- Werbung -

5 biblische Geschichten über das Fasten

In der Fastenzeit überdenken viele Christen ihren Lebensstil – manche verzichten auf Social Media oder Alkohol. Zur Zeit der Bibel ging das Fasten oft an die persönliche Substanz.

Von Tim Bergen

- Werbung -

Ich verzichte in der Fastenzeit auf „Fußballkonsum“ – nichts hören, lesen, schauen, was mit Fußball zu tun hat. Andere Leute in meiner Generation deinstallieren Instagram und verbringen weniger Zeit am Smartphone. Das fällt vielen schwer. Wenn wir uns anschauen, wie Menschen in der Bibel gefastet haben, dann wirkt „Social Media detox“ dagegen sehr blass.

Die folgenden fünf Geschichten können ein Muster für heutiges Fasten sein – bei Nahrungsverzicht sollte man jedoch sehr vorsichtig sein und nicht seine Gesundheit gefährden. Die Geschichten sind für mich in erster Linie Motivation, mein persönliches Fastenziel einzuhalten und mehr Zeit mit Gott zu verbringen.

1. Königin Esther fastet, um zu überleben

Esther 4: Königin Esther erfährt von einem Vernichtungsplan gegen die Juden. Das Volk in der Stadt weint und fastet bereits und Esther ist sehr bestürzt. Das Betreten des Königshofes ohne Einladung steht unter Todesstrafe. Unter Lebensgefahr will sie trotzdem um Gnade für ihr Volk bitten. Als Vorbereitung für den Gang zum König fastet sie. Esther 4, 16: „So geh hin, versammle alle Juden, die in Susan anwesend sind, und fastet für mich, drei Tage lang bei Tag und Nacht, esst und trinkt nicht. Auch ich will mit meinen Mägden so fasten, und dann will ich zum König hineingehen, obgleich es nicht nach dem Gesetz ist. Komme ich um, so komme ich um!“

Fazit: Die mutige Königin Esther fastet vor einer lebenswichtigen Entscheidung, indem sie drei Tage lang nichts isst und nichts trinkt.

- Werbung -

2. Jesus fastet in der Wüste 40 Tage lang

Nach seiner Taufe geht Jesus in die Wüste. Dort fastet er, Matthäus 4,1-2: „Danach führte der Heilige Geist Jesus in die Wüste, weil er dort vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. Nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte keine Nahrung zu sich genommen hatte, war er sehr hungrig.“ Der Grund für sein Fasten wird nicht erwähnt. Viele Christen fasten aufgrund dieser Geschichte vierzig Tage als Vorbereitung auf Ostern von Aschermittwoch bis Karsamstag. Eigentlich sind es 46 Tage, aber weil die Sonntage vom Fasten ausgenommen sind, bleiben es 40 Tage.

3. David fastet aufgrund von Trauer

Die Israeliten befinden sich im Krieg mit den Philistern. Der spätere König David und seine Gefolgsleute warten auf Neuigkeiten vom Schlachtfeld. Ein Bote kommt mit schlechten Nachrichten: König Saul und sein Sohn Jonathan, Davids bester Freund, wurden in der Schlacht getötet. Davids Reaktion, 2. Samuel 1,11-12: „Da zerrissen David und seine Männer ihre Kleider. Sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jonathan und um das Heer des HERRN und die Männer Israels, weil so viele in der Schlacht umgekommen waren.“

Fazit: Als Zeichen der Trauer fastet David einen Tag lang.

4. Fasten, um die richtige Entscheidung zu treffen

Um die richtige Entscheidung für die Gemeinden zu treffen, wollen wir fasten und beten. Das denken wahrscheinlich Paulus und Barnabas während ihrer ersten Missionsreise auf dem Weg nach Syrien. Dort bestimmen sie Gemeindeleiter, Apostelgeschichte 14,23: „In jeder Gemeinde beriefen sie Älteste. Sie fasteten und beteten und befahlen sie der Fürsorge des Herrn, an den sie nun gläubig geworden waren.“ Hier wird das Fasten für einen Entscheidungsprozess genutzt – es zeigt auch die Tragweite der Entscheidung.

- Werbung -

Fazit: Paulus und Barnabas fasten im Entscheidungsprozess für Leitungspositionen in Gemeinden.

5. Die Bewohner von Niniveh fasten als Zeichen der Reue

Fasten kann auch ein Ausdruck der Reue und Buße sein. Das tun auch die Bewohner der Stadt Niniveh, die der Prophet Jona zur Buße aufruft. Sie hören auf ihn. Jona 3,7-9: „Dann ließen der König und die führenden Männer folgenden Erlass in Ninive bekannt geben: »Weder Mensch noch Vieh, Rind und Schaf dürfen irgendetwas essen. Sie dürfen weder weiden noch Wasser trinken. Mensch und Tier sollen sich in Säcke kleiden und sich ganz dem Gebet zu Gott widmen.“ Wie lange die Bewohner der Stadt fasten, wird nicht berichtet, aber sie zeigen Reue, indem sie fasten und beten.

Fazit: Die Bewohner von Niniveh fasten im Kollektiv als Zeichen der Reue und Buße.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht

3 Kommentare

  1. Die Bewohner von Niniveh fasten als Zeichen der Reue.

    Ja. Das täte Deutschland gut.
    Ehrfurcht und Demut vor Gott, und die Suche nach Vergebung der Sünden.

  2. Eine intensivere stille Zeit könnte es auch sein

    „Die Geschichten sind für mich in erster Linie Motivation, mein persönliches Fastenziel einzuhalten und mehr Zeit mit Gott zu verbringen“! Dies scheint einer der wichtigen Hauptgründe zu sein. Wichtig ist auch das Fasten von Jesus in der Wüste, obwohl hier kein Grund genannt ist, aber die Nebenwirkungen seines Wüstenfastens deutlich werden: Es ist hier die Jesu Versuchung, sich über Gott und damit über sich selbst zu überheben. Die Versuchung in der Wüste schildert dabei ja auch einen Grundkonflikt im Leben Jesu: Entspricht er der allgemeinen traditionellen Erwartung, die man an einen Messias hat? Der also eigentliche menschliche Macht braucht, um das Reich Gottes zu errichten. Sich auch von der Römischen Vorherrschaft zu befreien. Denn der Bilderkult war allgemein den 8% der Juden, die im ganzen Römischen Reich ansiedelten, ein Dorn im Auge. Juden war der Bilderkult verboten, also auch das Bild des Kaisers zu verehren und damit der Verinnerlichung menschlicher Macht. Aber Jesus war der ganz andere Messias. Es geht nicht um irdische Reiche, irdische Macht, sondern um die Macht desjenigen der als Friedefürst kommt und auch nicht zum Richten wiederkommt, sondern alle Menschen zu erlösen.

    Dazu benötigt es eine andere Form des Reiches Gottes. Wie Gott und seine Herrschaft eigentlich sein soll, steht dann konkret auch im 1. Korinther 13. Oder auch, dass ohne Liebe alles nichts wert ist und auch nicht unsere Werkgerechtigkeit. Daher, denke ich, geht es beim Fasten darum, sich beim Verzicht auf stark ablenkende Motive eine Zeit lang ganz bewusst gezielt in diese Liebe Gottes zu versenken. Nachdem wir in den westlichen Ländern zu meist nicht mehr arm sind und auch das Fastenmahl ohne Mühe eine leckere Mahlzeit ist, sind es eher das kompromisslose Lassen von Angewohnheiten, die unsere Leben auch ansonsten marginalisieren. Es ist mir eher nachvollziehbar, dann die Betätigung in einer anderen Form auch des Gebets zu suchen und sich da selbst strengere Regeln aufzulegen. Denn es ist naheliegend, dass wir alle -und da schließe ich mich ein – uns gerne in Geschäftigkeit verirren, die etwa eine mögliche stille Zeit am Morgen sehr stört. Aber vielleicht können uns mit der Versenkung ins Gebet mehr dienen und auch mehr befreien. Ein letzter Nebengedanke: Wüstenerfahrung kann sein, dass sich unsere Abgründe in uns öffnen. Daher dient Verzicht dazu, auch die eigenen Gedanken daran zu gewöhnen, dass wir als Menschen über sie Macht haben sollen. Dies kann und darf man trainieren. Jesus ist das ein Vorbild und sein Training war die Stille der Wüste.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.