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Streiflichter 2022 – (m)ein Jahresrückblick

Was war los 2022, was hat euch und uns bewegt? Hier kommen einige Streiflichter. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Von Daniel Wildraut

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Kann es einen Rückblick auf das Jahr 2022 ohne den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine geben? Nein. Jesus.de berichtet zwar in der Regel nicht über weltpolitische Ereignisse (dies überlassen wir den großen Nachrichtenportalen und Medien), Ausnahmen machen wir jedoch, wenn es kirchlich-christliche Bezüge gibt – oder persönliche Betroffenheit.

Nach Beginn des Ukrainekriegs kam schnell der Wunsch auf, mit unseren Mitteln etwas zu tun, um Unterstützung zu leisten. Deshalb haben wir im Frühjahr eine Webseite mit einer Übersicht zahlreicher Hilfsangebote veröffentlicht. Dort findet ihr auch die Geschichte unseres Verlagsmitarbeiters Eckhard Stolz, der innerhalb von zwei Tagen spontan 2.600 Kilometer hin und zurück ins polnisch-belarussische Grenzgebiet fuhr, um Hilfsgüter für Geflüchtete zu liefern. Eckes, wie ihn hier bei uns jeder nennt, engagiert sich auch darüber hinaus für Geflüchtete und ist einer meiner persönlichen Helden des Jahres 2022.

Gleiches gilt für die Initiatoren des Hilfsprojekts „Künstler unterstützen„. Kunstschaffende zählten in der Coronakrise zu den großen Verlierern. Um die gröbste Not unbürokratisch zu lindern, sammelten Volker Schmidt-Bäumler, Peter Neubauer, Jan Primke und Christoph Zehendner privat über 190.000 Euro und verschenkten die komplette Summe an rund 100 bedürftige Kolleginnen und Kollegen. Das Projekt startete zwar bereits 2020, läuft aber zum 31.12. aus – deshalb ist es mir noch einmal eine Erwähnung wert.

Bülent Ceylan, Hillsong und Liederschätze

Welche Newsbeiträge auf unserer Seite haben euch am meisten bewegt? Schauen wir auf die Zahlen. Der Comedian Bülent Ceylan trat in diesem Jahr beim Christival in Erfurt auf. Rund 13.000 Mal wurden unsere Beiträge darüber gelesen, wie er zum Glauben fand. Ähnlich oft klickten unsere Nutzerinnen und Nutzer Artikel über den Rücktritt von Hillsong-Gründer Brian Houston an. Fast 9.000 Mal wurde ein Beitrag über die Shinchonji-Sekte geklickt. Über 8.000 Interessierte lasen den Artikel „Darum sind Freikirchen nicht die Volkskirchen der Zukunft“ von Thorsten Dietz.

Besonders viele Kommentare hinterließen unsere Leserinnen und Leser bei den Artikeln „Erstmals über die Hälfte der Deutschen weder katholisch noch evangelisch“, „Sarah Vecera: Rassismus vergiftet Kirchen“, „Ist Jesus der einzige Weg zu Gott“ und mehreren Artikeln über den Bremer Pfarrer Olaf Latzel.

Es gab auch überraschende Highlights. Im Rahmen unserer Reihe „Liederschätze“ veröffentlichten wir im Januar einen Beitrag über den Choral „Großer Gott, wir loben dich“. Dieser Text wurde schon über 8.000 Mal gelesen. Ein Beispiel, das zeigt: Geklickt werden nicht nur aktuelle Beiträge.

Dies gilt auch für die Artikel „Wie werde ich Christ“ aus unserer Serie „Basics des Glaubens“ (6.000 Klicks) und „Wer ist Satan“ (17.000). Auch die Auslegung zur Jahreslosung 2023 (10.000 – und stark steigend) ist sehr beliebt.

„Evergreens“

Noch weitaus häufiger (teilweise über 100.000 Mal!) wurden unsere verschiedenen Artikel zum Thema Gebet gelesen, die aber zum Teil schon seit zwei Jahren online sind. Jedes Jahr in der Adventszeit unter den Top-Artikeln: „Die 10 beliebtesten christlichen Weihnachtslieder“ (fast 10.000 Klicks im Dezember, insgesamt 67.000)). Ebenfalls über 10.000 Mal wurde in diesem Jahr unser Artikel über das Vaterunser angeklickt (insgesamt 28.000).

Warum eigentlich Spenden?

Mehrmals erreichte uns in diesem Jahr die Rückfrage, warum wir regelmäßig um Spenden für Jesus.de bitten. Die Arbeit sei doch „für den Herrn“ und in den SCM Bundes-Verlag eingebunden. Die Antwort ist einfach: Weil wir Spendengelder zur Finanzierung unserer Arbeit benötigen. Journalismus kostet Geld. Alle Angebote von Jesus.de waren und sind kostenfrei. Die Erlöse der Werbeanzeigen allein genügen nicht, um die Kosten (Technik, Personal etc.) zu decken. In unserem Schwesterportal amen.de, das wir zurzeit überarbeiten (Design, App), verzichten wir seit der Gründung im Jahr 2013 sogar komplett auf Werbung. Deshalb bitten wir regelmäßig um Spenden.

Wenn dir unsere Arbeit etwas wert ist, die Artikel, Foren und Newsletter deinen Glauben bereichern, dann freuen wir uns, wenn du Jesus.de finanziell unterstützt. Jede Spende hilft.

Was mich persönlich bewegt

Wer mich persönlich kennt, der weiß, dass die großen Krisen in der Welt mich nicht kaltlassen und immer etwas mit meinem Glauben „tun“. Es fällt mir nicht leicht, Gott für Alltägliches zu bitten oder zu danken, während in der Ukraine Krieg herrscht, Kinder in Ostafrika verhungern und weltweit Menschen unter Covid-19 leiden oder aus verschiedenen Gründen auf der Flucht sind. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit meinen Kindern einmal über einen Krieg in Europa würde sprechen müssen. Aber die Vorstellung, Europa hätte kriegerische Auseinandersetzungen auf Dauer hinter sich gelassen, war offensichtlich falsch. Gerne lese ich deshalb die Beiträge unseres Kolumnisten Tom Laengner, dem es immer wieder gelingt, auch in schwierigen Zeiten lehrreiche Glaubenserfahrungen in den kleinen Dingen des Alltags zu machen.

Wir brauchen gute Nachrichten. Zur Stärkung, zur Ermutigung, um hoffnungsvoll nach vorne zu sehen. Nicht gekünstelt, sondern authentisch. Umso mehr werden wir auch im kommenden Jahr unser Bestes geben, immer wieder ermutigende Beiträge und Impulse zu veröffentlichen – für mehr Glauben im Alltag.

Gottes Segen für 2023 wünschen
Daniel und das Jesus.de-Team

5 Kommentare

  1. Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen; die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen; die aus sauer süß und aus süß sauer machen! (Jesaja 5:20)
    Leider gibt es viele Menschen, die sich entsprechend verhalten.
    Auch im vergangenen Jahr wurden viele böse Dinge für gut erklärt und „im Namen Gottes gesegnet“, obwohl diese Verhaltensweisen von Gott verurteilt werden und eher unter dem Fluch als dem Segen Gottes sind!

    Liebe Grüße
    Saint Peter

  2. Großes Lob für die Redaktion

    Zum Jahresrückblick von Daniel Wildraut wäre meinerseits anzufügen: Dass mehrere Artikel über Olaf Latzel erschienen, ist der Redaktion auch durchaus zu verdanken, denn unliebsame kirchlich-christliche Themen sind eben auch wichtig. Nicht nur die Haltung von Latzel selbst, sondern auch von offensichtlich treuen Anhänger*innen, sind für mich allerdings (an deren inhaltlichen Äußerungen gemessen) allerdings völlig unakzeptabel . Schon vor einiger Reihe von Jahren haben wir unseren beiden Erzieherinnen, in meiner damaligen Heimatkirchengemeinde, nicht nur herzlich gratuliert sondern auch ein Geschenk zu ihrer Hochzeit gemacht. Sie wurden Lebenspartnerinnen. Auch die beiden Pfarrerinnen in der Nachbargemeinde, die schon verpartnert den Dienst antraten, haben keine Orgien gefeiert, sondern gute Gemeindearbeit gemacht. Seltsam, sie waren sogar fromm und haben gut gepredigt. Sowohl in meiner alten als auch neuen kirchlichen Heimat lebe ich anscheinend in einer völlig anderen Welt als der liebe Olaf Latzel. Über Rassismus zu schreiben ist da einfacher, da wird es nicht wie beim ersten Thema böse Kommentare über böse Unchristen und unchristliche Zustände geben. Das Thema, ob Jesus der einzige Weg zu Gott ist, wird bei einer lediglich oberflächlichen Argumentation mit einem einfachen JA zu beantworten sein. Christinnen und Christen in anderen Ländern, z. B. in Indien, stellt sich diese Frage in einer ganz anderen Dimension. Nicht nur, weil man ja stets und immer, und manchmal auch innerfamiliär zusammen ist. Hier hat m.W. schon der Ökumenische Rat der Kirchen, in den angeblich frömmeren Zeiten der 1950er Jahre, sich mit großer Mehrheit geäußert. In seiner indischen Weltratstagung sprach er von dem Vertrauen, dass Christus auch in anderen Religionen, und in anderen Menschen, wirkt. So kann man dies vielleicht mit einem besseren Gewissen sagen. Jedenfalls der Redaktion, und an ihrer Spitze Daniel, gehört großes Lob bei der mühsamen Arbeit, als Redaktion Neutralität gewahrt zu haben, und sich nicht haben zwischen den Mühlsteinen absoluter Meinungen zerreiben zu lassen. Wir Schreiber*innen haben es den Schriftgelehrten der Redaktion nicht leicht gemacht, und unsere Überzeugungen auch dezidiert vorgetragen. Aber das war ja auch erwünscht. Mögen Christlichkeit und Toleranz Hand in Hand gehen, auch wenn sie ungleiche Geschwister sind und sich doch unterschiedlicher Beliebtheit erfreuen. Gut sind die Regeln, angebliche Klugheit nicht mit Hass und Häme zu buchstabieren. Liebe Kontrolleure unserer Gedanken: Alles Gute im (schon begonnenen) Jahr 2023 und Gottes guter Segen. Bleibt gesund und behaltet auch den Humor.

    • Danke für die guten Wünsche, das freut mich und uns sehr. Ich nehme an, dass die Formulierung „Liebe Kontrolleure unserer Gedanken“ mit einem Augenzwinkern gedacht war. Die Gedanken sind frei, kontrollieren wollen und werden wir da nichts. Was das geschriebene Wort betrifft: Am liebsten wäre mir auch da, dass sich alle an die Kommentar-Regeln halten und keinerlei Eingreifen nötig ist. Unterschiedliche Meinungen? Kein Problem, das empfinden wir als anregend und inspirierend. Herzliche Grüße aus Witten! Daniel

      • Jedenfalls war das augenzwinkernd gemeint, auch die Arbeit der Gedankenkontrolleure. Vielleicht brauchen wir Kommentierende mehr Humor, denn die alternative Ironie wird oft nicht verstanden.

        • Ich wünsche mir mehr Humor. Ist aber leider subjektiv, damit habe ich hier schon mehrmals Schiffbruch erlitten. VG, Daniel

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