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Sudan: Pastor wird angegriffen und kommt einen Monat in Haft

Ein islamischer Extremist schlägt Pastor Stefanous Adil Kajo während eines Gottesdienstes. Ein Gericht schickt beide wegen „Ruhestörung“ ins Gefängnis. Laut Open Doors ist dieser Vorfall Teil einer für sudanesische Christen „besorgniserregenden Entwicklung“.

Ein sudanesisches Gericht hat Pastor Kajo zu einem Monat Gefängnis verurteilt, nachdem er während eines Gottesdienstes von einem islamischen Extremisten attackiert wurde. Ein Gericht befand Täter und Opfer der „Ruhestörung“ für schuldig. Dies berichtete das Hilfswerk Christian Solidarity Worldwide (CSW).

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Im Verlauf der Attacke schlug der Angreifer nach Angaben von CSW den Pastor und verletzte zwei Frauen aus der Gemeinde. Zwei weitere Angreifer zerrissen Bibeln und zerschlugen Stühle. In der Vergangenheit sei die Evangelisch-Lutherische Gemeinde von Pastor Kajo schon häufiger belästigt worden, so CSW.

Als die Opfer Anzeige erstatten wollten, reagierte die Polizei, indem sie sowohl den Pastor als auch den Angreifer wegen „Ruhestörung“ anklagte. Das Gericht erklärte in seinem Urteil vom 25. April beide Männer für schuldig, obwohl Berichten von CSW zufolge mehrere Augenzeugen aussagten, dass Pastor Kajo das Gebäude verlassen hätte, ohne sich gegen den Angreifer zu wehren.

Open Doors: „Besorgniserregende Entwicklung“ für Christen im Sudan

Das Urteil ist laut der christlichen Hilfsorganisation Open Doors Teil einer für die sudanesischen Christen „besorgniserregenden Entwicklung“. Ein halbes Jahr nach dem Sturz der Übergangsregierung habe das sudanesische Militär damit begonnen, Verbündete des ehemaligen Präsidenten al-Bashir aus der Haft zu entlassen und wieder in ihre früheren Positionen einzusetzen.

Omar al-Bashir hatte den Sudan etwa 30 Jahre lang als Militärdiktator regiert. Auf den Sturz al-Bashirs im April 2019 folgte ein Demokratisierungsprozess, der nach Angaben von Open Doors auch für die Christen spürbare Verbesserungen brachte. Dieser Prozess wurde jedoch beendet, als das Militär am 25. Oktober 2021 durch einen Staatsstreich erneut die Macht übernahm.

Die Einmischung in kirchliche Angelegenheiten durch von der Regierung unterstützte Gruppen hat laut Open Doors seither wieder zugenommen. Im vergangenen Monat ordnete ein Gericht den Abriss eines Teils einer evangelischen Kirche in der Nähe der Hauptstadt Khartum an.

Link: Hier geht es zur Pressemitteilung von Open Doors.

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