre die andere falsche Extrem. Dann hätte – um es altertümlich ausgedrückt – am Anfang der Schöpfung nur die Schöpfungsuhr aufgezogen und alles dann den Naturgesetzen überlassen. Der Widerspruch zwischen beiden Alternativen lässt sich nicht aufheben. Wir sind aber gut aufgehoben, denn wir alle können nicht tiefer fallen als in die geöffneten Hände Gottes. Da Jesus für alle Menschen gestorben ist, und weil Gott bei seinem Erlösungswerk nicht versagen kann oder Minimallösungen wählt, gibt es für alle Menschen Hoffnung. Aber auch im Hier und Heute gibt es diese Hoffnung. Wir können die Schwerter zu Pflugscharen machen, den Krieg ächten und die Atombomben abschaffen. Der Klimawandel wäre zu bewältigen. Denn da kommt Gott ins Spiel und das Gebet, das Wunder bewirken kann. Jenes Wunder ist aber nur möglich, wenn wir tatkräftig sind und Gott das Nötige dazu tut.

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