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Bedford-Strohm: Weltkirchenrat soll noch stärker dem Frieden dienen

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) will sich laut dem Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm noch stärker für den Frieden einsetzen. Die russisch-orthodoxe Kirche wird nicht ausgeschlossen.

In einer Welt der Krisen und Konflikte müsse der ÖRK «Fürsorge für andere, Fürsorge für die Welt» tragen, sagte Bedford-Strohm in seiner Predigt in der Kathedrale Saint-Pierre am Sonntag in Genf, wo ein Gottesdienst zur Feier des 75-jährigen Bestehens des Weltkirchenrats stattfand.

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Für ihn sei der Ökumenische Rat der Kirchen seit seiner Jugend «ein Zeichen der Hoffnung», sagte der bayerische Landesbischof in dem Jubiläumsgottesdienst. Von Anfang an sei dem ÖRK die Versöhnung ein Anliegen gewesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg seien 1948 Menschen in der klaren Absicht nach Amsterdam gereist, die Kirchen zusammenzuführen. Sie hätten deutlich erklärt, dass Krieg gegen den Willen Gottes sei.

Bei seiner offiziellen Gründung im Rahmen der ersten Vollversammlung in Amsterdam am 23. August 1948 zählte der ÖRK 147 Mitgliedskirchen. 2023 sind es 352 Mitgliedskirchen. Sie vertreten rund 580 Millionen Gläubige weltweit. Während der ÖRK in den ersten Jahren vorwiegend protestantisch und westlich geprägt war, haben sich sein Profil und seine Identität in den 1960er Jahren mit dem Zustrom zahlreicher orthodoxer Kirchen des Ostens und unabhängig gewordener Kirchen aus ehemaligen Kolonialgebieten des Südens verändert.

Das Zweite Vatikanische Konzil führte zu einer deutlichen Verbesserung der Beziehungen zwischen dem ÖRK und der römisch-katholischen Kirche. Der ÖRK hält alle sechs bis acht Jahre eine Vollversammlung ab. Die letzte Vollversammlung fand 2022 in Karlsruhe statt. Derzeit belastet der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine den ÖRK. Die Führung der russisch-orthodoxen Kirche unterstützt den Angriffskrieg Moskaus gegen die Ukraine. Der ÖRK hat mehrfach die Invasion verurteilt und ruft zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf.

Die russisch-orthodoxe Kirche ist die größte Einzelkirche des ÖRK. Ein Ausschluss der Russen aus dem ÖRK wurde debattiert, aber nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Die Kommunikationskanäle müssten offengehalten werden, hieß es. Im Herbst plant der ÖRK einen Runden Tisch mit Kirchenvertretern aus Russland und der Ukraine.

Quelleepd

10 Kommentare

  1. Zur Erinnerung die Aussage von Jesus:
    Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen!
    Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

    • Was wollen Sie uns damit sagen? Einzelne Stellen herauszupicken, ist selten hilfreich. Das kann ich auch:
      „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben,
      und die Herrschaft ist auf seiner Schulter;
      und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held,
      Ewig-Vater, Friede-Fürst.“ (Jesaja 9,5).

      Friedefürst. Und jetzt?
      Zur Ukraine dürfte sich Jesus kaum geäußert haben. 😉

      • Jesus bringt den Frieden mit Gott, nicht den Frieden in der gottlosen Welt.
        Die gottlose Welt steht unter dem Gericht Gottes, Rettung gibt es nur im Messias Jesus.
        Und dafür muss sich jeder Einzelne entscheiden.
        So steht’s in der Bibel …

        • Bedeutet? Wir sollten uns nicht für den Frieden einsetzen? Das wäre fatalistisch und falsch.

    • Warum nur habe ich darauf gewartet, dass ein solcher Kommentar als erster kommt, Ulrich? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du endlich den gnädigen Gott kennen lernst. Jesus ist kein Racheengel. Abgesehen davon fehlt wieder mal vollkommen der Kontext, in dem Jesus dies gesagt hat!

    • Wenn das dein christliches Verständnis ist: Warum folgst du jemand, der das Schwert bringt?

      Und wenn das so allgemein stimmen würde mit deinem christlichen Verständnis: Warum sollte die Gesellschaft eine kriegslüsterne Religion einfach akzeptieren?

      • Dass das mit dem Schwert im übertragenen Sinne gemeint ist, lässt sich aus dem Kontext der Aussage einfach erschließen.
        Jesus meinte aber genau das, dass die „Gesellschaft“ das, was er zu geben hat, einfach nicht akzeptieren würde.
        Ich folge Jesus, weil er der einzige Weg ist zur Versöhnung mit Gott und zum ewigen Leben.

        • Du setzt das Schwert als Gegensatz zu Frieden, der Thema im Artikel ist.

          Wie soll man das dann anders verstehen?

          Zumal, wenn man sich die christliche Geschichte vor Augen führt, Gewalt und Krieg dem Christentum ja alles andere als fremd ist.

          • Ich habe Jesus zitiert, der gesagt hat, dass er der Welt keinen Frieden bringt. Seinen Jüngern gibt er seinen Frieden. Er gibt einen Frieden, den die Welt nicht kennt und somit auch nie haben wird.
            Und die „christliche“ Geschichte mit Gewalt und Krieg bestätigt ja nur die Tatsache, dass es sich bei dieser Art „Christentum“ in Wahrheit um Antichristentum handelt.
            Deshalb: Nicht alles „Christliche“ bejubeln, sondern fein unterscheiden, was ist neutestamentliches Christentum und was ist weltliches Preudochristentum?

            • > was ist neutestamentliches Christentum und was ist weltliches Preudochristentum?

              Das ist zwar nicht nur im Christentum eine beliebte Art, sich von unrühmlicher Vergangenheit zu befreien, aber das geht nicht. Man kann sich aus seiner Religion nicht nur die Rosinen rauspicken.

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